Bitcoin (BTC) hat gestern kurzfristig die Marke von 69.000 US-Dollar geknackt und so ein neues Allzeithoch aufgestellt. Deutliche Preiskorrekturen folgten prompt. Wie geht es jetzt weiter für das „digitale Gold“ Bitcoin?
Turbulente Phase für Bitcoin (BTC): Am gestrigen Dienstag sprang die Preiskurve über 69.000 US-Dollar, womit Bitcoin ein neues Allzeithoch markierte. Aber die Freude währte keine Viertelstunde, denn an der magischen Marke prallte BTC sofort wieder ab und die Charts zeigten die Krypto-Leitwährung anschließend auf einer Berg- und Talfahrt zwischen 62.000 und 66.000 US-Dollar. Natürlich diskutieren Beobachter und Marktteilnehmer nun, was von Bitcoin in den kommenden Wochen und Monaten zu erwarten ist.
In der Kryptoszene werden gerne historische Vergleiche gezogen. Dabei sind zwei frühere Allzeithochs von Bitcoin prägend. Im Dezember 2017 schaffte BTC erstmals in seiner Geschichte kurzfristig den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 20.000 US-Dollar – und notierte nur einen Monat später schon wieder unter 10.000 US-Dollar. Im November 2021 dann schnupperte Bitcoin an 69.000 US-Dollar und das damalige Allzeithoch galt bis gestern. Aber auch in 2021 endete der Höhenflug jäh – denn schon ein halbes Jahr nach dem Allzeithoch hatte sich die Bitcoin Preiskurve auf unter 20.000 US-Dollar gedreht. Doch es gibt gute Argumente dafür, dass dieses Mal andere Dynamiken für BTC gelten.
1. Wenn sich Bitcoin bislang zu einem neuen, länger gültigen Allzeithoch aufmachte, wurde das vorherige pulverisiert. Eine solche Situation ist mit 10 Minuten über 69.000 US-Dollar – und auch das nur an einzelnen Kryptobörsen – für Bitcoin noch nicht eingetreten. Insofern lässt sich der gestrige Handelstag auch als Testballon interpretieren für die Strategie von Tradern, die mit großem Kapital hantieren.
2. Gestützt wird eine solche Perspektive davon, was sich an den Märkten für Krypto Futures gestern abspielte. Die Daten von Coinglass zeigen: Positionen in Bitcoin Futures und denen für wichtige Altcoins erlebten eine Welle von Liquidationen. Rekordverdächtige 1,1 Milliarden US-Dollar betraf dies und gut 80 Prozent der Future Positionen waren auf „long“ gestellt, also auf weiter steigende Preise von Bitcoin und Co..
3. Was diese Händler wohl unterschätzt hatten: In den Orderbüchern von Binance und anderen großen Kryptobörsen stehen in einem Korridor zwischen 69.000 und 71.000 US-Dollar viele Hunderttausend Bitcoin zum Verkauf. Damit ist eine Schwelle gesetzt, an der sich BTC zunächst abarbeiten müsste, um wirklich neue Preislevel zu erschließen.
4. Bei den früheren Allzeithochs von Bitcoin waren die Kryptomärkte noch weitgehend unter sich. Diesmal aber geben Bitcoin ETFs das Tempo vor und haben auch das Momentum geschaffen. Seit der Erstzulassung von Bitcoin ETFs am 10. Januar hat BTC fast 50 Prozent Plus verbucht. Die ETFs entwickeln sich weiterhin prächtig, Bloomberg Experte Eric Balchunas verwies gestern per X auf einen neuen Rekord beim Tagesumsatz mit Bitcoin ETFs und bei BitMEX Research wurde mit 648 Millionen US-Dollar Kapitalzufluss für diese Finanzinstrumente ebenfalls ein sehr starker Tag notiert.
Fazit: Preisfindung bei Bitcoin unter neuen Vorbedingungen
Das neue Allzeithoch von Bitcoin mit um 69.200 US-Dollar von gestern ist zunächst als eine psychologische Marke einzustufen. Für mittel- und langfristig denkende Anleger ist das Verschieben des BTC Rekordpreises um wenige hundert Dollar auf diesem Level nur eine Randnotiz. Aber klar wird trotzdem: Aktuell scheint sich ein neue Periode bei der Preisfindung zu eröffnen. Auf der einen Seite stehen dabei Gewinnmitnahmen aus der Kryptoszene, auf der anderen Seite das frische Kapital durch die Bitcoin ETFs. Stützmarken von 64.000 und 61.000 US-Dollar gelten jetzt für die Preiskurven von Bitcoin in die eine Richtung als kritisch. Auf dem Weg nach oben hat Bitcoin noch merkliche Widerstände zu überwinden, wie die gestrigen Turbulenzen demonstrierten.
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