Eigentlich sollte der Finanzdienstleister Paysafe für die EU-Kunden von Binance noch bis zum 25. September Ein- und Auszahlungen per SEPA-Banktransfer ermöglichen. Doch jetzt gibt es Probleme schon vor der Deadline.
Die Kryptobörse Binance muss einräumen, dass bei der zum 25. September angekündigten Trennung vom wichtigen Finanzdienstleister Paysafe nicht alles nach Plan läuft. Rund 0,085 Prozent der Binance Kunden in der EU, welche auch Services von Paysafe in Anspruch nehmen, können derzeit keine Abhebungen in Euro per SEPA-Banktransfer durchführen, bestätigte ein Sprecher dem Fachportal CoinDesk gegenüber. Man sei „sehr enttäuscht“ über die Entscheidung von Paysafe, einzelne Kunden temporär zu blocken.
Zuvor waren Fälle von betroffenen Binance Kunden bekannt geworden. Ervin Ursic Kovac beispielsweise klagte, er habe am 12. September einige Ethereum (ETH) an Binance geschickt und für Euro verkauft. Doch als er die Auszahlung anstoßen wollte, erschien die Nachricht, sein Account müsse überprüft werden. Dabei habe er noch am Tag zuvor problemlos Euro von Binance per Paysafe abheben können. Paysafe lehnte einen Kommentar zu individuellen Fällen ab und verwies darauf, „in vollem Einklang mit unseren vertraglichen und regulatorischen Verpflichtungen“ zu verfahren.
Schon im Juni war die bevorstehende Trennung von Binance und Paysafe publik geworden und dabei der 25. September als Deadline genannt. Im August hatte es Falschmeldungen gegeben, dass die Zusammenarbeit von Binance und Paysafe früher als geplant ende. Warum Paysafe und Binance künftig getrennte Wege gehen, wurde nicht offiziell kommuniziert. Vermutet wird Druck von Regulierungsbehörden.
Binance verspricht Kunden, die jetzt Probleme mit Paysafe erleben, einen bevorzugten Kundenservice. Man werde durch die Binance App und per E-Mail individuell darüber informieren, wenn die überraschenden Prüfungen von Paysafe abgeschlossen sind. Ob auch eventuelle Entschädigungszahlungen geplant sind, blieb offen.
Fazit: Binance braucht neuen SEPA-Dienstleister
Ein- und Auszahlungen bei Kryptobörsen sind üblicherweise per ganz normaler SEPA-Banküberweisung die preisgünstigste Methode, um Euro zu transferieren. Deshalb sollte es für Binance Priorität haben, einen Nachfolger von Paysafe für diese Services zu benennen. Eigentlich sollte das auch schon vor dem 25. September geschehen, ist aber noch nicht passiert. 2021/2 stand Binance bereits einmal ein halbes Jahr ohne SEPA-Dienstleister da, was Kunden verständlicherweise enttäuschte. Hoffen wir, dass sich diese Situation nicht wiederholt und Binance bald einen neuen Partner präsentiert, der die Aufgaben von Paysafe übernimmt.
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