Neuer Report des FTX Insolvenzverwalters: Bereits über 80% der fehlenden Kundengelder zurückgeholt

Der am 26. Juni 2023 veröffentlichte Bericht zum Insolvenzverfahren der Kryptobörse FTX wirft ein beunruhigendes Licht auf die Praktiken des Unternehmens und die Auswirkungen auf seine Kunden. Der Bericht, verfasst von John J. Ray III, konzentriert sich auf die Vermischung und den Missbrauch von Kundeneinlagen bei FTX und enthüllt eine Reihe von schwerwiegenden Vorwürfen.

Die Einführung des Berichts betont die Herausforderungen und Möglichkeiten der globalen digitalen Vermögensindustrie. Sie hebt hervor, dass die raschen Fortschritte in der Blockchain-Technologie dezentralisierte Finanzen und digitale Vermögenstransaktionen nicht nur möglich, sondern auch weit verbreitet und kostengünstig für Verbraucher gemacht haben. Gleichzeitig hat die Branche mit Herausforderungen zu kämpfen, die allen Unternehmen gemein sind, die Finanzmittel verwalten. Diese können zur Erleichterung krimineller Aktivitäten genutzt werden, können von Hackern gestohlen werden und, wie der Zusammenbruch der FTX-Gruppe gezeigt hat, können von denen missbraucht werden, die versprochen haben, sie zu schützen.

FTX hat sich selbst als Vorreiter beim Schutz von Kunden in der Kryptoindustrie dargestellt. Sein Mitbegründer und CEO, Sam Bankman-Fried, behauptete, er unterstütze Bundesgesetze zum Schutz der digitalen Vermögenswerte der Verbraucher und pries die angeblichen Verfahren der FTX-Börsen zum Schutz von Fiat-Währungen und Krypto-Einlagen an. Im Jahr 2021 veröffentlichte die FTX-Gruppe ihre “Schlüsselprinzipien” für die Regulierung der Kryptoindustrie und forderte den Kongress auf, diese zu lesen.

Ein zentraler Vorwurf im Bericht ist die Vermischung von Kundeneinlagen. Es wird behauptet, dass FTX Kundengelder mit Unternehmensgeldern vermischt hat, was zu erheblichen Verlusten für die Kunden geführt hat. Darüber hinaus wird die Rolle eines Anwalts hervorgehoben, der diese Vermischung von Kundeneinlagen erleichtert hat. Dieser Anwalt soll falsche Aussagen gegenüber einer US-Bank gemacht und gegen einen Mitarbeiter Vergeltungsmaßnahmen ergriffen haben, der Bedenken hinsichtlich der Vermischung von Geldern geäußert hatte.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Bericht ist die Verwendung der vermischteten Gelder für die eigenen Ausgaben der FTX-Gruppe. Dazu gehören politische Spenden, “wohltätige” Spenden, Risikokapitalinvestitionen und Übernahmen sowie der Kauf von Luxusimmobilien auf den Bahamas. Diese Praktiken stellen nicht nur einen klaren Missbrauch von Kundengeldern dar, sondern werfen auch ernsthafte Fragen zur Unternehmensführung und zur Verantwortung der Führungskräfte von FTX auf.

Zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung schuldete die FTX-Börse ihren Kunden etwa 8,7 Milliarden Dollar. Der Großteil desDefizits – über 6,4 Milliarden Dollar – bestand aus Fiat-Währung und Stablecoin, die veruntreut worden waren. Diese Zahlen sind erschreckend und unterstreichen die Schwere der Situation, in der sich FTX und seine Kunden befinden.

Trotz der anhaltenden Herausforderungen hat FTX bisher etwa 7 Milliarden Dollar an liquiden Vermögenswerten zurückgewonnen und erwartet weitere Rückgewinne. Diese Bemühungen sind zwar ermutigend, aber es bleibt abzuwarten, ob sie ausreichen werden, um die enormen Verluste der Kunden auszugleichen.

Der Bericht endet mit der Feststellung, dass die Gläubiger trotz der laufenden Herausforderungen, die durch die Vermischung von Kundeneinlagen und Unternehmensvermögen sowie andere Missmanagementpraktiken der FTX-Gruppe entstanden sind, erhebliche Fortschritte bei ihren laufenden Bemühungen zur Identifizierung, Sicherung und Wiedererlangung von Vermögenswerten für die Insolvenzmasse gemacht haben. Die Gläubiger haben bisher etwa 7 Milliarden Dollar an liquiden Vermögenswerten zurückgewonnen und rechnen mit weiteren Rückgewinnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bericht eine Reihe von schwerwiegenden Vorwürfen gegen FTX enthält und zeigt, dass das Unternehmen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen steht. Es ist klar, dass das Insolvenzverfahren von FTX noch lange nicht abgeschlossen ist und dass die Auswirkungen auf die Kunden und die gesamte Kryptowährungsbranche noch lange zu spüren sein werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Kunden und die gesamte Kryptowährungsbranche weiter haben wird.


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