In Südkorea hat der Präsident gestern Abend das Kriegsrecht ausgerufen und dies Stunden später zurücknehmen müssen. Temporär reagierten Bitcoin, XRP und andere Altcoins mit Preissturz auf lokalen Kryptobörsen.
Chaos in Südkorea: Präsident Yoon Suk Yeol hat am Dienstagabend völlig überraschend das Kriegsrecht verhängt und sich damit politisch verspekuliert. Das Parlament nämlich stimmte in einer Sondersitzung einstimmig gegen das Kriegsrecht und der Präsident musste seine Entscheidung zurücknehmen. Das stundenlange Hin-und-Her mitsamt Soldaten und Polizei in Seoul schlug unmittelbar auf die lokalen Kryptomärkte durch, wo der einheimische Won die Basis-Fiat-Währung ist. Umgerechnet in US-Dollar verlor Bitcoin (BTC) zeitweise von 96.000 auf 63.000 US-Dollar – die Turbulenzen in Südkorea schlugen aber kaum auf die globalen Kryptomärkte durch.
XRP (Ripple) zählt in Ostasien generell zu den Altcoins, die besonders intensiv gehandelt werden, und knickte um 30 Prozent ein. Selbst der Stablecoin Tether (USDT) verlor kurzfristig auf südkoreanischen Plattformen seine Anbindung an den US-Dollar und wurde umgerechnet zeitweise für 84 Cent gehandelt. Am Morgen danach aber gibt es zum Glück Entwarnung: Der Krypto-Index von UpBit, der Marktbewegungen in Won erfasst, zeigt die Einbrüche für Bitcoin und Co. ebenso wie deutlich wie die Rückkehr zur Normalität rund vier Stunden später.
Südkorea mit seinen gut 50 Millionen Einwohnern ist Hauptsitz für große Kryptobörsen wie Bithumb, UpBit und Korbit, laut Statistik besitzt jeder fünfte Erwachsene Guthaben in Bitcoin, XRP oder anderen Digitalwährungen. International werden die Krypto-Händler aus Südkorea als besonders risikobereit eingestuft, sie haben in Won gerechnet schon so manche Rallye eigenhändig angezettelt. Laut Bloomberg übertraf im 1. Quartal diesen Jahres der Kryptohandel in Won sogar den in US-Dollar im Volumen.
Fazit: Bitcoin und Kryptomärkte schlittern in Südkorea an Einbruch vorbei
Die Bedeutung des Kryptohandels in Südkorea für die globalen Märkte ist also beachtlich und deshalb wurden die innenpolitischen Entwicklungen von Tradern weltweit in Echtzeit verfolgt. Man muss davon ausgehen: Hätte sich die Situation nicht schnell beruhigt, wären Bitcoin, XRP und andere in großer Gefahr gewesen, auch international tief ins Minus zu rutschen. Einmal mehr beweist sich, dass die Preiskurve von Bitcoin anfällig für politische Krisen ist. Anderseits hat der Wahlsieg von Donald Trump in den USA vor einem Monat Bitcoin und gerade XRP sowie Solana (SOL) und Cardano (ADA) einen Schub verliehen. Wer immer noch glaubt, Politik spiele für Bitcoin nur eine untergeordnete Rolle, sollte seine Strategie überdenken.
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