ETFs auf Basis von Bitcoin und Ethereum sind im Kryptojahr 2024 kursrelevant geworden. In der vergangenen Börsenwoche konnten Bitcoin ETFs punkten, die bei Ethereum haben Anlaufschwierigkeiten. Ein Überblick.
Seit ziemlich genau einem Monat werden in den USA Ethereum ETFs gehandelt, ihre Zulassung durch die SEC war ein Nervenspiel. Bitcoin ETFs hingegen sind schon seit Mitte Januar in den USA zugelassen, hier war die Haltung der Börsenaufsicht SEC vorhersehbar gewesen. Für die beiden wichtigsten Kryptowährungen der Welt bedeutete der Schritt an klassische US-Börsen durch Abbildung in ETFs einen Einschnitt, jetzt können etwa auch institutionelle Investoren in regulierter Umgebung in Bitcoin und/oder Ethereum investieren. Schauen wir uns die Situation doch mal genauer an:
– Bitcoin ETFs haben laut Datendienst SoSo in der zurückliegenden Börsenwoche einen Kapitalzufluss von rund 500 Millionen US-Dollar erlebt, der Freitag (23. August) stach mit 252 Millionen US-Dollar positiv heraus. So viel Geld lockten die Bitcoin ETFs zuletzt am 22. Juli an einem Tag an.
– Anders die Momentaufnahme bei Ethereum ETFs. SoSo verzeichnet für den letzten Freitag Abflüsse von 5,7 Millionen US-Dollar bei den Ethereum ETFs und damit eine Fortsetzung des Trends. Zuflüsse bei Ethereum ETFs gab es zuletzt am 14. August.
– Hauptgrund dafür, warum bei den Ethereum ETFs bislang an den meisten Handelstagen Geld abgezogen wird, ist das Produkt von Grayscale. Dies war zuvor ein geschlossener Ethereum Fonds und Investoren können durch die Umwandlung in ein ETF jetzt Gewinne realisieren. Ein solcher Mechanismus hatte auch die Startphase bei den Bitcoin ETFs merkbar beeinflusst, eine Ende ist aber absehbar.
– Bitcoin ETFs versammeln derzeit zusammengezählt knapp 60 Milliarden US-Dollar hinter sich, was rund 4,6 Prozent der Marktkapitalisierung von BTC entspricht. Die Krypto ETFs in den USA müssen zu 100 Prozent durch Bitcoin beziehungsweise Ethereum gedeckt sein, Kapitalzuflüsse zwingen die Herausgeber also momentan zu Käufen von BTC und zu Verkäufen von ETH.
– Bei dem Ethereum ETF von Grayscale lagern aktuell noch ETH für rund 5 Milliarden US-Dollar. Wenn das Tempo dort bei den Gewinnrealisierungen in etwa gleich bleibt, könnte es noch ein Vierteljahr dauern, bis die Zuflüsse bei den anderen Ethereum ETFs die Abflüsse von Grayscale nachhaltig übersteigen. Ethereum ETFs bilden momentan 7,65 Milliarden US-Dollar ab und damit rund 2,3 Prozent der ETH Marktkapitalisierung.
– Tägliche Handelsumsätze mit Bitcoin ETFs liegen meist bei über 1 Milliarde US-Dollar, bei den Ethereum ETFs sind es um 200 Millionen US-Dollar. Diese Daten demonstrieren Nachfrage nach den ETF Produkten, gemessen an der Marktkapitalisierung von BTC und ETH haben die Ethereum ETFs aber noch Aufholbedarf.
– Als die Bitcoin ETFs am 11. Januar starteten, notierte die Krypto-Leitwährung bei rund 46.000-Dollar – aktuell stehen um 64.000 US-Dollar zu Buche. Bei den Ethereum ETFs stand ETH zum Börsendebüt am 23. Juli bei gut 3.400 US-Dollar, jetzt werden um 2.700 US-Dollar notiert. Die Trends bei den ETFs spiegeln sich also auch klar in den Preiskurven von Bitcoin und Ethereum wider.
Fazit: ETFs sind für Bitcoin und Ethereum wichtiger Faktor geworden
Es scheint, als ob derzeit auch das Image von Bitcoin als „digitales Gold“ und Wertspeicher bei der Vermarktung der ETFs sehr hilfreich ist. Finanzpolitische Unsicherheiten in den USA mitsamt hartnäckiger Inflation sind für Bitcoin ETFs quasi Werbematerial. Ethereum tut sich schwerer mit einer eingängigen Kurzbeschreibung, das Narrativ vom ETH Ökosystem als App Store für dezentralisierte Anwendungen klingt etwas hölzern und kompliziert. Du als Anleger weißt längst, dass bei Deiner Analyse von Zukunftsaussichten Bitcoin und Ethereum die ETFs nicht fehlen sollten – sowohl beim Tageshandel als auch bei mittel- und langfristigen Strategien.
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