US-Regierungsstillstand belastet Kryptomärkte: Ether fällt auf 4.000 US-Dollar

Die Kryptomärkte haben am Donnerstag stark nachgegeben, ausgelöst durch die wachsende Wahrscheinlichkeit eines US-Regierungsstillstands. Während das Weiße Haus Notfallpläne für mögliche Stellenkürzungen vorbereitet, konnte sich der Kongress bislang nicht auf ein neues Haushaltsgesetz einigen. Ohne kurzfristige Übergangslösung droht der Regierung ab Ende September das Geld auszugehen.

Auf der Prognoseplattform Polymarket wird die Wahrscheinlichkeit eines Shutdowns mittlerweile mit 77 Prozent bis Jahresende und 63 Prozent bis zum 1. Oktober gehandelt – so hoch wie nie zuvor. Für die Märkte ist dies ein klares Signal wachsender Unsicherheit.

Kursrutsch bei Bitcoin, Ether und Altcoins

Besonders betroffen war Ether (ETH), das mit einem Minus von über 3 Prozent auf knapp über 4.000 US-Dollar fiel – der tiefste Stand seit Anfang August. Auch Bitcoin (BTC) verlor mehr als 1 Prozent und rutschte unter 112.000 US-Dollar. Andere große Coins wie XRP, Solana (SOL) und Dogecoin (DOGE) mussten Verluste zwischen 2,5 und 3 Prozent hinnehmen.

Die psychologisch wichtige Marke von 4.000 US-Dollar bei Ether könnte kurzfristig entscheiden, ob sich die Abwärtsbewegung fortsetzt oder ob es zu einer Stabilisierung kommt. Bei Solana droht sogar ein Bruch der 200-Dollar-Unterstützung.

Politik und Geldpolitik als Doppelbelastung

Neben den politischen Querelen in Washington beeinflusst auch die US-Notenbank die Marktstimmung. Zwar hatte die Federal Reserve vergangene Woche die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und zwei weitere Schritte für 2025 in Aussicht gestellt. Doch jüngste Kommentare von Fed-Vertretern deuten auf Vorsicht hin. Anleger müssen sich nun auf einen datenabhängigen Kurs einstellen, was zusätzliche Unsicherheit bringt.

Am Donnerstag sollen gleich sieben Fed-Mitglieder Reden halten, darunter auch New York Fed-Chef John Williams. Für Freitag erwarten die Märkte zudem die PCE-Inflationsdaten – das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank. Positive Überraschungen könnten als Argument für weitere Zinssenkungen gewertet werden und den Kryptomärkten frische Impulse geben.

Fazit: Risikoaversion dominiert vorerst

Die Kombination aus drohendem US-Regierungsstillstand und vorsichtigen Notenbank-Signalen hat die Risikobereitschaft der Investoren spürbar geschwächt. Während die kurzfristigen Aussichten eingetrübt sind, sehen Analysten wie QCP Capital die Möglichkeit, dass ein Rückgang der Inflation im vierten Quartal den Weg für eine neue Bitcoin-Rallye ebnen könnte. Bis dahin bleibt die Lage angespannt, und Anleger blicken gespannt auf die politischen Entwicklungen in Washington.


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