Binance Deal mit US-Justiz für Kryptoindustrie laut JPMorgan „positiv“

Der 4,3 Milliarden US-Dollar schwere Deal von Binance mit der amerikanischen Justiz hallt nach. Die Analysten der Großbank JPMorgan sehen in dem Vergleich ein „positives“ Zeichen für die Kryptoindustrie.

An Tag Zwei nach dem historischen Deal zwischen der US-Justiz und der weltgrößten Kryptobörse Binance ordnen Analysten weiterhin ihre Gedanken. Bei der US-Großbank JPMorgan erkennt man in den Ereignissen „positive“ Zeichen für die Kryptoindustrie. Der außergerichtliche Vergleich über 4,3 Milliarden US-Dollar Strafzahlungen habe „das systemische Risiko eines hypothetischen Binance Kollaps“ ausgeräumt, werden die JPMorgan Analysten in US-Medien zitiert. Tatsächlich zeigen die Daten etwa von DeFiLlama die Marktherrschaft von Binance. Mit mehr als 60 Milliarden US-Dollar in Bitcoin und Co. lagern bei Binance so viele Anlagen wie bei den zehn anderen größten Kryptobörsen zusammen.

JPMorgan gibt nun für Binance und dessen Ökosystem positive Aussichten. Unsicherheiten auch um Binance Coin (BNB) seien jetzt beseitigt. Das Ökosystem um die Binance Smart Chain (BSC) dürfe ebenfalls davon profitieren, dass Binance seine legalen Altlasten in den USA hinter sich lasse. Die Märkte bleiben allerdings skeptisch: Die Preiskurve von BNB war nach Bekanntwerden des Deals um 10 Prozent ins Minus gerauscht und scheint sich jetzt bei Niveaus um 235 US-Dollar zu stabilisieren. Bei Binance selbst wurden etwa 1 Milliarde US-Dollar in Einlagen abgezogen, aber auch hier bleibt ein echter „Bankrun“ aus.

Schmerzhaft ist die Situation für den Binance Gründer Changpeng Zhao, kurz CZ. Er musste als CEO zurücktreten und bekannte sich schuldig, gegen US-Gesetze zur Geldwäsche und Sanktionspolitik verstoßen zu haben. Im Februar 2024 soll ihm ein Prozess bevorstehen. Die Staatsanwaltschaft will ihn bis dahin in den USA behalten, weil sie von Fluchtgefahr bei Zhao ausgeht. CZ sollen bis zu 18 Monate Gefängnis drohen. Er war davon ausgegangen, durch die Zahlung von 175 Millionen US-Dollar Kaution bis zum Prozess in seine Wahlheimat Vereinigte Arabische Emirate zurückreisen zu dürfen. Nun muss ein Gericht entscheiden.

Fazit: Binance übersteht Krise

Der neue Binance CEO Richard Teng hat auf X bereits eine externe Analyse veröffentlich, der zufolge Binance die 4,3 Milliarden US-Dollar Strafen wahrscheinlich aus den Reserven bezahlen kann, ohne im großen Stil eigene Bitcoin und Co. zu veräußern. Es scheint, als ob Binance genug Stablecoins besitzt, die in US-Dollar umgetauscht werden können. Diese Berechnungen kommen übrigens von Conor Grogan, der bei der Binance Konkurrenz Coinbase Abteilungsleiter ist. Es deutet momentan vieles daraufhin, dass Binance seine Krise bewältig und keinen Abwärtsstrudel für die Kryptomärkte auslöst. Das war beim Zusammenbruch der Kryptobörse FTX vor einem Jahr noch ganz anders.


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