Vor Entlassung: Julian Hosp verkauft 2,2 Million PAY Tokens

Wie aus verschiedenen Adressen zu erkennen ist, die Julian Hosp zuzuordnen sind, hat er zwischen dem 26. Dezember und 1. Januar über 2,2 Millionen PAY Tokens verkauft. Seitdem ist der Kurs um über 50% eingebrochen. Er dürfte also schon länger davon gewusst haben, dass er TenX verlassen wird. 

Heute haben wir bereits darüber berichtet, dass Julian Hosp zukünftig nicht mehr Teil von TenX sein wird. Anscheinend hat ihn seine Vergangenheit mit dem Pyramidensystem Lyoness eingeholt und er muss deshalb das Unternehmen verlassen. Ganz überraschend dürfte der Abschied für ihn allerdings nicht gekommen sein. Wer seine Wallets anschaut und sich anschaut was bei Bittrex in den letzten Wochen an PAY Tokens eingezahlt wurden der erkennt, dass Julian Hosp vermutlich über 2,2 Millionen PAY Tokens zwischen dem 26. Dezember 2018 und 1. Januar 2019 verkauft hat und damit seinen Abschied vergoldet hat.

Doch der Reihe nach. Wie TenX letztes Jahr bekanntgegeben hat, wird es neben dem PAY Token zukünftig auch noch einen weiteren TenX Token geben. Dieser war notwendig geworden, da TenX ein Teil der Karten Transaktionsgebühren an die Token Besitzer ausschütten wollte. Bei der Ausschüttung würde es sich dann aber um einen Security Token handeln, der eher mit einem Wertpapier vergleichbar ist. Der PAY Token war aber als Utility Token ausgelegt, daher musste ein neuer Security Token geschaffen werden. Bei diesem müssen alle Besitzer unter anderem einen KYC (Know-Your-Customer) Prozess durchlaufen. Alle PAY Token Besitzer, die zum Snapshot am 30. Dezember Pay Token gehalten haben, die haben auch einen Anspruch auf den neuen TenX Token, vorausgesetzt sie führen den KYC Prozess durch und sind zum Zeitpunkt des Snapshots im Besitz ihrer Private Keys.

Wer also am 30. Dezember den PAY Token besaß bekommt damit noch einen weiteren Token Gratis. Wie wir in der Vergangenheit gesehen haben, beflügelt das meist im Vorfeld den Preis und viele Coins werden dadurch regelrecht gepumped. Wenn ich also viele PAY Tokens besitzen würde, dann würde ich diese idealerweise kurz vor oder nach dem Snapshot verkaufen. Genau das hat Julian Hosp offensichtlich gemacht.

Von zwei unterschiedlichen Wallets wurden zwischen dem 26. Dezember und 31. Dezember insgesamt 2,2 Millionen PAY Tokens zu Bittrex transferiert. Diese dürften wohl einzig dem Zweck gedient haben die PAY Tokens zu verkaufen (Warum sonst würde ich meine PAY Tokens während des Snapshots zu Bittrex schicken). Das erste Wallet ist relativ klar Julian Hosp zuzuordnen. Von diesem wurden über 620.000 PAY Tokens zu Bittrrex geschickt. Wir können das Wallet Julian Hosp zuordnen, weil es zum einen in der Vergangenheit regelmäßig 6.250 PAY Tokens erhalten hat. Es ist bekannt, dass die Gründer von TenX monatlich 6.250 PAY Tokens als Teil ihres Gehalts erhalten. Darüber hinaus gibt es in dem Wallet Transaktionen zu einem anderen Wallet, das sogar von Julian Hosp verifiziert ist. Bleibt noch das zweite Wallet übrig von dem über 1,5 Millionen PAY Token zu Bittrex geschickt wurden. In dem Wallet befanden sich fast nur PAY Tokens. Da die Tokens von verschiedenen Exchanges kamen und auch knapp 1,5% aller in Umlauf befindlichen Tokens ausmachen ist davon auszugehen, dass diese einem Gründer von TenX gehören und wer sonst außer Julian Hosp sollte diese verkaufen, zumal wir schon zeigen konnten, dass er um diesen Zeitraum bereits Tokens verkauft hat.

