Gaming-Umsätze steigen in 2 Jahren um 63 %, Facebook & Co. kämpfen um Hoheit in wachstumsstarker Branche

Im ersten Halbjahr erzielte die Gaming-Branche in Deutschland Umsätze in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro. Im selben Zeitraum des Jahres 2018 waren es noch 676 Millionen Euro. Wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht, weckt das rasante Wachstum das Interesse der großen Tech-Giganten wie Microsoft, Facebook, Amazon & Co. 

In den letzten Jahren bauten die Branchengrößen ihre Aktivitäten im Gaming-Segment durch zahlreiche Zukäufe aus. Der chinesische Konzern Tencent ließ sich den Kauf des Unternehmens Supercell 8,6 Milliarden US-Dollar kosten. Wie die Infografik aufzeigt, investierten auch Microsoft, Activision sowie Facebook Milliardenbeträge in aussichtsreiche Gaming-Unternehmen.

Nicht zuletzt das Duell im Cloud-Gaming-Segment könnte noch spannend werden. Erst unlängst gab Amazon bekannt, einen solchen Service mit Twitch-Anbindung anzubieten. Facebook wiederum kaufte das Cloud-Gaming-Unternehmen PlayGiga. Bei Cloud-Gaming haben Nutzer durch Abschluss eines Abonnements die Möglichkeit, auf zahlreiche Spiele zuzugreifen. Der Vorgang ähnelt dem von Video-Demand-Anbietern, siehe Netflix & Co.

Gaming in der Corona-Krise

Seit mehreren Jahren weist die Spielebranche ein beachtliches Wachstum auf. Wie aus der Infografik hervorgeht, beschleunigte die Pandemie den ohnehin schon in Gang gesetzten Trend. So wurden im zweiten Quartal 12,4 Millionen Mobile Games über den Google Play Store heruntergeladen. Im selben Quartal des vergangenen Jahres waren es hingegen lediglich 8,2 Millionen.

Zudem steigt die Bereitschaft der Gamer, Geld für E-Sports sowie ihr Hobby auszugeben. 33 Prozent der befragten Deutschen antworteten, seit der Corona-Krise mehr Geld hierfür zu investieren. Facebook reagierte umgehend auf den Trend. Eigentlich beabsichtigte der Konzern, seinen Streaming-Dienst für Mobile Games erst im Juni zu starten. Aufgrund des Booms der Spielebranche während der Corona-Krise beschleunigte der Social-Media-Gigant den Prozess allerdings, und brachte den Dienst bereits im April auf den Weg.

Insgesamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 6,2 Milliarden mit Games umgesetzt, inklusive Soft- und Hardware. Somit wurden höhere Umsätze erzielt als beim Buchhandel, Spielwaren oder Musik, wie die Infografik veranschaulicht. Vor diesem Hintergrund – und in Anbetracht der Entwicklung während der Pandemie – überrascht es wenig, dass Gaming Aktien zu den großen Krisenprofiteuren zählen.

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