Bitcoin wieder über 60.000 US-Dollar – Gesamtsituation im Fokus

Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank hat Bitcoin (BTC) deutlich zugelegt und notiert wieder über 60.000 US-Dollar. Zwei Indikatoren sind aktuell sehr spannend, wenn man sich an Bitcoin Prognosen versuchen will.

Es geht ein Aufatmen durch die Kryptoszene, mit der deutlichen Senkung des US-Leitzinses hat die Fed zumindest in der Theorie einen Grundstein für eine neuerliche Bitcoin Rallye gelegt. Die psychologisch wichtige Marke von 60.000 US-Dollar pro Bitcoin (BTC) ist geknackt und 10 Prozent Wochenplus machen Lust auf mehr. Analysten weisen auf zwei Indikatoren hin, welche in der näheren Zukunft eine wichtige Rolle für die Preisentwicklung von Bitcoin spielen könnten:

1. CryptoQuant guckt ganz besonders auf die Situation von sogenannten Kurzzeit-Inhabern von Bitcoin (short-term holder, STH) und der von HODLern, welche ihre BTC für lange Zeit bei sich behalten. Die STH werden dadurch definiert, dass sie ihre Bitcoin Bestände regelmäßig in weniger als 155 Tagen auf- oder abbauen. Sie sind es auch, die üblicherweise versuchen, bei Aufwärtstrends Bitcoin zuzukaufen. Aber seit 2012 lagerten noch nie so wenige Bitcoin wie jetzt bei den Short-Time Holdern, hat CryptoQuant anhand von Blockchain-Daten beobachtet. Dies zeige, dass bei den aktuellen Preisniveaus von dieser Anleger-Gruppe keine echte Nachfrage nach BTC ausgehe und dies könne weitere Zugewinne bei der Bitcoin Preiskurve empfindlich behindern.

2. Eine andere Perspektive nimmt Kaiko Research in seinem jüngsten Wochenbericht ein. Er konzentriert sich auf die sogenannte Bitcoin Dominanz, also den Teil der Marktkapitalisierung alles Kryptowährungen zusammengerechnet, welcher auf BTC entfällt. Hier präsentiert sich Bitcoin mit rund 55 Prozent geldwerter Marktanteile so stark wie seit April 2021 nicht mehr, Tendenz weiter steigend. Damit zementiere Bitcoin seinen Ruf als “sicher Hafen“ unter den Kryptowährungen, indirekt auch zulasten von Altcoins.

Für Altcoin Anleger zudem aufschlussreich: Bitcoin notiert aktuell rund 13 Prozent unter seinem Allzeithoch, das damit in Sichtweise liegt. Bei Top-Altcoins sieht das ganz anders aus. Ethereum (ETH) hinkt seinem Allzeithoch um fast 50 Prozent hinterher, bei Binance Coin (BNB) sind es 20 Prozent und bei Solana (SOL) 42 Prozent. Übrigens gelang es von den Top-Ten-Kryptowährungen neben Bitcoin nur BNB, in diesem Sommer neue Allzeithochs aufzustellen.

Fazit: Bitcoin ist King – aber ganz oben wird die Luft dünn

Kein seriöser Analyst lässt in diesem Jahr die Bitcoin ETFs in den USA vor, welche seit Januar frischen Wind und Kapital Richtung Krypto-Leitwährung bringen. Hier zeigen die Daten von SoSo eine gute Woche mit Kapitalzufluss in Höhe von bislang rund 300 Millionen US-Dollar. Auch hier war die Zinssenkung der US-Notenbank wahrscheinlich ein Hintergrund. Auf solche ETF Effekte können die Altcoins nicht setzen, die neuen Ethereum ETFs haben bislang keine Dynamik entwickelt. In dieser Gemengelage sind Preisprognosen ungemein schwierig. Aber festhalten lässt sich wohl, dass wenig in Richtung einer Altcoin Saison deutet, bei der Ethereum und Co. die Zugewinne von Bitcoin nachholen. Es scheint vielmehr, dass Bitcoin ganz oben auf dem Krypto-Tableau recht einsam seine Runden dreht und bis hin zu den US-Präsidentschaftswahlen noch nach einem Momentum sucht.


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