In den USA zeichnet sich ein Ende des „Shutdown“ ab und Präsident Donald Trump verspricht finanzielle Direkthilfen für Bürger. Bitcoin und führende Altcoins wie Ethereum konnten davon spürbar mit Kursgewinnen profitieren.
Bitcoin hat über das Wochenende die Verluste der Vorwoche fast komplett ausgebügelt und findet sich am Montagmorgen bei Notierungen von gut 106.000 US-Dollar wieder. Damit scheint zunächst die Gefahr gebannt, dass Bitcoin unter der psychologisch wichtigen Marke von 100.000 US-Dollar ins Strudeln gerät. Auch Ethereum ist erneut auf Preise von gut 3.600 US-Dollar geklettert, nachdem in der letzten Woche die ETH Preiskurve mehrfach unter 3.300 US-Dollar gefallen war. Gründe für den neuen Optimismus an den Kryptomärkten stammen aus der US-Politik:
– Präsident Donald Trump überraschte am Sonntag mit der Ankündigung, US-Bürgern eine direkte Finanzhilfe von 2.000 US-Dollar zukommen zu lassen. In der Corono-Krise waren sogenannte „Stimulus checks“ von vielen US-Amerikaner dazu genutzt worden, in Bitcoin und andere Kryptowährungen wie Ethereum zu investieren. Ein solches Szenario könnte sich nun wiederholen.
– In der Nacht zum Montag hat der US-Senat dann einem Kompromissvorschlag zugestimmt, um den schon seit 40 Tagen anhaltenden „Shutdown“ zu beenden. Dieser soll nun möglichst schon am Dienstag auch das Repräsentantenhaus passieren. Bitcoin und die Kryptomärkte hatten sich von den Unsicherheiten, welche der Haushaltsstreit provoziert, anstecken lassen und den Oktober mit einem Monatsminus abgeschlossen. Nun scheint sich die Situation zu beruhigen, nicht nur Bitcoin Anleger atmen auf.
– In der zweiten Reihe wichtiger Kryptowährungen setzt der Privacy Coin Zcash (ZEC) mit 75 Prozent Wochenplus seine beeindruckende Rallye fort und kommt nun erstmals in seiner Geschichte auf eine Marktkapitalisierung von über 10 Milliarden US-Dollar. Für den Hauptkonkurrenten Monero (XMR) ist es eine neue Erfahrung, den Status als erfolgreichster Privacy Coin an Zcash abtreten zu müssen.
– XRP (Ripple) kämpft mit einem Wochenplus von gut 3 Prozent darum, die markante Hürde von 2,50 US-Dollar zu nehmen. Solana (SOL) tut sich schwerer. Hier steht ein Wochenminus von knapp 5 Prozent in den Büchern und bei Preisen um 170 US-Dollar ist die Marke von 200 US-Dollar für Solana noch nicht wieder in Sichtweite.
Fazit: US-Politik liefert Vorlage für möglichen Bitcoin Aufschwung
Noch ist der Kompromiss im Haushaltsstreit nicht in trockenen Tüchern, doch auf dem Wettmarkt Polymarket stehen die Chancen auf eine offizielle Einigung in dieser Woche bei 85 Prozent. In Sachen Bitcoin ist das Versprechen von Trump zu Sonderzahlungen an Bürger wohl ebenso wichtig, hier aber gibt es mehr offene Fragen. Die Vizepräsidentin der unabhängigen „Tax Foundation“, Erica York, rechnet auf X vor: 2.000 US-Dollar pro Bürger würden sich auf rund 300 Milliarden US-Dollar Ausgaben addieren, falls Spitzenverdiener wie von Trump geplant ausgenommen werden. Der Präsident will die „stimulus checks“ durch die Einnahmen aus den neuen Handelstarifen finanzieren. Aber laut York sind unter dem Strich durch die verschärften Handelstarife erst 90 Milliarden US-Dollar zusätzlich in der Staatskasse gelandet. Andere Beobachter betonen, dass finanzielle Direkthilfen durch die beiden Parlamentskammern abgesegnet werden müssten, was eine Realisierung verhindern könnte. Die vorsichtige Erholung der Preiskurven von Bitcoin, Ethereum und Co. steht bis auf Weiteres auf wackeligen Beinen.
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