Terra Crash: Großinvestoren stießen UST rechtzeitig ab, Kleinanleger kauften nach

Vor einem Monat nahm das Krypto-Drama um Terra (LUNA) und den algorithmischen Stablecoin UST seinen Lauf. Eine Analyse zeigt: Großinvestoren reagierten schnell auf die Situation und zogen früh Kapital ab.

Als der mit Terra (LUNA) algorithmisch verknüpfte Stableoin UST vom 7. Mai an seine 1:1 Anbindung an den US-Dollar zunächst langsam verlor, haben Anleger die Situation unterschiedlich bewertet. Zu dem Schluss kommt eine Studie des Krypto-Unternehmens Jump Crypto. Kleinanleger mit Investments von weniger als 10.000 US-Dollar in das Terra Ökosystem neigten anfangs dazu, UST nachzukaufen, als der Stablecoin für weniger als 1 US-Dollar gehandelt wurde. Sie dürften auf ein Wiedereinpendeln der UST-Bindung und damit entstehende Gewinne spekuliert haben. Anleger mit 10.000 bis 1 Million US-Dollar hingegen begannen zügig, ihre Positionen in UST abzubauen. Großinvestoren mit mehr als 1 Millionen US-Dollar in UST reagierten noch schneller und konsequenter damit, ihre UST zu verkaufen.

Jump Crypto hat für seine Analyse Blockchain-Daten ausgewertet. Bestätigt wird die bereits von Nansen vorlegte Beweiskette, die zeigt, dass es kein einzelner Investor war, der die Todesspirale für UST und LUNA in Gang setzte. Nansen hat mindestens sieben Wallets identifiziert, die ab 7. Mai im großen Stil UST aus dem DeFi Protokoll Anchor abzogen. Anchor bot 20 Prozent Zinsen auf UST an und war so Hauptgrund für den schnellen Aufstieg des Stablecoins, der vor dem Crash knapp 20 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung aufwies. Abgesichert war UST theoretisch durch LUNA. Doch der Algorithmus zum Generieren beziehungsweise Zerstören von Terra parallel zur Umlaufmenge von UST griff zu langsam, als innerhalb weniger Stunden und Tage massiv Kapital aus dem Ökosystem abfloss.

Laut Jump Crypto genügten auch die Nachkäufe von UST durch Kleininvestoren nicht aus, um das abgezogene Großkapital auszugleichen. Was genau mit den 3,5 Milliarden US-Dollar Reserven in Bitcoin (BTC) passierte, die von der Luna Foundation Guard Stiftung zur Stützung von UST freigegeben wurden, wissen auch Analysten bislang nicht. Es halten sich Gerüchte, dass die Reserven es ausgesuchten Großinvestoren bei Terra möglich machten, noch halbwegs schadlos bei UST auszusteigen und die Gelder gar nicht wie angenommen in den freien Mark flossen.

Fazit: Risikomanagement bei LUNA und UST machte sich bezahlt

Nüchtern festzuhalten bleibt: Vom 7. bis 9. Mai war bei UST ein gefährlicher Trend zu erkennen, doch bei Ständen von immer noch über 90 Cent konnten Anleger sich in den Tagen mit relativ überschaubaren Verlusten von dem Stablecoin trennen. Diese Chance ergriffen Großinvestoren wesentlich häufiger als Kleinanleger, die weiter auf das Konzept von Terra und UST vertrauten. Dies bestätigt einmal mehr die Wichtigkeit von gezieltem Risikomanagement beim Krypto-Handel.


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