
US-Präsident Donald Trump hat in dieser Woche Aktien- und Kryptomärkte mit seinem Hin und Her bei Handelszöllen geprägt. Bitcoin, Solana, Ethereum, XRP und andere gehen so in nervösem Umfeld ins Wochenende.
Wird US-Präsident Donald Trump am Wochenende Golf spielen oder Politik machen? Diese Frage bewegt die Finanzmärkte, welche in den letzten Tagen miterleben mussten, wie Aussagen und Dekrete von Trump in Sachen Handelszölle direkt auf Aktienkurse und Preiskurven von Bitcoin und Co. durchschlagen. Zwar scheint es, als ob Trump jetzt 90 Tage Pause für Verhandlungen über Handelszölle mit EU und vielen anderen Partnern einräumt, doch sein Vorgehen gegen Chinas spitzt sich zu. Wie schlagen sich Bitcoin und populäre Altcoins von Ethereum über XRP bis Solana in dieser Situation, wo lauern Risiken und Chancen? Ein Überblick:
– Bitcoin (BTC) notiert am Freitagmittag um 81.000 US-Dollar, verzeichnet 2 Prozent Wochenminus und spiegelt damit Dynamiken von wichtigen Aktienmärkte wieder. Unter der Woche war die Krypto-Leitwährung BTC aber auch zeitweise auf Niveaus von 75.000 US-Dollar abgerutscht und wohin das Bitcoin Pendel in den nächsten Tagen ausschlägt, lässt sich nicht seriös vorhersagen. Im Team Bitcoin hat man beobachten müssen, dass sich Gold im Trump Chaos gerade zu neuen Rekordpreisen über 3.200 US-Dollar pro Feinunze aufgeschwungen hat – in unsicherer Atmosphäre hat BTC sein Image als „digitales Gold“ nicht erfüllen können. Auch die Bitcoin ETFs verloren in dieser Woche tagtäglich mehr als 100 Millionen US-Dollar Anlegerkapital.
– Ethereum (ETH) ist mit einem Wochenminus von 14 Prozent und aktuellen Notierungen um 1.500 US-Dollar der große Verlierer unter den Top-Kryptowährungen. Auch bei den Ethereum ETFs gab es täglichen Kapitalabfluss. Kurstechnisch ist ETH auf ein Zwei-Jahres-Tief zurückgeworfen und Erholung ungewiss. Kein anderer etablierter Altcoin muss derart brutal wie Ethereum miterleben, dass sich Krypto-Kapital in nervösen Zeiten auf Bitcoin konzentriert.
– Solana (SOL) gilt als der wichtigste Konkurrent von Ethereum und ist mit Notierungen von um 115 US-Dollar ohne Wochenminus davongekommen. Doch noch am Montag war auch SOL unter 100 US-Dollar gefallen und erholte sich dann langsam. Für Solana ist wie für Ethereum die Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) Anwendungsfall Nummer Eins und dort sind (noch) keine Schockwellen zu erkennen.
– XRP (Ripple) steht aktuell ziemlich genau an der psychologisch wichtigen Marke von 2 US-Dollar, nachdem knapp 3 Prozent Wochenminus verkraftet wurden. Unter den großen Kryptowährungen konnte Ripple mit dem Coup aufwarten, den Prime Broker Hidden Road für 1,25 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Ob das XRP aber mittel- und langfristig spürbar zugute kommt oder der Ripple Stablecoin RLUSD der wahre Gewinner des Hidden Road Deals wird, muss sich noch zeigen.
– Dogecoin (6 Prozent Wochenminus) und Cardano (6 Prozent Wochenminus) demonstrieren, dass Altcoins die Preisdynamiken von Bitcoin überspitzt kopieren. Weder DOGE noch ADA können derzeit eigene Akzente setzen, Anleger schauen bei der Bewertung auf BTC und eben Trumps Handelspolitik.
Fazit: Trump macht kurzfristige Prognosen für Bitcoin und Co. unmöglich
Realisten gestehen sich derzeit wohl oder übel ein, dass sich nicht vorhersagen lässt, ob Präsident Trump vielleicht schon heute oder morgen wieder eine Kehrtwende bei den umstrittenen Handelszöllen in den Sinn kommt. Nicht nur die Kryptomärkte aber bevorzugen eine Politik, die zuverlässige Planungen ermöglicht. Optimisten sehen in dieser Gemengelage am ehesten noch Chancen für Bitcoin, weil BTC zugetraut wird, eine Alternative zum US-Dollar als internationale Reservewährung darzustellen. Ethereum, XRP, Solana, Cardano und andere Altcoins können von einem solchen Status nicht einmal träumen und sind vorerst wohl allgemeinen Marktbewegungen ausgeliefert. Vor diesem Hintergrund wünscht man sich als Anleger Trump über das Wochenende wohl lieber auf dem Golfplatz oder als Zuschauer beim Traditionsturnier Masters – dort konzentriert er sich auf Sport und das Risiko sinkt, dass der US-Präsident mit dem Zollhammer Panik provoziert.
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