Donald Trump hat im US-Wahlkampf auch Zeit gefunden, ein DeFi-Projekt mit dem Namen World Liberty Financial zu bewerben. Am morgigen Dienstag soll der Verkauf des zugehörigen Token WLFI beginnen. Es gibt Kritik.
Im Spätsommer begann US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump damit, die Werbetrommel für ein Krypto-Projekt namens World Liberty Financial zu rühren. Genauere Informationen blieben Mangelware, aber zum Wochenende gab es eine Pressemitteilung von World Liberty Financial und per X die Ankündigung, der zugehörige Token WLFI werde am morgigen Dienstag (15. Oktober) in den Verkauf gehen. Auch Donald Trump pries World Liberty Financial erneut über X als die „Chance, die Zukunft von Finanzen mitzugestalten“.
Der Haken an der Sache: In den USA werden nur sogenannte „akkreditierte Investoren“ WLFI kaufen dürfen. Für diese Gruppe hat die US-Börsenaufsicht SEC generell festgelegt, dass man mindestens 1 Millionen US-Dollar Vermögen und über 200.000 US-Dollar Jahreseinkommen nachweisen muss, um als „akkreditierter Investor“ eingestuft zu werden. In den Kommentaren zu World Finance Liberty müssen sich Projekt und Donald Trump deshalb scharfe Kritik gefallen lassen – Tenor: Nur die finanzielle Oberklasse darf bei WLFI einsteigen und der gewöhnliche Amerikaner bleibt außen vor. Auf der Webpräsenz von ihnen wird zudem darauf hingewiesen, dass Donald Trump und seine Familienmitglieder möglicherweise WLFI zugewiesen bekommen und ihnen auch „signifikante“ Gebühreneinnahmen zustehen. Hier könnte sich ein Interessenkonflikt für Donald Trump ergeben, falls er wieder ins Weiße Hus einzieht, urteilen unabhängige Beobachter.
Aber immerhin wissen wir jetzt aus erster Hand, dass WLFI sich in der Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) etablieren soll, Krypto-Kreditgeschäfte ins Visier nehmen will und technologisch über eine eigene Instanz bei AAVE bei Ethereum (ETH) andockt. Skeptiker wundern sich, dass noch kein Whitepaper von World Liberty Finance zur Verfügung steht und DeFi-Risiken nicht ernsthaft kommuniziert werden.
Fazit: World Liberty Financial mehr als eine Wette auf Donald Trump?
Donald Trump ist bekannt für seinen sehr legeren Umgang mit Fakten, in der Kryptoszene herrscht deshalb Misstrauen zu World Liberty Financial. Auf der anderen Seite hat Trump im Wahlkampf nicht nur NFTs verkauft, sondern auch eine Bitcoin Strategie für die USA entworfen. Bei WLFI ist sein Sohn Eric einer der Initiatoren und Donald Trump bisher hauptsächlich als Werbefigur in Erscheinung getreten. Man wird sich das Projekt und das Debüt von WLFI genauer anschauen müssen, um erste Urteile zu fällen. Die offiziellen Informationen zu World Liberty Finance sind bisher viel zu löcherig, um Prognosen zu riskieren.
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