Die weltgrößte Kryptobörse Binance hat in den USA Ärger, weil die dortige Aufsichtsbehörde CFTC (Commodity Futures Trading Commission) Klage eingereichte hat. Binance Coin (BNB) notiert im Minus.
Binance und CEO Changpeng Zhao (CZ) sollen sich in den USA vor Gericht verantworten. Die US-Finanzaufsicht CFTC (Commodity Futures Trading Commission) hat CZ, einen Assistenten sowie mehrere Tochterfirmen von Binance verklagt. In der Klageschrift wird ihnen vorgeworfen, von 2019 an US-Bürgern den Handel mit Futures, Optionen und anderen Derivativen auf Basis von Kryptowährungen ermöglicht zu haben. Dazu kommen Vorwürfe, Identitätsprüfungen (Know Your Customer (KYC)) bewusst lax zu handhaben und Insiderhandel zu betreiben. Das Vorgehen der CFTC führte für Binance Coin (BNB) temporär zu einem Preisrutsch von knapp zehn Prozent. Mittlerweile aber zeigt sich BNB wieder im vorsichtigen Aufwärtstrend.
Über mögliche juristische Probleme für Binance in den USA war schon seit geraumer Zeit gemunkelt worden. Gründer CZ wies die Vorwürfe jetzt in einem offenen Brief zurück und erinnerte daran, dass sein Unternehmen seit mehr als zwei Jahren eng mit der CFTC kooperiere. Die Klage beruhe auf einer unvollständigen Auflistung von Fakten und ordne diese zudem in vielen Fällen falsch ein, schreibt Zhao. Binance selbst stellte ein Schreiben online, welches schon vor der Klage an drei US-Senatoren gerichtet war und ausführlich die US-Geschäfte der Kryptobörse erklärt.
Tatsächlich hatte Binance im Sommer 2019 einen US-Ableger gegründet, um gesetzlichen Anforderungen und Kundenwünschen entgegenzukommen. Aber die CFTC will beweisen, dass Binance.us unzulässig eng verbunden blieb mit dem internationalen Geschäft. Für das Angebot des Handels mit Derivaten habe Binance.us keine Genehmigung der CFTC gehabt. Auch habe Binance gerade bei Großkunden mit Sitz in den USA nicht entschieden durchgesetzt, dass diese nicht mehr auf das globale Angebot von Binance zugreifen können.
Fazit: Binance in den USA unter Druck – kommt ein außergerichtlicher Vergleich?
Die verhältnismäßig schwachen Einflüsse der US-Klage auf die Preiskurve von Binance Coin zeugt von einem Abwarten der Märkte. Offenbar herrscht die Überzeugung vor, dass Binance und CZ sich aus der misslichen Position befreien können und das US-Geschäft nicht aufgeben müssen. Eine außergerichtliche Einigung zwischen CFTC und Binance könnte Strafzahlungen und Änderungen in der Angebotspalette enthalten. Bisher wird als eher unwahrscheinlich angenommen, dass CZ und Binance den Weg vor Gericht vorziehen, wo unangenehme Interna an die Öffentlichkeit kommen und ein Urteil sich hinziehen kann. In jedem Fall aber beweist das Einschreiten der CFTC erneut den krypto-kritischen Kurs, den US-Behörden angeführt von der US-Börsenaufsicht SEC derzeit fahren. Klagen gegen Ripple (XRP), Justin Sun von Tron (TRX) und gegen Ethereum (ETH) sind nur drei aktuelle Beispiele, die über die USA hinaus diskutiert werden.
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