Die Kryptobörse BitMEX steht in den USA unter erheblichem juristischem Druck. Sowohl die Staatsanwaltschaft New York als auch die Aufsichtsbehörde CFTC werfen BitMEX unter anderem vor, unerlaubte Geschäfte zu betreiben. BitMEX-Mitgründer Samuel Reed wurde festgenommen.
Alarmstufe Rote bei BitMEX: Die auf den Handel mit Krypto-Derivaten spezialisierte Plattform wird durchb eine offenbar konzertierten Aktion von US-Behörden in die Zange genommen. Mitgründer Samuel Reed sei unter Arrest gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von New York (SDNY). Auch gegen die anderen Gründer Arthur Hayes und Ben Delo werde Anklage erhoben. Sie hätten systematisch gegen Bankgesetze verstoßen und außerhalb der USA Bestechung unternommen. BitMEX weist die Vorwürfe in einem Statement kategorisch zurück, man habe sich stets an Recht und Gesetz gehalten.
Parallel zu der Anlage der SDNY eröffnete auch die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) ein Verfahren gegen BitMEX und dahinter stehenden Offshore-Firmen. Die CFTC ist die US-Regulierungsbehörde für Options- und Future-Märkte. Sie wirft BitMEX, vertreten durch Reed, Hayes und Delo, vor, über Jahre hinweg ohne Genehmigung und Registrierung den Handel mit Derivaten angeboten zu haben. In einer Pressemitteilung der CFTC heißt es, dabei seien mindestens eine Milliarde US-Dollar an Gebühren eingenommen und zig Milliarden US-Dollar bewegt worden.
BitMEX: Verantwortlicher soll mit Bestechung geprahlt haben
Die SDNY arbeitete bei ihren Ermittlungen mit dem FBI zusammen. Demnach hätten die Verantwortlichen von BitMEX schon seit Herbst 2015 gewusst, dass ihre Plattform gesetzlichen Mindestanforderungen nicht genüge. Daraufhin hätten sie Firmensitze auf die Seychellen verlegt und sich intern damit gebrüstet, dort koste die Bestechung von Offiziellen nur eine “Kokosnuss”. Jetzt aber müsste das Führungsteam von BitMEX lernen, so die SDNY, dass der Preis für kriminelle Aktionen nicht in “tropischen Früchten” bezahlt werde, sondern in Geldstrafen, Entschädigung und Gefängnis resultiere. Bis zu fünf Jahre Gefängnis sollen den Angeklagten drohen. Die CFTC fordert Entschädigungen für Anleger sowie Geldstrafen.
Fazit: BitMEX bald am Ende?
BitMEX beteuert, seine Geschäfte normal fortzuführen. Um Kunden zu beruhigen, wurden zusätzliche Zeitslots für Auszahlungen angekündigt. Zuletzt hatte BitMEX angekündigt, als im Grunde letzte große Kryptobörse Identitätsprüfungen (Know Your Customer, KYC) für alle Nutzer verbindlich zu machen.
Doch diese Eingehen auf Regularien könnte für BitMEX zu spät kommen. Die Anklagen sind massiv und weisen auf systematisches Ignorieren von US-Regeln und Gesetzen hin. Die Rede ist von Beihilfe zur Geldwäsche, Bestechung, Bandenbildung, falschen Informationen und mehr. Neben den BitMEX Gründern steht auch Gregory Dwyer im Fokus der SDNY, die Dwyer als “ersten Angestellten” von BtMEX betrachtet. Ob sich die Beschuldigten in Anbetracht erdrückender Beweislage aus der Situation retten können, ist fraglich. Denn bei von Vorwürfen auch aus dem Strafrecht schwinden die Chancen auf außergerichtlichen Vergleich massiv.
Aus der Vergangenheit bekannt ist, dass die US-Behörden bei juristischem Vorgehen gegen die Kryptobranche darauf achten, dass Kunden möglichst kein Schaden entsteht. Doch sich darauf zu verlassen, dass BitMEX noch lange wie gewohnt operiert, wäre nach dem jetzigen Informationsstand wohl Träumerei.
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