Strategy (MSTR) feilt an Bitcoin Taktik – Cash Reserve als Schutzschild

Das Bitcoin Unternehmen Strategy reagiert auf Kritik: Eine Cash Reserve von 1,44 Milliarden US-Dollar wurde gebildet und soll für mindestens 12 Monate Verpflichtungen decken, falls Bitcoin zeitweise deutlich an Wert verliert.

Das Geschäftsmodell von Strategy (früher MicroStrategy) ist ganz und gar auf Bitcoin ausgerichtet, das frühere IT-Unternehmen hat mittlerweile gut drei Prozent der Höchstmenge von 21 Millionen BTC angesammelt. Doch Ende Oktober hatte die Rating-Agentur S&P bei ihrer ersten Bewertung von Strategy nur ein „B-“ vergeben, was „spekulative Kreditqualität“ und „erhöhtes Ausfallrisiko“ bedeutet. S&P argumentierte dabei ähnlich wie andere Kritiker von Strategy: Falls Bitcoin in negative Preisturbulenzen gerät, dürfte Strategy in Schwierigkeiten geraten, Dividenden- und Zinszahlungen zu bedienen. Diese Ängste, welche Strategy begleiten, will das Unternehmen nun zerstreuen und hat per Pressemitteilung eine dazu passende Maßnahme öffentlich gemacht.

Strategy kann jetzt notfalls Dividenden aus Dollar Rücklagen begleichen

Denn in den letzten Wochen hat Strategy MSTR Aktien verkauft, um eine Cash Reserve von 1,44 Milliarden US-Dollar anzulegen. Diese neue Rücklage wurde einzig und allein dafür gebildet, Strategy vor Bitcoin Preisschwankungen abzusichern. Mindestens 12 Monate lang sollen die 1,44 Milliarden US-Dollar ausreichen, damit Strategy auch dann solvent bleibt und finanzielle Verpflichtungen erfüllt, falls Bitcoin schwächer performed als erhofft. Laut Strategy CEO Phong Le garantieren die Dollar Rücklagen momentan Dividendenzahlungen für 19 Monate, in Zukunft soll die Reserve ausgebaut und dann zwei Jahre und länger Sicherheit bieten. Damit kommt Strategy Kritikern entgegen und reduziert seine Abhängigkeit von Bitcoin. MSTR Anleger aber müssen auch eine gewisse Verwässerung ihrer Investments hinnehmen, weil nun Strategy Wertpapiere auf den Markt kommen, bei denen die Einnahmen nicht für Bitcoin Zukäufe eingeplant sind.

MicroStrategy Gründer Saylor schließt Bitcoin Verkäufe nicht mehr aus

Eine zweite, womöglich sogar wichtigere Änderung in der Bitcoin Strategie enthüllte Strategy Gründer Michael Saylor in einem „Company Update“. Bisher hatte Saylor kategorisch ausgeschlossen, dass Strategy Bitcoin verkaufen könnte. Doch was passiert, wenn der Unternehmenswert (Marktkapitalisierung der MSTR Aktie beträgt aktuell knapp 50 Milliarden) unter den Wert der Bitcoin Reserven (derzeit 650.000 BTC mit einem Marktpreis von rund 56 Milliarden US-Dollar) fällt? Das Verhältnis dieser beiden Kennzahlen wird als mNAV abgebildet, ein mNAV Wert unter 1 demonstriert Schwierigkeiten. Saylor sagt jetzt, Strategy könnte bei einem mNAV von unter 1 Bitcoin und/oder BTC Derivate verkaufen und verweist ausdrücklich auf Interessen von MSTR Anlegern. Doch nach den Berechnungen von Strategy liegt der mNAV in Bezug auf Bitcoin mit 1,15 über der sensiblen Schwelle und Saylor versucht, Ruhe auszustrahlen.

Fazit: MSTR Aktie nach Bitcoin Ankündigungen von Strategy auf Jahrestief

Salopp gesagt steckte Strategy in einem Bitcoin Zwiespalt. Über Jahre waren Anleger bereit, mit der MSTR Aktie einen „Premium Aufschlag“ auf Bitcoin zu akzeptieren. Solange die BTC Preiskurve stetig zulegte, blieb die Skepsis verhalten. Aber nun droht Bitcoin für das Jahr 2025 ein negatives Ergebnis und Strategy probiert, mit der Cash Reserve und einer Kehrtwende zu möglichen BTC Verkäufen den Kurs der MSTR Aktie zu stützen. An den Börsen machte Strategy im Anschluss an die Veröffentlichung der neu justierten Bitcoin Taktik ein moderates Tagesminus von 3,2 Prozent, notiert bei 171 US-Dollar aber auf einem Jahrestief. Saylor wiederum, der den Bitcoin Kurs für MicroStrategy entwarf, betont:  Es sei wichtig, die Vorstellung auszuräumen, dass das Unternehmen unter keinen Umständen Bitcoin verkaufe. Wie die Börsianer das aufnehmen, wird die MSTR Kursentwicklung und das mNAV von Strategy spiegeln.


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