
Die von US-Präsident Donald Trump angeordnete Bitcoin Reserve hat aus Sicht der Branche Schwächen. Senatorin Cynthia Lummis lobt Trumps Plan und legt einen Gesetzvorschlag für Bitcoin Zukäufe vor. Bloße Träumerei?
Vor zehn Tagen hat US-Präsident Donald Trump Pläne für strategische Bitcoin und Krypto Reserven der USA öffentlich gemacht und diese dann vor fünf Tagen per Dekret in Gang gesetzt. Aber positive Effekte auf die Bitcoin Preiskurve blieben aus, weil Trump keine BTC Zukäufe anordnete, sondern die Reserve zunächst ausschließlich aus Beschlagnahmungen besteht. US-Senatorin Cynthia Lummis ist wie Trump Republikanerin und hat konkrete Vorschläge, wie die Bitcoin Reserve der USA doch noch Strahlkraft entwickeln könnte.
Dazu muss man wissen: Senatorin Lummis hatte schon in der abgelaufenen Legislaturperiode einen Gesetzvorschlag zu einer Bitcoin Reserve erarbeitet und gilt damit in ihrer Partei BTC Expertin. Durch den Machtwechsel im Weißen Haus wurde Lummis zur Vorsitzenden eines neuen Krypto-Ausschusses im Senat. Von dort aus spart sie nicht mit Lob („revolutionär“) an Trumps Dekret zur Bitcoin Reserve, aber möchte noch einen Schritt weitergehen. Gestern legte sie ihren Gesetzvorschlag aus 2024 in einer überarbeiteten Version für die laufende Legislaturperiode vor, der einen eleganten Weg hin zu Bitcoin Zukäufen für die US-Reserve aufzeigen könnte.
Goldreserven neu bewerten und Gewinne der Fed nutzen für Bitcoin Reserve
Die eigentliche Forderung, über die kommenden fünf Jahre jeweils 200.000 Bitcoin zuzukaufen und damit insgesamt 1 Million, blieb gleich. Aber Lummis weiß natürlich, dass Trump „Budget neutral“ vorgegeben hat. Hierauf reagiert Paragraph 9 in ihrem Gesetzentwurf: Die Staatskasse solle jährlich 6 Milliarden aus Gewinnen der Zentralbank Fed ausdrücklich für Bitcoin Käufe erhalten. Zudem solle eine Neubewertung der Goldreserven der USA den finanziellen Spielraum für Bitcoin Zukäufe enorm erweitern, schlägt Lummis im Gesetzestext vor. Mit etwas gutem Willen lassen sich diese Umschichtungen als „Budget neutral“ einstufen.
Fünf Senatoren der Republikaner unterstützen den Vorstoß von Lummis bereits mit ihren Unterschriften, in 2024 stand sie offiziell noch alleine da. Und Republikaner Nick Begich hat zugesagt, den „Bitcoin Akt“ auch im Repräsentantenhaus vorzulegen. Weitreichende finanzielle Gesetzvorhaben wie zur Bitcoin Reserve brauchen in den USA üblicherweise die Zustimmung beider Parlamentskammern. Trump umgeht das vorerst mit seinem Dekret und der Argumentation, kein Geld für sein Modell ausgeben zu müssen.
Fazit: Lummis schlägt „echte“ Bitcoin Reserve vor – Chancen ungewiss
Senatorin Lummis möchte, dass die USA am Ende des Jahrzehnts rund 5 Prozent aller Bitcoin besitzen und damit „Größe und Umfang der Gold Reserven der USA widerspiegeln“. Sie versucht, eine Brücke hin zu Parteifreund Trump zu bauen, damit dessen Kriterium „Budget neutral“ erfüllt ist und der Präsident keinen Einspruch einlegt. Eine Überprüfung der Gold Reserven und anschließend eine mögliche Neubewertung hat Trump ohnehin bereits angestoßen, die Fed allerdings hat 2023 und 2024 Verluste ausgewiesen. Lummis wird noch einiges an Überzeugungsarbeit für ihre Vorstellung der US-Reserve in Bitcoin leisten müssen, aber die Unterstützung der Kryptoindustrie dürfte ihr gewiss sein und macht Trump eine Zustimmung vielleicht leichter.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar