
Im Dezember 2020 verklagte die US-Börsenaufsicht Ripple wegen XRP, der Fall liegt mittlerweile vor einem Berufungsgericht. Laut Krypto-Journalistin Eleanor Terret stehen Ripple und die SEC jetzt vor einem Friedensschluss.
XRP (Ripple) machte gestern am späten Nachmittag einen plötzlichen Kurssprung und der Grund war schnell gefunden: Die renommierte Krypto-Journalistin Eleanor Terret hatte just zu dem Zeitpunkt auf X von einer kurz bevorstehenden Einigung im Mammutprozess der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple berichtet. Die beiden Parteien seien dabei, den Fall abzuschließen, schrieb Terret unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit befassten Quellen. Nicht alle Rechtsexperten sind von der Darstellung überzeugt, welche XRP ins Plus schickte.
Terret verwies neben ihren Quellen auf MetaLawMan, der schon am Monatsanfang erläuterte hatte, warum sich der weithin erwartete Friedensschluss in Sachen XRP verzögern könnte. Denn Ripple könne das derzeit laufende Berufungsverfahren nicht einfach aufgeben, weil dann eine einstweilige Verfügung aus der ersten Prozessrunde weiter in Kraft bliebe. Diese dreht sich darum, dass Ripple ein Verbot auferlegt wurde, XRP direkt an institutionelle Investoren zu verkaufen. Dieses von der SEC erreichte gerichtliche Verbot würde beispielsweise Börsenpläne von Ripple behindern.
Berufungsgericht der Knackpunkt bei SEC gegen Ripple
Doch die durch den Wahlsieg von Donald Trump herbeigeführte Kurswechsel der SEC spiele auch beim Fall Ripple eine zentrale Rolle, so Terret. Die SEC beende andere Prozesse gegen die Kryptoindustrie (z. B. Kraken und Coinbase) mit dem Argument, es habe vorher regulatorische Klarheit gefehlt. Terrets Quellen fragen sich: Wenn also selbst die SEC mögliche Fehler eingestehe – warum solle dann Ripple dem bestehenden Urteil aus 2024 zustimmen und damit Fehlverhalten einräumen?
Doch Fachanwalt Jeremy Hogan, der den Prozess seit Anfang mitverfolgt, sieht weiterhin ein großes Problem. Auf X erklärt Hogan, er könne sich schwerlich vorstellen, dass die SEC zustimme, die einstweilige Verfügung eigenmächtig zu ignorieren. Auch ein außergerichtlicher Vergleich mit Ripple um XRP brauche letztendlich die Zustimmung des Berufungsgerichts, um wasserdicht zu sein. Jurist Fred Rispoli schlägt per X vor, eine „unorthodoxe, aber nicht schwierige“ Lösung zu wählen: Ripple und die SEC könnten einfach gemeinsam beantragen, das bisherige Urteil aufzuheben. Ein anderer Ansatz sei, dass die SEC sich verpflichte, die „einstweilige Verfügung“ nicht mehr zu verfolgen.
Fazit: SEC gegen Ripple – ist das XRP Drama endlich vorbei?
Seit Wochen ist aus unterschiedlichen Quellen zu hören, dass die SEC den Fall Ripple friedlich abschließen will, aber der Status Berufungsgericht im Weg stehe. Terret liegt mit ihren „Scoops“ zur Kryptoindustrie fast immer richtig, darum bescherte ihr reichweitenstarker Post XRP ein Tagesplus von 3 Prozent. Weder die SEC noch die Führungsetage von Ripple kommentierten ihren Bericht bislang – auch das könnte ein Zeichen dafür sein, das hinter den Kulissen an einer baldigen Lösung für XRP gefeilt wird.
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