Bei Polygon (MATIC) soll am 27. März mit zkEVM ein zukunftsweisendes Modul integriert werden. Vor dem Start werden aber Zweifel an dem Konzept angemeldet – pikanterweise von Solana (SOL), einem Konkurrenten.
In der Kryptoindustrie ist ein Konzept namens zk (“zero knowledge”) in diesen Monaten technologisches Topthema. Mit Polygon (MATIC) will zum 27. März erstmals eine der 20 kapitalstärksten globalen Kryptowährungen zk in der Praxis umsetzten, dort ist das Projekt unter dem Titel zkEVM bekannt. Aber vor dem Launch wird Kritik laut. Anatoly Yakovenko, Mitgründer von Solana (SOL), warnt per Twitter vor überzogenen Erwartungen. zk könne in Sachen Skalierbarkeit nicht die Fortschritte bringen, die öffentlich kommuniziert würden, schreibt Yakovenko und attackiert damit auch Polygon.
Pikant sind die Bemerkungen aus dem Lager von Solana zusätzlich, weil dort schon mehrfach in Richtung Polygon gestichelt wurde. Und auch diesmal ließ die Antwort nicht lange auf sich warten. Polygon-Entwickler Jordi Baylina, der direkt an der zkEVM für MATIC arbeitet, wirft Yakovenko ebenfalls per Twitter vor, bei seiner Argumentationskette falsche Schlüsse zu ziehen. Bei genauerem Hinsehen scheinen beide Kontrahenten ihre Punkte zu machen.
Im Kern erklärt Yakovenko, dass ein zk Modul darin Probleme kriegen wird, Anfragen für Transaktionen in dem Tempo zu bearbeiten, in welchem die beteiligten Blockchains selbst voranschreiten. Denn auch wenn zk für “zero knowledge” dafür steht, Aufträge in Smart Contracts zu validieren, bei den nur Mindestinformationen mitgeliefert werden, muss zk seine Ergebnisse mit allen Stellen abgleichen und synchronisieren. Dies sei in der Praxis kaum möglich, besonders wenn eine Blockchain in Stoßzeiten ohnehin unter Auftragslast ächzt, schreibt Yakovenko. Für Polygon verweist Baylina auf die Möglichkeit der kommenden MATIC zkEVM, durch parallele Anfragen mögliche Engpässe zu umgehen. Im Ergebnis seien Validierungen innerhalb von 30 Minuten zu erwarten.
Fazit: Prinzip zk bei Polygon und Co. überbewertet?
zk Skeptiker Yakovenko schließt aus seinen Argumenten, eine Layer 1 Lösung wie Solana bleibe durch ihren in sich geschlossenen Mechanismus das Maß aller Dinge, um komplexe Smart Contracts in hohem Tempo zu organisieren. Allerdings ist gerade Solana für wiederkehrende Netzwerkausfälle bekannt und hat erst vergangene Woche wieder über lange Stunden stillgestanden. Polygon wiederum steht mit seiner Begeisterung für zk nicht allein, auch bei der Binance Chain wird an der Integration gearbeitet und bei zkSync ist ein entsprechendes Modul für bestimmte Nutzergruppen bereits seit Mitte Februar freigeschaltet. Für Anleger und Nutzer wichtig: Das künftige zkEVM Mainnet Beta bei MATIC wird vorerst nur eine Alternative zum bisherigen Validierungsmechanismus darstellen und eventuelle Schwierigkeiten sollten deshalb nicht Polygon insgesamt schaden.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar