US-Präsident Donald Trump liebt es bekanntlich, mit Preisen ausgezeichnet zu werden. Das Krypto-Fachportal „Decrypt“ hat Trump nun im Jahresrückblick zur „Person des Jahres“ erklärt. Aber es gibt auch Kritik.
Als Donald Trump am 20. Januar seine zweite Amtszeit als US-Präsident startete, war eine seine ersten Aktionen, die Bitcoin Reizfigur Ross Ulbricht zu begnadigen. Damit setzte er sein Wahlkampfthema Krypto fort, welches im Weißen Haus Priorität erhielt. Elf Monate später wird Präsident Trump nun von Decrypt zur „Person des Jahres“ gekürt, das Fachportal für Bitcoin und Co. hat sich entschieden. Tatsächlich hat sich Trumps Haltung zur Kryptobranche im Vergleich zur ersten Amtszeit um 180 Grad gedreht, aus dem Bitcoin-Gegner wurde ein Fürsprecher.
USA unter Donald Trump auf Weg zum Zentrum der Kryptoindustrie
Dementsprechend erinnert „Decrypt“ an wegweisende Entscheidungen, die Donald Trump in 2025 umsetzte oder anstieß. Bei der US-Börsenaufsicht SEC musste der Krypto-Feind Gary Gensler abdanken, parallel legte die Behörde Gerichtsverfahren gegen die Kryptoindustrie reihenweise zu den Akten. Insbesondere Ripple durfte sich darüber freuen, dass die neuausgerichtete SEC XRP nicht mehr juristisch verfolgt, auch wenn der offizielle Friedensschluss erst im August abgeschlossen war.
Die SEC begann dann später auch, Krypto ETFs keine Steine mehr in den Weg zu stellen. Bevor Donald Trump das Ziel ausrief, die „USA zur Welthauptstadt für Krypto“ zu machen, waren nur Bitcoin und Ethereum nach jahrelangen Genehmigungsverfahren in den Genuss von ETFs gekommen. Jetzt sind mit Solana, XRP (Ripple), Dogecoin, Litecoin und Hedera eine ganze Reihe Altcoins über ETFs an klassischen Börsen abgebildet – unter Trumps Vorgänger Joe Biden wurde dies aggressiv abgelehnt.
Im Weißen Haus ist Krypto-Prominenz neuerdings herzlich willkommen
Das Team Trump hingegen lädt sogar zu Krypto-Gipfeln in das Weiße Haus ein und lässt sich von Branchengrößen wie Brian Armstrong (Coinbase) und Brad Garlinghouse (Ripple) beraten. Die Themenfelder reichen von der noch spärlichen strategischen Bitcoin Reserve der USA über die Legalisierung von Stablecoins (Genius Gesetzespaket) bis hin zur Erlaubnis, BTC in Rentenfonds einzugliedern.
Private Krypto-Deals der Trump Familie lassen tief blicken
Aber „Decrypt“ will es mit dem Applaus für Donald Trump auch nicht übertreiben, die vielfältigen Krypto-Geschäft der Präsidentenfamilie werden kritisch beäugt. Auf Anfrage des Portals aber weist eine Trump-Sprecherin Vorwürfe von „Interessenkonflikten“ entschieden zurück und betont stattdessen lieber den unermüdlichen Einsatz des Präsidenten für Innovation in der Kryptosparte. Ob dazu auch der offizielle TRUMP Meme-Coin gehören soll, bleibt ebenso offen wie die auffällig engen Verbindungen von Skandalnudel Justin Sun, der als Gründer von Tron (TRX) mit den Trump Söhnen Millionengeschäfte macht.
Breiten Raum räumt Decrypt-Chefredakteur Guillermo Jimenez bei seiner Würdigung von Trump auch der Diskussion ein, ob die neue Krypto-Politik der USA ursprüngliche Prinzipien der Bitcoin Bewegung zerstört. Die Kryptoszene fühle sich nicht mehr Idealen wie „Cypherpunk“ und einem Abgrenzen von Fiat verpflichtet, sondern schiele wie Trump auf Kursgewinne. Anderseits: Es ist nichts Neues, dass Donald Trump sein Bankkonto näher steht als Deals, die ohne Profit auskommen sollen.
Fazit: Donald Trump darf sich mit Krypto-Krone schmücken
„Person des Jahres“ war für Decrypt ironischerweise in 2021 der später verhasste SEC-Chef Gary Gensler, auch „DeFi Degen“ wurden bereits ausgezeichnet. Nun also Donald Trump, der anscheinend ohne echten Gegenkandidaten von den Fachjournalisten den undotierten Preis erhält. Die Entscheidung lässt sich nachvollziehen, denn bei aller berechtigter Kritik an Krypto-Privatgeschäften der Trumps ist der Präsident im Weißen Haus Schrittmacher für eine kryptofreundliche Politik der USA mit Bitcoin im Zentrum.
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