Bitcoin (BTC) notiert nach dem Osterwochenende im Plus über 88.000 US-Dollar. US-Präsident Donald Trump verstört die Finanzmärkte. Altcoins wie Ethereum, XRP und Solana reagieren unterschiedlich auf angespannte Lage.
In den USA stellt Präsident Donald Trump die Unabhängigkeit der Zentralbank infrage und erwägt den Rausschmiss von Fed-Chef Jerome Powell. Aktienmärkte drehen als Reaktion auf die Drohungen von Trump ins Minus, der US-Dollar verliert weiter gegen den Euro – aber Bitcoin erlebt mit Notierungen über 88.000 US-Dollar ein Monatshoch und beweist so relative Stärke. Altcoins der ersten Reihe wie Ethereum (ETH), Solana und XRP (Ripple) wirken unsicher, nur SOL konnte in den letzten Tagen merklich zulegen. Klar ist: Trump rüttelt an finanzpolitischen Tabus und löst damit Dynamiken aus.
– Der Goldpreis ist erstmals in seiner Geschichte auf über 3.500 US-Dollar geklettert. Das demonstriert das Verlangen von Anlegern nach einem „sicheren Hafen“ in Zeiten, in denen Trump schon seit Monaten mit Handelszöllen und jetzt mit Attacken auf die Fed Chaos schürt. Dies scheint auch das „digitale Gold“ Bitcoin zu begünstigen, welches von manchen Analysten als eine potenzielle Reservewährung angesehen wird, falls der Dollar zum Spielball der US-Politik wird. Auch die Bitcoin ETFs konnten zum Wochenanfang erstmals seit Anfang Februar an einem Börsentag wieder mehr als 300 Millionen US-Dollar Kapitalzufluss verzeichnen. Insofern leistet Bitcoin in seiner Preisentwicklung den Verlusten an Aktienmärkten einen gewissen Widerstand.
– Bei der Nummer Zwei unter den Kryptowährungen, Ethereum, ist das Bild hingegen ernüchternd. Mit Notierungen um 1.600 US-Dollar tut sich wenig bei ETH, bei Ethereum ETFs setzt sich der Abfluss von Kapital fort. Inhaltlich sorgt Ethereum Erfinder Vital Buterin mit dem Vorschlag für Diskussionen, die altbewährte EVM gegen ein externes Modul auszutauschen. Buterin spricht von einer „radikalen Idee“ – ob diese das Zeug dazu hätte, die ETH Preiskurve positiv zu beeinflusse, ist schwer zu beurteilen.
– Solana (SOL) greift nach einem Ostern-Plus von rund 4 Prozent die Marke von 140 US-Dollar an. In der für SOL zentralen Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) zeigen Daten von DefiLlama einen leichten Aufwärtstrend. Auch dieser deutet auf Ausweichmanöver von Anlegern hin, denen die US-Finanzmärkte momentan wenig geheuer sind. Solana wird häufig mit Ethereum verglichen und scheint in diesem Jahr den besseren Lauf zu erwischen.
– XRP (Ripple) notiert weiterhin mit um 2,10 US-Dollar seitwärts. Hier beobachten Anleger offenbar, ob der Ripple Rechtsstreit mit der SEC tatsächlich zu den Akten gelegt werden darf und dann der Weg frei wäre für XRP ETFs.
Fazit: Präsident Trump Unruhestifter – Bitcoin bleibt cool
Wer als Anleger momentan US-Präsident Donald Trump ausklammern möchte, lebt riskant. Falls dieser den Fed-Chef feuert, um Senkungen des Leitzinses durchzusetzen, wäre das ein historisches Ereignis mit weitreichenden Folgen. Der Run Richtung Gold und abgeschwächt auch zu Bitcoin spiegelt diese Risiken wider. Kein einziger Altcoin spielt in der Liga „Reservewährung“, was XRP, Ethereum, Solana und andere zu spüren bekommen. Weitere Achterbahnfahrten drohen, denn kaum etwas hassen Finanzmärkte so sehr wie Unsicherheit – und genau diese ist ein Ergebnis der wirtschafts- und finanzpolitischen Kapriolen von Trump.
Trump kann Powell nicht feuern.