Strategy: Bitcoin Unternehmen erhält Rating – „B-“ wenig schmeichelhaft

Erstmals hat eine der großen Rating-Agenturen sich mit einem Bitcoin Unternehmen beschäftigt. S&P stufte Strategy (früher MicroStrategy) mit „B-“ ein, was Ausfallrisiken nahelegt. Die Argumentation ist lesenswert.

Strategy (früher MicroStrategy) hält mittlerweile 640.808 Bitcoin mit einem aktuellen Marktwert von gut 72 Milliarden US-Dollar, damit ist man mit großem Abstand das größte börsennotierte Bitcoin Unternehmen weltweit. Dies dürfte einer der Gründe dafür sein, dass sich die Rating Agentur S&P Strategy genauer angeschaut hat. Im Ergebnis gab es ein „B-“ für Strategy, S&P erklärt seine Bedenken per Mitteilung im Detail. Die Konzentration von Strategy auf Bitcoin ist laut S&P dabei Kernelement und werde wahrscheinlich auch in Zukunft das Rating beeinflussen.

S&P sieht bei Bitcoin Unternehmen Strategy erhebliche Kreditrisiken

„B-“ bedeutet bei den Ratings von S&P „spekulative Kreditqualität mit erhöhtem Ausfallrisiko“. Die Analysten betonen, Strategy fahre in seinem ursprünglichen Software-Geschäft Verluste ein und steuere deshalb möglicherweise auf Liquiditätsprobleme in US-Dollar zu. Diese Risiken des Bitcoin Unternehmens beunruhigen die Kryptoszene schon seit geraumer Zeit. Denn Strategy hat für Bitcoin Zukäufe diverse Finanzierungsrunden organisiert und sich dabei laut S&P mit Wandelanleihen massiv verschuldet, gut 8 Milliarden US-Dollar sind zusammengekommen.

Von 2028 an muss Strategy Schulden bedienen und falls das Unternehmen bis dahin seinen Cash-Flow nicht deutlich verbessert, wird es gezwungen sein, Bitcoin zu verkaufen, so S&P. Die Rating-Agentur schreibt weiter, dieses Risiko könne zeitlich mit Bitcoin Preisflaute einhergehen, was zusätzliche Probleme mitbringe. Strategy beteuert durch Gründer Michael Saylor zwar immer wieder, nie Bitcoin verkaufen zu wollen – doch diese Taktik ist aus der Perspektive von S&P in negativen Szenarios nicht aufrechtzuerhalten.

Strategy Gründer Michael Saylor bleibt von Bitcoin überzeugt

Saylor freut sich auf X trotzdem, dass mit Strategy erstmals ein Bitcoin Unternehmen von einer der großen Rating-Agenturen eine Bewertung erhalten hat. Er weiß, dass ein solches Rating perspektivisch Voraussetzung für Investments etwa von Pensionsfonds und anderen Institutionen ist. An der Börse wird Strategy aktuell mit knapp 82 Milliarden US-Dollar bewertet, der Premium-Aufschlag auf die Bitcoin Reserven ist über die letzten Monate deutlich geschrumpft. Saylor dürfte darauf hoffen, dass S&P bei einer nächsten Bewertungsrunde bessere Noten vergibt und sich dann Türen für institutionelle Investoren öffnen.

Fazit: Bitcoin Risiko Strategy – auch Rating-Agentur S&P mit Vorbehalten

Strategy will am morgigen Donnerstag seine Quartalsergebnisse vorstellen, positive Überraschungen beim Cashflow sind wenig wahrscheinlich. Nach wie vor hat das Unternehmen keine Wege gefunden, aus den gewaltigen Bitcoin Reserven passiv Einnahmen in US-Dollar zu generieren. So müssen sich Strategy und Michael Saylor darauf einstellen, dass ihr allein auf Bitcoin ausgerichtetes Geschäftskonzept weiterhin misstrauisch beäugt wird und spätestens in 2028 auf den Prüfstand kommt, wenn es erhebliche Schulden zu tilgen gibt.

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