STO-Plattform tZero startet enttäuschend

Die Plattform tZero, die sich ganz auf den Handel und die Herausgabe von Security Tokens fokussieren will, ist live gegangen. Allerdings bleiben die Umsätze offenbar bis jetzt weit hinter den Erwartungen zurück. Der eigene tZERO Preferred Token (TZROP) verliert parallel dazu massiv an Wert.

Das Konzept der Handelsplattform tZero klingt spannend, zumindest theoretisch: In Abgrenzung zu den üblichen Kryptobörsen will tZero ausschließlich Security Tokens handelbar machen und zudem Security Token Offerings (STOs) organisieren. Durch Kapital des Internet-Händlers Overstock.com im Rücken hatte tZero genügend Zeit, seinen Launch sorgfältig vorzubereiten. Mit Sitz in den USA will tZero die dortigen Regulierungen erfüllen und so interessant für institutionelle Investoren sein. Doch schon als im August 2018 der eigene Security Token namens tZERO Preferred Token (TZROP) herausgegeben wurde, kamen nicht die erhofften 250 Millionen US-Dollar zusammen, sondern der STO erbrachte lediglich 134 Millionen US-Dollar (immerhin). Mittlerweile ist tZero live und die ersten drei Wochen verliefen anscheinend äußerst schleppend. Nach Angaben von Händlern bewegten sich Tagesumsätze bei tZero im Bereich zwischen 7.000 und 23.000 TZROP, tZero selbst spricht von 9.000 bis 35.000. Theoretisch im Umlauf sind 26 Millionen TZROP. Die Kryptowährung ist bisher die einzige, die bei tZero gelistet wird.

Hintergrund zu tZero und TZROP

Ein TZROP kostete beim STO 10 US-Dollar. Aktuell wird er auf tZero nach Angaben von Händlern für um 3 US-Dollar angeboten. Da kein öffentliches Handelsbuch bei tZero existiert, sind Beobachter auf die von Händlern verbreiteten Informationen angewiesen. Diese berichten neben dem Preisverfall beim TZROP von technischen Problemen bei tZero. So sollen Ein- und Auszahlungen mehr als einen Tag dauern. Als Finanzdienstleister ist Dinosaur Financial der Kooperationspartner von tZero. Dinosaur Financial wollte die Nachrichten nicht kommentieren. Hinter tZero steckt der Online-Einzelhändler Overstock.com, der bereits 2014 Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptierte. Overstock-Gründer Patrick Byrne fungiert auch bei tZero als Chef.

In der Führungsetage von tZero übt man sich unterdessen in Optimismus. Es werde gelingen, mehr institutionelle Anleger von dem Konzept zu überzeugen und so auch dem TZROP wieder Aufwind zu verleihen. Zudem sei für 2019 mindestens eine STO geplant. Bei dieser soll es um einen Token von Elio Motors gehen, einem Start-up, welches mit preiswertigen dreirädrigen Autos Erfolg haben möchte. Ausgeliefert wurden allerdings bislang keine Vehikel von Elio Motors.

Was bedeutet der verpatzte Start von tZero?

Wir hatten bereits vor einer STO-Blase gewarnt und die ersten belastbaren Informationen zu tZero und dem TZROP scheinen die Befürchtungen zu bestätigen. Offenbar haben viele Anleger den TZROP gar nicht wirklich verstanden und dürften jetzt mit Verlusten hadern. Ob es tZero noch gelingt, seine Nische erfolgreich zu besetzen, wird von der Qualität künftiger STOs dort abhängen. Durch die ICO Blase (Initial Coin offerings) wurden allerdings viele enttäuschte Anleger im Markt zurückgelassen. Dies dürfte einer der Hauptgründe sein warum sich STOs aktuell schwer tun.


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