Die Kryptobörse FTX steuert ihre Geschäfte ab sofort offiziell von den Bahamas aus und zieht ihr Hauptquartier aus Hongkong ab. Als Hauptgrund wird Rechtssicherheit genannt.
Nach Handelsvolumen ist die Kryptobörse FTX mittlerweile der viertgrößte Anbieter seiner Art weltweit. So beobachtet auch die Konkurrenz genau, wie sich FTX rechtlich absichert. Marktführer Binance etwa hat in den letzten Monaten vielerorts Probleme mit Regulierungsbehörden bekommen und musste seine Angebote und Regeln nachjustieren. FTX macht derweil mit dem Umzug des Hauptquartiers von Hongkong in die Bahamas von sich reden. FTX-Chef Sam Bankman-Fried argumentierte dazu per Twitter, dass die Inseln der Bahamas einer der wenigen Orte sei, wo (rechtliche) Rahmenbedingungen den Anforderungen der Kryptobranche entgegenkommen.
Tatsächlich wurde in den Bahamas Ende 2020 ein Gesetzespaket beschlossen, welches den Umgang mit Kryptowährungen und Kryptobörsen regelt. FTX hat sich unter diesen Regeln in den Bahamas registriert, buchhalterisch werden aber auch weiter Geschäfte über die Karibikinseln Antigua und Barbuda abgewickelt. Die auf den Bahamas ansässige Bank Deltec hat schon früher für FTX als ein Partner gedient und ist weiter mit an Bord.
Chinas Kryptopolitik vertreibt Kryptobörsen
Weder von FTX noch Bankman-Fried wurde die Abkehr von Hongkong groß kommentiert, auf der Webpräsenz wurde einfach still und heimlich der Ort für das Hauptquartier von Hongkong in die Bahamas geändert. Beobachter sind sich aber sicher, dass verschärfte Verfolgung von Kryptogeschäften in China global agierende Unternehmen wie auch Binance zum Handeln zwingt. Erst letzte Woche war aus Peking der Befehl gekommen, die Geschäfte von ausländischen Kryptobörsen in China nicht mehr zu tolerieren und auch Verantwortliche strafrechtlich zu verfolgen.
Ein weiteres Problem mit dem Standort Hongkong scheinen scharfe Quarantänebestimmungen bei der Einreise zu sein. So müssen wohl auch Geschäftsleute wegen der Corona Pandemie in Hongkong zunächst für drei Wochen in einem Hotelzimmer Quarantänezeit absitzen. Bankman-Fried betont schlicht, dass Bahamas gut und sicher durch die Covid Zeiten kommt und keine Quarantäne verlangt. Für vielreisende Manager von FTX ist eine solche Situation sicher ein Plus.
Fazit: Folgen FTX weitere Kryptounternehmen auf die Bahamas?
Laut lokalen Zeitungsberichten wird das Bekenntnis von FTX zu den Bahamas bis in die dortigen Regulierungsbehörden begrüßt. Mit FTX gehe erstmals ein großes Unternehmen konkret auf die spezielle für die Kryptoindustrie geschaffenen rechtlichen Bestimmungen ein. Man erwarte konstruktiven Dialog bei der praktischen Umsetzung. Zwischen den Zeilen schwingt dabei nicht nur der Ausblick auf beachtliche Steuereinnahmen mit, sondern auch die Hoffnung, dass andere Anbieter dem Beispiel von FTX folgen könnten. Wer weiß: In den USA zumindest fährt die Börsenaufsicht SEC aktuell einen harten Kurs gegen die Kryptobranche, was auch andere dazu bringen könnte, über Bahamas als attraktiven Ort für legale Hauptquartiere nachzudenken.
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