Letztendlich wurden also etwa 1,5 Millionen PAY Tokens vor dem Snapshot auf Bittrex verkauft. Dabei wurde vor allem der Preisanstieg vor dem Snapshot genutzt. Weitere, über 600.000 Tokens, wurden dann nach dem Snapshot verkauft. Hier hat Julian Hosp den Snapshot noch abgewartet, um dann später auch die neuen TenX Token zu bekommen.

Die ganze Aktion spricht nicht dafür, dass Julian Hosp noch langfristig an den Erfolg des PAY Tokens glaubt. Das der Verkauf nicht früher aufgefallen ist hängt vor allem damit zusammen, dass das Handelsvolumen des PAY Tokens, wie zu erwarten war, um den Zeitraum des Snapshots angestiegen ist. An einem normalen Handelstag, wo das Handelsvolumen des PAY Tokens nur bei 1 Millionen US Dollar liegt, wäre eine solche Aktion wohl nicht möglich gewesen. Seit dem Snapshot hat sich der Preis des PAY Tokens mehr als halbiert. Julian Hosp hat also einen guten Zeitpunkt gewählt seine Tokens loszuwerden. Wieviel er damit verdient hat ist schwer zu sagen, da nicht klar ist wann er die PAY Tokens genau bei Bittrex verkauft hat. Schätzungsweise dürfte er aber mit der Aktion zwischen 500.000 – 900.000 US Dollar eingenommen haben.

Kursentwicklung des PAY Tokens in den letzten 30 Tagen

Dinge Die uns fassungslos zurücklassen

  • Offensichtlich wusste Julian Hosp schon länger von seiner Trennung von TenX.
  • Wenn es so war dann ist das Video, in dem er äußerst traurig seinen Abschied bekannt gibt schon sehr gut geschauspielert.
  • Einige sprechen beim Verkauf von einen Exit Scam so weit würden wir jetzt nicht gehen aber für Julian Hosp haben sich die 1,5 Jahre TenX durchaus gelohnt ohne das bisher viel erreicht wurde von dem Unternehmen.
  • Offenbar glaubt Julian Hosp nicht langfristig an den Erfolg des Unternehmens, sonst hätte er nicht 1,5 Mio. PAY Tokens vor dem Snapshot verkauft und bekommt dadurch dafür keine neuen TenX Token.
  • Wären die Tokens Aktien, dann wäre die Aktion von Julian Hosp strafbar gewesen, da es sich dabei um Insider Handel handelt. Da es sich aber nur um Utility Tokens handelt sind hier keine Konsequenzen zu fürchten.

Update 09.01.2018 19:30 Uhr: Julian Hosp hat sich dazu mittlerweile auf Twitter geäußert. Letztendlich sagt er aber nichts zu den PAY Verkäufen die tatsächlich stattgefunden haben. hier muss sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Update 09.01.2018 20:30 Uhr: Neben Julian Hosp ist übrigens auch seine Frau Bettina von der TenX Team Seite verschwunden. Das sollte ein Indiz dafür sein, dass der Abgang alles andere als freiwillig war. 

3 Comments

  1. Ob es so wirklich ist weiß ich nicht. Weiß es niemand. Das ist keine Recherche, sondern eine Vermutung. Spekulationen bleiben Spekulationen solange nicht bewiesen sind.

    Und auch wenn- was würde es ändern? Mit TenX? Gar nichts. Was sind 2mil. PAY in dem Menge.

    Und es ist doch auch kein Straftat. Es ist sein Geld. „Wenn“ er Geld braucht- verkauft- wie jeder. Und wenn ich arbeitslos bin- brauche ich Geld. Also verstehe ich irgendwie nicht wo ist das Problem.

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