Der Anteil des US-Dollars an den gesamten offiziellen Weltwährungsreserven befindet sich im Sinkflug. Was das bedeutet, und welche Assets hiervon profitieren könnten, das geht aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervor.
Noch im Jahr 2001 lag der Anteil des Dollars an den Weltwährungsreserven bei 73 Prozent. Dieser ist auf nunmehr 58,4 Prozent gesunken – der niedrigste Stand seit 1994, wohlgemerkt. Der Anteil des Dollars an jenen Reserven sei im vergangenen Jahr zehnmal schneller gesunken als im Durchschnitt der vergangenen zwei Jahrzehnte, so eine aktuelle Studie des Londoner Vermögensverwalters Eurizon SLJ Capital. Der atemberaubende Einbruch sei vermutlich auf die “rigorose Anwendung von Sanktionen” zurückzuführen, welche “große Reserveländer aufgeschreckt” habe.
Wie die Infografik aufzeigt, ist der US-Dollar dessen ungeachtet nach wie vor die mit Abstand wichtigste Devisenreserve. An zweiter Stelle steht der Euro, gefolgt vom Japanischen Yen sowie dem Britischen Pfund. Bis heute ist der Dollar auch eine Krisenwährung, in der Anleger in unsteten Zeiten Sicherheit suchen – doch zeichnet sich eine Veränderung ab.
Nicht erst seit den Sanktionen im Angesicht des russischen Angriffskrieges sind einige internationale Akteure bestrebt, sich teilweise vom US-Dollar abzuwenden. Dazu zählen Russland, China, Indien und viele weitere; allerdings nehmen die Pläne mehr und mehr Gestalt an.
Mit Blick auf die Reserven von Zentralbanken lässt sich folgender Trend beobachten: während der Anteil des US-Dollars an den Devisenreserven abnimmt, steigt die Menge des eingelagerten Goldes. Zum Jahresende 2022 hielten diese rund 35.495 Tonnen Gold in ihren Depots. Eine gewisse Unschärfe ergibt sich daraus, dass manche Zentralbanken – beispielsweise Russland – ihre Bestände gar nicht mehr melden, allerdings spricht vieles dafür, dass Staaten zunehmend auf Gold als Sicherheit setzen. Insbesondere die Vereinigten Staaten von Amerika setzen besonders stark auf Gold: hier liegt der Anteil an den Gesamtreserven bei 67,1 Prozent. An zweiter Stelle steht Deutschland mit 66,5 Prozent.
Zu den Top-3-Goldkäufern in den vergangenen Jahren zählen dabei Staaten wie die Türkei, China, Ägypten, Indien, Russland sowie die Vereinigten Arabische Emirate.
Einiges spricht dafür, dass Goldanleger von einer Dollar-Vertrauenskrise profitieren könnten – und damit womöglich auch die Kryptoszene. So ist die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold unlängst auf ein 2-Jahres-Hoch gestiegen, wie aus der Infografik hervorgeht. Die These von BTC als digitalem Gold scheint zunehmend Bestätigung zu finden. Nicht wenige sind ferner der Auffassung, dass ein starker Dollar schlecht für Kryptokurse ist und vice versa. Als der Dollar-Index nach der US-Wahl 2017 stark an Wert verlor, schoss BTC auf sein bisheriges Allzeit-Hoch; das Ende des damaligen Hypes um Kryptowährungen fiel seinerzeit auch mit der Trendumkehr beim Dollar zusammen. Ähnliches zeigte sich auch im Corona-Crash.
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