Während die Krypto-Szene weiter auf den ersten Handelstag mit Bitcoin Futures durch das Projekt Bakkt wartet, investiert Bakkt selbst: Man übernehme Teile des renommierten US-Finanzdienstleisters Rosenthal Collins Group, um Risikomanagement und Kundenservice zu stärken.
Das mit großer Spannung beobachte Projekt Bakkt steht nicht still: Unter dem Titel “Unsere erste Anschaffung” meldet Bakkt-CEO Kelly Loeffler, dass man Vermögenswerte des US-Finanzdienstleisters Rosenthal Collins Group (RCG) übernehme. Möglich wurde dies offenbar durch die zum Jahreswechsel abgeschlossene erste Finanzierungsrunde bei Bakkt, die gut 182 Millionen US-Dollar einbrachte. Loeffler zufolge sollen schon im Februar frühere Mitarbeiter von RCG bei Bakkt begrüßt werden. Diese sollen ihre Expertise in Risikomanagement, Kundenservice, Anti-Geldwäsche und Umgang mit Regulierungen einbringen. Die Chance, sich bei RCG zu bedienen, ergab sich, weil RCG zuvor im Dezember 2018 den Verkauf seines Kundenstamms an den britischen Großbroker Marex Spectron angekündigt hatte.
Hintergrund zu Rosenthal Collins Group und Bakkt
Die Rosenthal Collins Group wurde 1923 in Chicago gegründet und hat sich als Dienstleister auf den Handel mit Futures spezialisiert. Bakkt möchte Bitcoin Futures an die großen Börsen bringen und hat mit dem Börsenbetreiber Intercontinental Exchange (ICE) als Mutterfirma einen mächtigen Fürsprecher im Rücken. Dennoch musste Bakkt den ursprünglich für Dezember 2018 angekündigten Handelsstart mit Bitcoin Futures bereits mehrfach verschieben. Grund dafür ist die weiter ausstehende Genehmigung durch die US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC). Angaben dazu, wie viel Geld Bakkt in das Geschäft mit RCG steckt, wurden nicht gemacht. Obwohl das Investment in Manpower auf den ersten Blick Sinn macht, stellen sich aber auch Fragen: War Bakkt bislang personell noch nicht ausreichend aufgestellt? Ist das Manöver auch ein Signal an die Regulierer von RCG? Loeffler betonte, Bakkt arbeite weiter an seinem Ziel, erstmals Handelsmöglichkeiten für Bitcoin Futures anzubieten, die institutionellen Anforderungen genügen. Dies unterstreiche man durch den Deal mit der RCG.
Wie geht es weiter mit Bakkt?
Die Optimisten dürften die neuen Nachrichten von Bakkt wohlwollend aufnehmen. Der Bitcoin-Markt setzt weiter große Hoffnungen darauf, dass der BTC mit Bakkt für ein breiteres Spektrum von finanzstarken Investoren interessant wird und so im Kurs steigt. Ehrlicherweise muss aber auch gesagt werden: Die wiederholt nicht eingehaltenen Ankündigungen zum Start von Bakkt sind nicht gerade förderlich für das Vertrauen. Vermutlich wichtiger als der Einkauf von Bakkt bei der RCG bleibt das Verdikt der CFTC und der damit hoffentlich wirklich einhergehende Handel von Bitcoin Futures auf der großen Bühne.
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