Terra Classic (LUNC) pumpt, seit gestern hat der Altcoin um gut 60 Prozent im Preis zugelegt. Hintergrund ist ein Mechanismus zur Verringerung der Tokenanzahl (“Burning”) bei Terra Classic, den jetzt auch Binance unterstützt.
Terra (LUNA) war im Mai mit seinem algorithmisch gekoppelten Stablecoin UST Mittelpunkt eines gigantischen Crash – als das Konzept in sich zusammenbrach, wurden in wenigen Tagen mindestens 40 Milliarden US-Dollar vernichtet. Der Versuch, ein neues Ökosystem um LUNA 2.0 zu entwickeln, schlug fehl. Doch das eigentlich totgesagte “alte” Terra, nun unter dem Namen Terra Classic (LUNC), erlebt gerade ein spektakuläres Momentum. Um etwa 60 Prozent hat die Preiskurve von LUNC in den zurückliegenden 24 Stunden ins Plus gedreht und Terra Classic damit nach Marktkapitalisierung auch wieder nah an die 30 wichtigsten Kryptowährungen herangeführt.
Als ausschlaggebend für die Rallye sehen Experten eine Entscheidung der weltweit größten Kryptobörse Binance. Diese hatte zunächst vor, einen neu eingeführten Burning Mechanismus bei Terra Classic nur auf freiwilliger Basis von Kunden umzusetzen. Die Community bei LUNC hatte beschlossen, dass bei jedem Handel mit Terra Classic 1,2 Prozent zusätzliche Gebühren erhoben werden sollen, die anschließend vernichtet (“burning) werden. Damit soll die Gesamtzahl der kursierenden LUNC systematisch verringert und so der Wert gesteigert werden. Doch Binance als mit Abstand wichtigster Handelsplatz von LUNC signalisierte zuerst nur lauwarme Unterstützung und wollte die Zusatzgebühr nur auf freiwilliger Basis von Kunden eintreiben.
Doch dann gab Binance CEO Changpeng Zhao gestern per Twitter eine Kehrtwende bekannt. Man habe eingesehen, dass eine freiwillige Lösung zum Burning bei Terra Classic kaum funktionieren werde und zudem für die technologische Umsetzung Zeit bräuchte. Um Kunden und Community entgegenzukommen, hat Binance deshalb einen eigenen Ansatz gewählt. Laut Mitteilung wählt Binance einen Sonderweg, um Burning bei LUNC zu unterstützen. Denn Binance wird die selbst eingenommenen Gebühren für den Handel in den Währungspaaren LUNC/BUSD und LUNC/USDT drauf verwenden, Terra Classic zurückzukaufen und die Coins dann in das Burning zu überführen. CZ erklärt, dass ihm diese Lösung “fair” erscheine, weil keine Sonderkosten für Kunden entstehen.
Fazit: Terra Classic – nachhaltiges Comeback oder spekulativer Moment?
Binance besetzt für den Tageshandel mit LUNC rund 55 Prozent Marktanteil und die Entscheidung zum Burning ist insofern richtungsweisend. Dies zeigt auch der Preissprung, den Terra Classic nach dem Einlenken von Binance hinlegte. Ob LUNC jetzt aber nachhaltig durchstartet, darf bezweifelt werden. Das Image von Terra durch den Crash im Mai bleibt stark beschädigt und weiterhin gibt es Anleger, die LUNC vor dem Crash noch für über 100 US-Dollar einkauften. Aktuell notiert LUNC bei um 0,0003 US-Dollar und damit meilenweit entfernt von besseren Zeiten.
Damit Terra Classic sich nachhaltig zurückmelden könnte, müsste auch das Ökosystem wiederbelebt werden. Doch dort ist Terra nach den Daten von DeFiLlama auf nur 9 Millionen US-Dollar angelegtes Kapital für DeFi zurückgefallen und auf einen Platz 61 unter den wichtigsten Ökosystemen. Vor dem Crash versammelten sich bei DeFi unter LUNA noch Milliarden und das Ökosystem rangierte souverän unter den fünf wichtigsten.
Verstehe ich nicht! Sowohl Binance als auch Coinmarketcap zeigen ein Plus innerhalb 24 Std. zwischen0.4 und 0.8 % an….