Rückschlag für Bitcoin und Ethereum ETFs – Angst vor Inflation in USA

Erstmals seit der US-Präsidentenwahl haben die ETFs für Bitcoin und Ethereum vergangene Woche spürbar Abfluss von Kapital erlebt. Hintergrund sind Inflationsdaten und die Reaktion der US-Zentralbank Fed.

Es läuft aktuell nicht rund bei Bitcoin und Co., fast alle größeren Kryptowährungen müssen ein Wochenminus verkraften. Dies spiegelt sich auch bei den Bitcoin ETFs wider, bei denen letzte Woche zusammengezählt rund 430 Millionen US-Dollar Kapital abgezogen wurde.  Auch Ethereum ETFs schwächelten und verloren insgesamt rund 7 Millionen US-Dollar, wie der Wochenbericht von CoinShares vorrechnet. Damit hat der Kryptomarkt erstmals seit der US-Präsidentenwahl Anfang November eine Woche hinnehmen müssen, an deren Ende ein deutliches Minus steht. Analyst James Butterfill sieht Inflationsdaten und die Zinspolitik der US-Zentralbank als Ursachen.

Denn in den USA wächst das Risiko hartnäckiger Inflation. Im Januar wurden 3 Prozent Inflation gemessen, etwas mehr als erwartet und deutlich über dem Ziel der Zentralbank Fed von 2 Prozent. Bitcoin zeige sich „hochgradig sensibel“ in Bezug auf wahrscheinliche Konsequenzen der Situation, schreibt Butterfill. Ähnliches scheint für Ethereum zu gelten. Die sogenannte Kerninflation in den USA erreichte im Januar 3,3 Prozent, sie schließt volatile Lebensmittel- und Energiepreise aus der Erfassung aus.

Damit steht die Fed vor einem Dilemma. Um Inflation zu bekämpfen, wird sie ihrem im Herbst 2024 eingeschlagenen Kurs von Senkungen der Leitzinses kaum fortsetzen können. Dieser hatte der Preisentwicklung von Bitcoin geholfen, weil niedrigere Zinsen üblicherweise die Bereitschaft von Anlegern erhöhen, in riskantere Anlageklassen wie BTC und Ethereum ETFs zu investieren. Momentan halten 97,5 Prozent der Wallstreet-Profis eine weitere Senkung des US-Leitzinses für ausgeschlossen, wie der Branchendienst CME Fed Watch festhält. Fed-Präsident Jerome Powell sagte, „es gibt keine Eile“ in Bezug auf eine Zinssenkung. Mit derzeit 4,25 bis 4,5 Prozent liegt der US-Leitzins weiterhin auf einem Niveau, das es zuletzt Anfang des Jahrhunderts gab.

Fazit: Wechselspiele zwischen Bitcoin und US-Geldpolitik

US-Präsident Donald Trump heizt durch seinen provokanten Umgang mit Strafzöllen die Inflationsgefahr an und wünscht sich dennoch Zinssenkungen durch die Fed. Diese wird sich kaum gefallen lassen, dass ihre Unabhängigkeit in Frage gestellt wird. In diesem Spannungsfeld tut sich Bitcoin schwer damit, an die Erfolge von 2024 anzuknüpfen. Denn gut 400 Million US-Dollar Kapitalabfluss bei Bitcoin ETFs und denen für Ethereum klingen zwar beachtlich. Sie sind aber in den Vergleich zu den fast 30 Milliarden US-Dollar zu setzen, welche die Ethereum und Bitcoin ETFs seit der US-Wahl einsammelten, betont Butterfill. Es wirkt so, als ob wir uns vorerst auf eine gewisse Stagnation an den Kryptomärkten einstellen müssen.


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