
Bitcoin und Co. rutschen zum Wochenbeginn ins Minus. Besonders hart trifft es Ethereum, ETH ist auf Preisniveaus von Ende 2023 zurückgefallen. Aber auch bei Cardano, Solana und XRP verfliegt der Trump-Effekt. Ein Überblick.
Der Blick auf die Krypto-Charts verheißt nichts Gutes, rote Zahlen soweit das Auge reicht. Bitcoin (BTC) als Leitwährung kämpft mit einem Wochenminus von 4 Prozent darum, die Marke von 80.000 US-Dollar zu halten. Das Stimmungsbarometer für die Kryptomärkte steht erneut auf „Extreme Angst“ und das spiegelt sich auch in den Preisentwicklungen von Top-Altcoins wider. Ob Ethereum (ETH) oder Solana (SOL), ob XRP (Ripple) oder Cardano (ADA) – keine der populären Kryptowährungen schafft es für sich, den Abwärtstrends zu trotzen. Dabei zählen sie allesamt zu den ausgewählten Coins, welche zuletzt von US-Präsident Donald Trump für einen staatliche Krypto-Vorrat in Ergänzung einer Bitcoin Reserve ausgewählt wurden. Wir schauen auf Details:
– Besonders auffällig zeigen sich die Rückschläge auf den Kryptomärkten bei Ethereum. Mit aktuellen Notierungen unter 1.900 US-Dollar findet sich ETH dort wieder, wo man zuletzt im November 2023 stand. Ein Grund: Die kritischen Probleme bei Tests für das Ethereum Pectra Upgrade häufen sich. Entwickler Marius van der Wijden berichtet von einem Hack im eben erst aufgesetzten zweiten Testnet für das sehnlich erwartete Upgrade, Pectra wird wohl nicht mehr wie geplant im März für Ethereum freigeschaltet werden können.
– Solana als Hauptkonkurrent von Ethereum notiert nach einem Wochenminus von 10 Prozent bei 123 US-Dollar, ein Zwölf-Monats-Tief. Analysten bemerken, dass der Skandal um den Solana Meme-Coin LIBRA nachhallt und in der für SOL sehr wichtigen Sparte Meme-Coins spürbar Kapital abgezogen wird. Seit Jahresbeginn hat sich sich zudem das für Dezentralisierte Finanzen unter Solana hinterlegte Kapital halbiert – SOL scheinen die Anwendungsfälle auszugehen.
– Auch XRP trifft ein Wochenminus von 10 Prozent, doch Ripples Kryptowährung kann sich noch knapp über 2 US-Dollar halten. Damit zeigt sich erneut, dass XRP von Trumps Wahlsieg am deutlichsten profitierte, zuvor waren Notierungen weit unter 1 US-Dollar für drei Jahre der Normalfall. Geplante Änderungen in den Krypto-Regularien für US-Banken kommen nicht nur XRP entgegen, sondern auch RLUSD, dem noch jungen Stablecoin von Ripple.
– Cardano hält sich trotz einem Wochenminus von 11 Prozent noch knapp über 0,70 US-Dollar und verteidigt so immerhin einen Gutteil der Gewinne, welche sich für den US-Altcoin nach dem Wahlsieg Trumps ergaben. Aber ansonsten war von Cardano zuletzt wenig zu hören, das Warten auf sinnvolle Einsatzzwecke für ADA hält an.
Klar ist einmal mehr: Wenn Bitcoin schwächelt, trifft es die Altcoins der Top-Ten noch härter. Und bei BTC erwies sich die von Trump verfügte Bitcoin Reserve bei näherer Analyse als Stimmungskiller, weil sie keine Zukäufe vorsieht. Auch der Krypto-Vorrat der USA, für den Trump Ethereum, XRP, Solana und Cardano nannte, sind keine Zukäufe geplant. Bitcoin leidet zudem spürbar unter den Risiken, die Trump für seine Handelspolitik mit Strafzöllen in Kauf nimmt. Die führenden US-Aktienindexe S&P 500, Dow Jones und Nasdaq sind am gestrigen Montag allesamt ins Minus gedreht, nachdem Trump am Sonntag Rezession für die US-Wirtschaft nicht ausschloss und eine „Übergangsphase“ prognostizierte.
Fazit: Verzockt sich Präsident Trump? Bitcoin und Co. reagieren sensibel
Man weiß derzeit nicht, was Donald Trump am nächsten Tag genau vorhat – und diese schon aus seiner ersten Amtszeit bekannte Sprunghaftigkeit ist Gift für die größte Volkswirtschaft der Welt, mögliche Strafzölle schüren Inflations- und Konjunkturrisiken bis hin zu Rezession. Bitcoin kann sein Image als „digitales Gold“ derzeit nicht erfüllen, bei den BTC ETFs reihen sich seit einem Monat die Börsentage mit Kapitalabfluss fast ununterbrochen aneinander. Nicht wirklich besser schlagen sich die Ethereum ETFs. Solana, XRP und Cardano hoffen auf baldige Zulassung von ETFs, aber in der jetzigen Marktsituation würden Fehlstarts drohen. Ganz gleich, wie Du selbst über Trump denkst – die Einflüsse seiner Geld- und Wirtschaftspolitik sind nicht wegzudiskutieren und verheißen momentan nichts Gutes für Bitcoin und die Kryptomärkte allgemein.
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