Bei Ripple ist es zu einem Hack mit XRP im Wert von etwa 110 Millionen US-Dollar gekommen. Zuerst hieß es, Konten des Krypto-Unternehmens seien betroffen. Doch Ripple Mitgründer Chris Larsen spricht von „persönlichen“ Wallets.
Ripple (XRP) ist wegen eines Millionen-Hacks in den Nachrichten. Zunächst machte der angesehene Blockchain-Detektiv ZachXBT per X auf den Vorfall aufmerksam. Ihm war aufgefallen, dass von einem Ripple zugerechneten Konto rund 213 Millionen XRP im Wert von umgerechnet gut 110 Millionen US-Dollar innerhalb weniger Stunden an acht verschiedene Kryptobörsen geflossen waren. Aus seiner Sicht sprach dies deutlich für den Hack einer Ripple Wallet.
Doch es dauerte keine halbe Stunde, bis sich auch Ripple Mitgründer Chris Larsen per X zu Wort meldete. Er schrieb, es handele sich nicht um Konten von Ripple selbst, sondern um sein persönlichen. Diese Version wurde anschließend auch von Ripple CEO Brad Garlinghouse auf X unterstützt, der in Richtung Medien von „unverantwortlichen Spekulationen und Berichten“ austeilte. Keine Wallets, die Ripple kontrolliere, seien unter fremde Kontrolle geraten, so Garlinghouse.
XRP Hack Privatangelegenheit oder Problem von Ripple?
Der Unterschied ist Ripple deshalb wichtig, weil Zweifel an den Sicherheitsvorkehrungen des Unternehmens bei XRP Kunden schweren Vertrauensverlust bedeuten könnten. Aber ZachXBT hält an Darstellung fest und erinnert daran, dass Larsen auch im Vorstand von Ripple sitzt. Zudem sei die betroffene Wallet bei den gängigen Blockchain-Explorern Ripple unwidersprochen zugeordnet. Ob sich diese widersprüchlichen Versionen des Hacks noch transparent auflösen lassen, bleibt vorerst offen.
In jedem Fall reagierte die Preiskurve von XRP empfindlich auf die News und knickte temporär um 4 Prozent ein. Anscheinend war es den Märkten relativ egal, ob nun einer der Ripple Gründer seine XRP nicht ausreichend vor kriminellen Angriffen schützen kann oder das Unternehmen selbst.
Fazit: XRP Millionenhack – ist Ripple noch sicher?
Laut Larsen sind Strafverfolger eingeschaltet und Kryptobörsen kooperieren, um die gestohlenen Millionenbeträge „einzufrieren“. Aber die Frage, wie es passieren konnte, dass es unberechtigten Zugang zu seiner XRP Wallet gab, hat Larsen bislang nicht beantwortet. War diese nicht von Ripple betreut und tatsächlich komplett seine Privatangelegenheit? Versuchte Larsen vielleicht sogar, unbemerkt XRP aus einem persönlichen Besitz abzuverkaufen? Die Gerüchteküche brodelt und der Versuch von Ripple, die Deutungshoheit zu dem Vorfall zu übernehmen, wirkt etwas unbeholfen. XRP Kunden von Ripple und Anleger werden sehr genau darauf schauen, was die Aufarbeitung des Hacks noch hervorbringt.
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