
Bitcoin kratzt am Allzeithoch – und Trader werden vorsichtig
Bitcoin nähert sich mit Kursen über 110.000 US-Dollar seinem bisherigen Allzeithoch. Statt Euphorie herrscht jedoch unter Tradern eine auffallend vorsichtige Stimmung. Immer mehr Investoren wetten aktuell darauf, dass der Bitcoin-Preis kurzfristig fällt – ein ungewöhnliches Verhalten, wenn man bedenkt, dass der Markt eigentlich in Rekordnähe steht.
Short-Positionen nehmen deutlich zu
Daten von Coinalyze zeigen: Während Bitcoin in den letzten Tagen von 106.000 auf über 110.000 US-Dollar kletterte, sank das Verhältnis von Long- zu Short-Positionen deutlich. Der Long/Short-Ratio fiel von 1,223 (Überhang bei Longs) auf 0,858 und zeigt damit einen klaren Überhang bei Short-Positionen. Das bedeutet, mehr Händler setzen auf fallende Kurse.
Auch das offene Interesse – also das in Bitcoin-Derivaten gebundene Kapital – stieg von 32 auf 35 Milliarden US-Dollar. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass immer mehr Kapital in Short-Positionen fließt. Trotzdem blieben die Finanzierungsraten positiv, was zeigt, dass weiterhin auch Long-Positionen bestehen.
Bitcoin bleibt in enger Preisspanne gefangen
Seit Mai bewegt sich der Bitcoin-Kurs in einer vergleichsweise engen Spanne zwischen 100.000 und 110.000 US-Dollar. Sowohl die Unterstützungs- als auch die Widerstandsmarken wurden in dieser Zeit jeweils dreimal getestet. Trotz aller Rekordnähe scheint es dem Markt aktuell an Kraft für einen nachhaltigen Ausbruch nach oben zu fehlen.
Technische Indikatoren warnen vor Korrektur
Auch technische Indikatoren wie der Relative Strength Index (RSI) geben Warnsignale. Bei jedem neuen Versuch, die 110.000 US-Dollar-Marke zu überwinden, schwächt der RSI ab – ein typisches Zeichen für eine sogenannte bearishe Divergenz. Viele Trader nutzen diese Situation für kurzfristige Strategien und hoffen auf schnelle Gewinne bei möglichen Rücksetzern.
Fazit: Vorsicht bleibt trotz starker Bitcoin-Performance das Gebot
Obwohl Bitcoin kurz vor einem neuen Allzeithoch steht, dominiert derzeit die Skepsis. Das wachsende Volumen an Short-Positionen und die Warnsignale der Charttechnik deuten darauf hin, dass du aktuell besonders vorsichtig agieren solltest. Ein nachhaltiger Ausbruch nach oben ist zwar möglich, doch kurzfristige Rücksetzer bleiben wahrscheinlich – und werden von erfahrenen Tradern gezielt gespielt.
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