In der Geschichte von Bitcoin spielt Ross Ulbricht eine Hauptrolle. Er gründete 2011 den Online-Schwarzmarkt „Silk Road“, wo Bitcoin Zahlungsmittel war. Jetzt werden BTC von Silk Road Wallets bewegt.
In der Kryptoszene ist Ross Ulbricht für viele ein Held, die US-Justiz aber schickte ihn 2015 für „doppelt lebenslänglich“ ins Gefängnis. Denn Ulbricht organisierte von 2011 an den Online-Schwarzmarkt „Silk Road“, der Geschäfte mit Drogen und anderen illegalen Gütern und Services ermöglichte. Dort war Bitcoin alleiniges Zahlungsmittel und so hat Silk Road früh zum Siegeszug von BTC beigetragen – bis das FBI die Plattform 2013 stilllegte und Ross Ulbricht festnahm. In diesem Januar kam Ulbricht wieder auf freien Fuß, weil US-Präsident Donald Trump ihn begnadigte. Aber nun gibt es erneut Fragen, ob der mittlerweile 41-Jährige einsichtig war und mit offen Karten spielt.
Silk Road Gründer Ross von Trump begnadigt – wer kontrolliert Wallets?
Im Rahmen der Aktionen gegen Silk Road und Ross Ulbricht hatten die US-Behörden 174.000 Bitcoin (heutiger Marktwert rund 16 Milliarden US-Dollar) beschlagnahmt und später teilweise versteigert. Aus jener Zeit und dem Gerichtsprozess sind diverse BTC Wallet Adressen bekannt, die zu Silk Road gehören sollen. Dem Coinbase Vorstand und Blockchain-Analysten Conor Grogan war schon im Januar, einen Tag nach der Begnadigung von Ulbricht, aufgefallen, dass die USA offenbar nicht alle Bitcoin Wallets von Silk Road unter ihre Kontrolle brachten. Per X machte Grogan seine Entdeckung damals öffentlich – und die hat nun möglicherweise ein pikantes Nachspiel.
Ein US-Fachportal nämlich berichtet, dass erstmals seit einem Jahrzehnt wieder Bitcoin von den fraglichen Silk Road Wallets bewegt werden. Konkret geht es um 33,7 BTC mit einem aktuellen Marktwert von gut 3,1 Millionen US-Dollar, die Transaktionen sind hier mit Blockchain-Daten dokumentiert. Hat Ross Ulbricht also die Justiz belogen und Zugangsdaten zu bestimmten Bitcoin Wallets zurückgehalten?
US-Recherche zu Ross Ulbricht und Bitcoin Millionen mit Schwachpunkt
Der Mastermind hinter Silk Road ist nur in den ersten Monaten nach seiner Begnadigung mehrfach aufgetreten, zu den Recherchen von „Decrypt“ äußert Ulbricht sich nicht. Als Grogan für Coinbase im Januar damit begann, die „übersehenen“ Bitcoin Wallets auszuforschen, schrieb er: Möglicherweise wurden dort lediglich „Staub“ („dust“) aufbewahrt, wie man Kleinbeträge in der Kryptoszene nennt. Doch was 2013 in Bitcoin wenige Hundert Dollar wert war, ist durch die gewaltigen BTC Preissteigerungen zu Millionen geworden. Klar ist im Moment nur, dass jemand Zugriff auf fragliche Bitcoin Wallets hat und die US-Justiz berechtigt wäre, Beschlagnahmung anzustreben.
Fazit: Ross Ulbricht wird Silk Road nicht los – aber braucht er Bitcoin Geld?
Der Report zu Ross Ulbricht und vergessenen Bitcoin Millionen lässt Leser einigermaßen ratlos zurück, Blockchain-Daten sind noch kein Beweis für individuelle Schuld. Ulbricht hatte vor und nach seiner Freilassung wiederholt Großspenden aus Kryptoszene und -industrie erhalten. Auf seinem X-Account macht er nicht den Eindruck, in Geldsorgen zu stecken. Erneut Ärger mit der US-Justiz zu provozieren, sollte auch nicht im Interesse von Ulbricht sein. Aber seine Silk Road Vergangenheit wird Ross Ulbricht nicht los und womöglich dient sein berühmt-berüchtigter Name deshalb speziell in US-Medien für Bitcoin Schlagzeilen.

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