Der juristische Kampf der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple und XRP wird frühestens in der zweiten Junihälfte entschieden. Zuvor sollen am 13. Juni Dokumente zu berühmt-berüchtigten “Hinman Rede” öffentlich werden.
Seit Dezember 2020 läuft der Großprozess der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple (XRP) bereits und seit Monaten wird endlich ein Urteil erwartet. Doch nun haben die beiden Prozessparteien gemeinsam durchgesetzt, dass für die gerichtlich angeordnete Veröffentlichung von pikanten SEC Dokumenten ein Aufschub bis zum 13. Juni gewährt wird, wie Krypto-Anwalt James Filan per Twitter mitteilt. Damit ist auch klar, dass das Verfahren erst anschließend zum Abschuss kommen kann, also frühestens in der zweiten Junihälfte.
Bei dem umstrittenen Dokumenten dreht es sich um die “Hinman Rede”, bei der ein SEC Präsidiumsmitglied 2018 Ethereum (ETH) von Regulierung freisprach. Ripple pocht darauf, diese Rede als Beweisstück zu nutzen und auch die Entstehungsgeschichte öffentlich zu machen. Die SEC hatte versucht, eine Veröffentlichung zu blockieren und dabei argumentiert, dass sich Hinman privat geäußert habe. Aber Krypto-Anwalt John Deaton erinnert auf Twitter daran, dass es vor der Rede 63 dokumentierte interne SEC-Mails zu dem Auftritt gab und die Rede selbst 52-mal überarbeitet wurde. Dann von einer privaten Meinung zu sprechen, sei wenig glaubwürdig, so Deaton.
Ripple will auch mithilfe der Hinman Rede erreichen, dass XRP wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) von einer Regulierung durch die SEC ausgenommen wird. Die SEC hingegen will beweisen, dass XRP zu den regulierungspflichtigen Securities zählt und von Ripple illegal verkauft wurde. Krypto-Anwalt Jesse Hynes kann sich vorstellen, dass das Gericht in New York keine Schwarz-Weiß-Entscheidung fällt, sondern zwischen frühen XRP Verkäufen und späteren Situationen unterscheidet. Mittlerweile ist weit über die US-Kryptoszene hinweg klar: Der legale Status von XRP nach dem Gerichtsurteil wird einen Präzedenzfall darstellen und dürfte sich darauf auswirken, wie die SEC mit Kryptowährungen umgeht.
Fazit: Schier endloser Nervenkrieg bei SEC vs. Ripple (XRP)
Die meisten Prozessbeobachter glauben, dass die Zulassung der Hinman-Rede und begleitenden Dokumenten als Beweismittel Ripple in die Karten spielt. Viele namhafte Vertreter der Kryptoindustrie fordern von der SEC ohnehin, klare Regeln für Bitcoin und Co. aufzustellen und mit Augenmaß zu regulieren. Aber ein Gerichtsurteil vorwegnehmen kann niemand und es wird sich erst noch zeigen müssen, ob bei SEC gegen XRP kryptofreundliche Optimisten recht behalten oder sich am Ende doch die Behörde durchsetzt.
Wird es jetzt oder vielleicht in einem Jahr passieren? Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass es kommen wird. Es gibt noch einige Variablen zu berücksichtigen, wie den Preis von BTC und den Aktienmarkt, der wieder in den zinsbullischen Bereich zurückkehrt. Ich bin zuversichtlich, dass angesichts sinkender Zinssätze, eines positiven Gerichtsurteils, eines bullischen Aktienmarkts und der bevorstehenden Halbierung der BTC alles zusammen zu einem riesigen Bullenlauf für XRP führen wird.