Stablecoins: Tether meldet Milliardengewinne – Western Union plant USDPT

Tether mit seinem Stablecoin Flaggschiff USDT hat in diesem Jahr schon 10 Milliarden US-Dollar Gewinn gemacht. Der Finanzdienstleister Western Union bereitet jetzt einen Stablecoin namens USDPT vor, schmerzhaft für XRP (Ripple).

Die viel zu oft als langweilig abgehakte Sparte Stablecoins hat durch Legalisierung in den USA an Bedeutung gewonnen. Marktführer Tether (USDT) demonstriert mit seinen zum Monatsanfang veröffentlichten Quartalsergebnissen, warum sich das Geschäft mit Stablecoins lohnen kann. Rund 180 Milliarden US-Dollar sind mittlerweile durch USDT abgebildet und Tether garantiert die 1:1 Kopplung an den US-Dollar durch Reserven, welche überwiegend in US-Staatsanleihen investiert sind. Dort sorgen die Tether Reserven zuverlässig für Zinszahlungen – im Zusammenspiel mit Gebühren kann Tether so für 2025 bereits gut 10 Milliarden US-Dollar ausweisen.

Damit bewegt sich Tether auf einem Niveau, welches Wall Street Giganten wie Morgan Stanley (bisheriger Jahresgewinn 2025: 12,4 Milliarden US-Dollar) oder Goldman Sachs (12,5 Milliarden) nahe kommt. Aber Tether beschäftigt nur rund 200 Mitarbeiter, bei Goldman Sachs und Morgan Stanley sind es Zehntausende von Angestellten. Kein Wunder also, dass Tether CEO Paolo Ardonio per X hochzufrieden auf die Quartalsergebnisse schaut und USDT als „die größte Erfolgsgeschichte für finanzielle Inklusion in der Menschheitsgeschichte“ bejubelt.  Er verweist auf 500 Millionen Menschen weltweit, die USDT benutzen.

Western Union: Eigener Stablecoin auch Backpfeife für Ripple

Spannend ist auch die strategische Entscheidung von Western Union, einen eigenen Stablecoin namens USDTP aufzulegen. Dabei setzt das 1851 gegründete Traditionsunternehmen technologisch auf Solana als Blockchain-Lösung. Laut Pressemitteilung ist der Launch von USDTP im 1. Halbjahr 2026 geplant. Western Union ist bekannt für das Organisieren von Geldtransfers weltweit und verlässt sich dabei bisher auf sein eigenes (analoges) Netzwerk von Büros und Partnern.

Mit dem Western Union Stablecoin soll der Schritt ins digitale Zeitalter vollzogen werden, Transfers in Echtzeit zu niedrigen Gebühren liegen als Pluspunkte auf der Hand. Eigentlich wollte Ripple mit seiner Kryptowährung XRP Finanzunternehmen wie Western Union als Kunden gewinnen, kam aber  fast nie über Pilotprojekte hinaus. XRP konnte sich unter anderem wegen Kursschwankungen nie wirklich als internationale als Brückenwährung durchsetzen und Ripple hat deswegen mittlerweile auch einen eigenen Stablecoin RLUSD im Programm. Aber Western Union verschmäht mit USDTP nicht nur die Angebote von Ripple, sondern bekennt sich zudem zu Solana. Ripple musste zuvor bereits den PayPal Stablecoin PYUSD hinnehmen, der ebenfalls einen Bogen um das Ripple Netzwerk XRPL macht.

Fazit: Banken und Finanzdienstleister mit eigenen Stablecoins statt Ripple

Western Union und PayPal sind zwei Beispiele für Weltunternehmen, die eigene Stablecoins platzieren. Vorreiter Tether hat mit USDT vorgemacht, wie „langweilige“ Stablecoins für herausragende Gewinne sorgen können. Ripple, früher als Pionier angesehen, muss die Entwicklung mit Sorge betrachten. Denn der Ripple Stablecoin RLUSD hat fast ein Jahr nach seinem Debüt weiterhin nicht einmal 1 Milliarde US-Dollar Marktkapitalisierung erreicht und bleibt so ein Nischenprodukt. Während Tether in der Kryptobranche sein Zuhause gefunden hat, bringen PayPal und Western Union für ihre Stablecoins die eigenen Kundenbasis mit und dürfen so auf Skalierung mitsamt Renditechancen hoffen.

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