Ripple will sich US-Banklizenz sichern – Stablecoin RLUSD der Hintergrund

In den USA sorgt das Genius Gesetzespaket für regulatorische Klarheit bei Stablecoins. Ripple will darauf aufbauend jetzt eine Banklizenz beantragen, um seinen Stablecoin RLUSD zusätzlich abzusichern. Ein Trend beginnt.

Das durch XRP bekannte Krypto-Unternehmen Ripple will künftig auch als US-Bank agieren. CEO Brad Garlinghouse schreibt auf X, man werde beim Office of the Comptroller of the Currency (OCC) eine entsprechende Lizenz beantragen. Zudem werde durch die Ripple Tochtergesellschaft Standard Custody ein sogenannter Fed Master Account bei der US-Notenbank angestrebt. Beide Vorstöße sollen dem Ripple Stablecoin RLUSD zugutekommen und durch eine zusätzliche Sicherheitsebene das Vertrauen stärken. Die Nachrichtenagentur Reuters vergleicht den Schritt von Ripple mit Circle, wo der dortige Stablecoin USDC im Fokus steht.

Hintergrund für die Anträge ist das Genius Gesetzespaket, mit dem die USA Stablecoins legal anerkennt. RLUSD von Ripple ist wie USDC von Circle als 1:1 Abbild des US-Dollars konzipiert und durch Geldreserven sowie US-Staatsanleihen vollständig unterlegt. Garlinghouse beziffert den Markt für Stablecoins auf über 250 Milliarden US-Dollar und betont, RLUSD stehe für „Regulation an vorderster Stelle“. Ripple sei seit vielen Jahren seinen Wurzeln als gesetzestreu gerecht geworden und wolle nun auch RLUSD so positionieren.

Wie Ripple mit RLUSD: Auch Circle will für USDC Banklizenz erlangen

Beobachter erklären, mit einer OCC-Lizenz könne Ripple sich beim Umgang mit RLUSD den Umweg über kooperierende Banken mitsamt dort anfallender Gebühren ersparen. Ein Geschäftskonto bei der US-Notenbank würde zudem bedeuten, dass Ripple seine Reserven für RLUSD direkt bei der Fed hinterlegen darf, was als ungemeiner Vertrauensbeweis gilt. Bei Circle und USDC ist die Situation weitgehend vergleichbar mit dem Unterschied, dass Circle als CRLC seit Anfang Juni an der Börse notiert wird. Dies hat viel Interesse geweckt, weil die Herausgabe eines Stablecoins durch Zinsen auf die hinterlegten Reserven und Gebühren zumindest beim Marktführer Tether (USDT) ein hochprofitables Milliardengeschäft ist.

Fazit: Ripple feilt beim Stablecoin RLUSD am Image – Banklizenz angepeilt

Der Ripple Stablecoin RLUSD ist in seiner Sparte mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 470 Millionen US-Dollar weiterhin ein kleinerer Vertreter, USDC kommt auf gut 60 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung und USDT (Tether) gar auf knapp 160 Milliarden US-Dollar. Ein Hintergedanke der rechtlichen Anerkennung von Stablecoins in den USA durch das Genius Gesetzespaket ist, den US-Dollar auch in digitaler Form als globale Leitwährung zu verankern. Großbanken wie JP Morgan arbeiten deshalb an eigenen Stablecoins. Ripple, einst auf XRP konzentriert, befindet sich in der Transformation zu einem Finanzunternehmen mit Blockchain-Kompetenz und dabei soll RLUSD eine zentrale Rolle einnehmen. Abzuwarten bleibt nun, wie die US-Behörden auf die Anträge von Ripple und Circle (USDC) reagieren. Generell wandeln sich die USA seit dem Amtsantritt von Donald Trump zu einem offiziell krypto-freundlichen Land und haben sogar damit begonnen, eine strategische Bitcoin Reserve zu bilden.


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