Bitcoin (BTC) verzeichnet ein Tagesplus von 7 Prozent und Ethereum (ETH) gar von 13 Prozent. Als Ursache wird dafür ein Abflachen der Inflation in den USA und die dortige Geldpolitik gesehen.
Der Kryptomarkt zieht wieder an: Die Leitwährung Bitcoin (BTC) fuhr ein Tagesplus von gut 7 Prozent ein und scheint sich mit aktuell gut 24.500 US-Dollar erstmals seit Mitte Juni wieder deutlich über der Marke von 24.000 US-Dollar zu festigen. Die zweitwichtigste globale Kryptowährung Ethereum (ETH) konnte parallel dazu ein Tagesplus von 13 Prozent verzeichnen, auch hier ist mit fast 1.900 US-Dollar ein zuletzt Anfang Juni gesehene Niveau erreicht. Analysten erklären den Rückenwind für Bitcoin und Ethereum durch die gestern veröffentlichten Inflationszahlen aus den USA. Dort wurden beim Index für Verbraucherpreise für den Juli 2022 ein Plus von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gemeldet, was etwas hinter den Erwartungen zurücklag. Im Juni hatte die Inflationsrate in den USA noch bei 9,1 Prozent gelegen. Deshalb meinen viele Experten, dass die USA den Höhepunkt der Inflation schon hinter sich hat.
Die Preiskurve von Bitcoin ist mittlerweile schon seit Jahren nicht mehr unabhängig von Trends an Aktienmärkten und anderen Indikatoren der Weltwirtschaft. Bei Ethereum kommt als Sondereffekt das für den 19. September erwartete grundsätzliche Upgrade “The Merge” hinzu, welches ETH schon im Juli ein überdurchschnittliches Plus bescherte. Volkswirtschaftler sehen die Inflationsrate in den USA in Kombination mit der Geldpolitik der Notenbank. Diese hat in diesem Jahr damit begonnen, durch deutliche Zinserhöhungen die Inflation zu bekämpfen und schließt weitere solche Schritte nicht aus.
In dieser Gemengelage werden Bitcoin und Ethereum als Gradmesser für den Kryptomarkt offenbar wieder interessanter für Investoren als zuvor. Rekordinflation und aggressive Zinserhöhungen der Fed hatten Anleger verunsichert, nun scheint wieder gewisser Optimismus einzukehren. Im Schlepptau von BTC und ETH konnten sich auch die meisten wichtigen Altcoins wie Cardano (ADA) und Solana (SOL) über ein deutliches Tagesplus freuen, teilweise sogar über 10 Prozent.
Fazit: Flaute auf den Kryptomärkten schon überstanden?
Der Kryptomarkt hatte von Mai an eine Zäsur erlebt, als der milliardenschwere Crash des Terra (LUNA) Ökosystems das Vertrauen in Kryptowährungen allgemein erschütterte. So sind die jüngsten erfreulichen Entwicklungen mit Bitcoin als Wegweiser mit Vorsicht zu genießen. Wirtschaftlich und politisch bleiben die globalen Märkte in angespannter Stimmung. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine beeinflusst weiter die Energiepreise und in den USA wird zu beobachten sein, ob das geldpolitische Vorgehen gegen die Inflation nicht auf die Konjunktur und Arbeitsmärkte durchschlägt. Bei Ethereum sollte der Sondereffekt “The Merge” nicht vergessen werden, was bei erfolgreichem Launch hin zu einem Ethereum 2.0 führt.
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