IOTA Stiftungschef Schiener mauert bei Fragen zu Restrukturierung und Finanzen

In der IOTA Community herrscht Aufruhr wegen der offiziellen Pläne, den Gesamtbestand der Token um 65 Prozent zu erhöhen. IOTA Stiftungschef Dominik Schiener verweigert derweil Antworten auf substanzielle Fragen.

IOTA will zum 29. September das Upgrade Stardust einspielen und damit auch 1,8 Milliarden IOTA „nachdrucken“. Stiftungschef Dominik Schiener steht deshalb in der Kritik: Denn die Erhöhung des Gesamtbestands aller IOTA um 65 Prozent wird in den kommenden Jahren einen „Inflationshammer“ darstellen und erheblichen Preisdruck auslösen. Wer sich die aktuelle Video-Fragestunde mit Schiener anschaut, bekommt wohl oder übel das Gefühl, das dieser Informationen zurückhält und eine Mitsprache der Community bei solch weitreichenden Entscheidungen kategorisch ablehnt. Einige Beispiele:

– Schiener wird gefragt, warum es kein Referendum zur Erhöhung des IOTA Gesamtbestands gegeben hat und auch keines geplant ist. „Wir glauben, dass diejenigen, die jeden Tag an IOTA arbeiten, auch diejenigen sind, welche die bestmöglichen Entscheidungen für IOTA fällen können“, antwortet Schiener. Das sieht nicht nur IOTA Mitgründer David Sønstebø komplett anders, der sich beispielhaft von Schiener übergangen fühlt und für seine Forderung nach einem Referendum viel Zustimmung aus der Community erfährt.

– Schiener soll Auskunft dazu geben, wer denn die sogenannten „Contributors“ sind und ausgewählt hat, die im Rahmen von Upgrade Stardust mit Millionen US-Dollar in IOTA bedacht werden sollen. Auch hier mauert Schiener und kann sich nicht einmal dazu durchringen, für sich selbst persönliche Bereicherung als „Contributor“ auszuschließen. Da werden also 5 Prozent des künftigen Gesamtbestands aller IOTA an „Contributors“ gratis verteilt und es bleibt ein Geheimnis, wer davon profitiert?

– Die Finanzen der IOTA Stiftung sind seit jeher ein sensibles Thema und leere Kassen haben die Stiftung unter Chef Schiener offenbar dazu bewegt, mit dem Nachdrucken von Token eine Pleite abzuwenden. Doch selbst hier will Schiener keine eigentlich selbstverständliche Transparenz walten lassen und angeben, wie viele IOTA die Stiftung aktuell noch besitzt.

– Sønstebø und andere haben in den letzten Tagen ausgedrückt, ihr Vertrauen in die IOTA Stifung unter Dominik Schiener verloren zu haben. Aber Schiener lächelt über solche Kritik hinweg und meint, das mit Stardust kommende Komitee von Validatoren werde das Netzwerk dezentral und so vertrauenswürdig machen. Das ist inhaltlich schlicht Quatsch, denn die zehn Mitglieder des Komitees werden von Schiener und der Stiftung bestimmt und nicht durch eine demokratische Wahl legitimiert. Zudem hat Schiener noch nicht enthüllt, wer den eigentlich im Komitee neben der Stiftung sitzen soll.

– Für viel Wirbel sorgte auch die Entscheidung, das IOTA Seitenprojekt Assembly (ASMB) kurzerhand einzustampfen. Jetzt wird Schiener gefragt, was den mit den rund 18 Millionen US-Dollar Risikokapital geschehen wird, welche bereits an Assembly flossen und offenbar anderswo in der Stiftung aufgebraucht wurden. Schiener antwortet, diese Kapitalgeber würden mit einem Teil der neuen IOTA Rückerstattung erhalten. Im Klartext: Auch hier bahnt sich eine Verkaufswelle von IOTA an.

Fazit: IOTA wirkt schwer angeschlagen – Schiener unbeirrt

Noch vor gut einem Monat hatte Schiener Fehler in der Informationspolitik eingeräumt und mehr Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten versprochen. Herausgekommen ist so ziemlich das Gegenteil – und die Preiskurve von IOTA taumelt abwärts. Einen solchen Plan der wundersamen Tokenvermehrung bei IOTA durchzudrücken, wie es Schiener derzeit tut, hat mit Prinzipien von Kryptowährungen wie Dezentralisierung, Selbstverwaltung und gedeckelter Höchstmenge (Bitcoin: 21 Millionen Token) nichts mehr zu tun. Wer an dem Drama als IOTA Anleger beteiligt ist, dürfte sich selbstkritisch fragen, ob man nicht frühere Warnsignale – wie hier bei uns regelmäßig publiziert – hätte ernster nehmen müssen.


2 Kommentare

  1. Liebe Grüsse an Daniel, er war seiner Zeit voraus und sprach von Betrug und Klage.
    Ebenso sagte ich öffentlich zwischen Wirecard und IOTA gibt es einen Unterschied, Wirecard war Betrug.
    Davon möchte ich mich sofort distanzieren.

    Mit den angekündigten Maßnahmen hat die Stiftung eine klare Grenze überschritten, gleich in mehreren Punkten.
    Vorab möchte ich dringend an das aktuelle Youtube von RobynHD verweisen, er ist alles andere als ein IOTA Fanboy oder Hater und hat die Situation sehr schön zusammengefasst.

    Rechtlich: Stiftung

    Uneigennützig. Da lachen jetzt Viele, genau das ist der Punkt. Es ist eine deutsche Stiftung und unterliegt deutschen Recht.
    Natürlich ist es erst Betrug, wenn es ein offizielles Gerichtsurteil gibt, bis dahin „mutmaßlich“:
    Aber es wäre wichtig, nachdem wir unser Geld wegen Betrug verlieren, das der Betrüger seine Freiheit verliert.
    Es müssen ja nicht gleich 11000 Jahre wie in der Türkei sein, aber 11 Jahre in Ruhe nachdenken würde Dominik Schiener guttun. Wichtiger Hinweis an den Aufsichtsrat der Stiftung, egal wie „nett“ ihr berufen worden seid oder ungeachtet der „Entschädigungen“ für Aufwand und Zeit, ihr habt tatsächlich eine Aufsichtspflicht und Verantwortung!

    #Lieber Daniel

    wenn die IF das tatsächlich alles umsetzt gibt es eine hervorragende Rechtsgrundlage für eine Sammelklage, ich bin dabei!

    Technisch bekommt zum Abschluss die IOTA Entwicklung noch ausführlich Prügel anhand einer direkten Gegenüberstellung der existierenden SUI Technologie vs. der nach 8 Jahren existierenden IOTA Technologie. Selbstverständlich werden viele Punkte von ernsthaften, echten, existierenden anderen Kryptotechnologien ebenso erfüllt, welches die konkrete Kritik nur bestätigt.

    P.S. Meine 3,9% IOTA sind jetzt auch weg, es existieren nur IOTA Wallets mit einem Haufen Assembly, mal schauen ob die Stiftung die Dummheit und Frechheit besitzt sie als Fake zu entwerten und neugedruckte IOTA EIGENÜTZIG in die eigene Tasche zu stecken.

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