
Der TRUMP Meme-Coin debütierte vor knapp einem Monat bei MoonPay. Die Kryptobörse hatte an dem Wochenende Liquiditätsprobleme. Ripple (XRP) und Galaxy halfen mit 160 Millionen US-Dollar Kurzzeitkrediten.
Beim überraschenden Launch des offiziellen TRUMP Meme-Coins am 18. Januar ging es hinter den Kulissen wild zu. Denn die als Kooperationspartner ausgewählte Kryptobörse MoonPay wurde von der Nachfrage nach TRUMP geradezu überrollt – und weil die USA vor der Inauguration des US-Präsidenten langes Wochenende feierte, hatten Banken geschlossen. MoonPay Präsident Keith Grossman beschreibt als Gast beim Podcast MR SHIFT, wie die Kryptobörse einen unkonventionellen Weg fand, um Liquidität zu sichern.
Das MoonPay Team bezifferte den dringlichen Finanzbedarf auf 100 Millionen US-Dollar, möglichst in Form des Stablecoins USDC. Denn TRUMP wurde bereits rege gehandelt. Also kontaktierte Grossman seinen Bekannten Mike Novogratz vom Krypto-Unternehmen Galaxy. Dieser sagte einen Blitzkredit zu, schnell wurden Dokumente fertig gemacht und MoonPay blieb im Spiel. Der Meme-Coin TRUMP kannte an seinem ersten Wochenende zunächst nur Kursgewinne, das Handelsvolumen schwoll auf 20 Milliarden US-Dollar in zwei Tagen an.
Auch Meme-Coin MELANIA brachte MoonPay ins Schwitzen
Doch es platzte eine zweite Überraschung in das Wochenende: Plötzlich warf auch Melania Trump, die Frau von Donald, einen offiziellen MELANIA Meme-Coin ins Spiel. Schon wieder brauchte MoonPay Geld, um Liquidität zu gewährleisten, und die Banken hatten immer noch dicht. 60 Millionen US-Dollar erbat sich Grossman nun von Brad Garlinghouse, CEO bei Ripple (XRP). Garlinghouse wollte helfen, allerdings bestand Ripple darauf, dass der MoonPay CEO Ivan Soto-Wright sein Privatvermögen als Sicherheit einsetzte. Auch diese Bedingung wurde erfüllt und der wilde Handel mit TRUMP und MELANIA konnte weiterlaufen.
Ein Ende findet diese Krypto-Story am Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump, als die Banken am 21. Januar wieder normal arbeiteten. An diesem Dienstagnachmittag zahlte MoonPay die Blitzkredite vollständig zurück – und zählte 750.000 neue Kunden, die sich für TRUMP und MELANIA erstmals bei MoonPay registrierten. Für Galaxy und Ripple dient die Episode auch als Beweis, dass man mit Krypto selbst solche großen Deals schnell und ohne Banken organisieren kann.
Fazit: TRUMP und MELANIA – um ein Haar wäre Debüt eng geworden
Grossman erzählt die Suche nach Kreditgebern und den Zeitdruck jetzt im Nachhinein fast wie eine Komödie, das ist hörenswert. In der MoonPay Führungsetage aber herrschte Stress, den Launch präsidialer Meme-Coins wollte man unter keinen Umständen in den Sand setzten. Allerdings gehört auch zur Wahrheit: Weder TRUMP noch MELANIA konnten im Anschluss an das chaotische Wochenende noch an ihre anfänglichen Höchststände anknüpfen. TRUMP ist auf Notierungen um 17 US-Dollar abgerutscht und läuft seinem frühen Hoch von über 70 US-Dollar um fast 80 Prozent hinterher. MELANIA ist noch tiefer abgestürzt und notiert mit um 1,40 US-Dollar fast 90 Prozent von dem Allzeithoch des ersten Handelstags entfernt. So haben MoonPay, Ripple und Galaxy zwar ungestörten Handel mit TRUMP und MELANIA ermöglicht, doch für die meisten Anleger haben sich diese Meme-Coins als Verlustbringer erwiesen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar