BNB Chain: Nach 100 Millionen-Hack Upgrade eingespielt – Ökosystem wieder stabil

Vergangene Woche schockte ein groß angelegter Hack bei der BNB Chain. Temporär musste das Herzstück des Ökosystems um Binance Coin abgeschaltet werden. Jetzt ist ein Upgrade live und der Regelbetrieb wieder aufgenommen.

Am 7. Oktober erlebt die Binance Smart Chain (BSC) die erste Notabschaltung ihrer Geschichte. Grund war das Ausnutzen einer Sicherheitslücke bei einer Brücke der BSC zur BNB Chain, die beiden Blockchains sind Dreh- und Angelpunkt im Ökosystem von Binance Coin (BNB). In einem offiziellen Report zu den Vorfällen wurde ausgiebig erklärt, wie der Schaden auf rund 100 Millionen US-Dollar begrenzte und warum Kundengelder von dem Hack nicht betroffen sind. Doch genauso wichtig: Die BSC ist wieder voll funktionsfähig, wie das Team auf Twitter meldet.

Demnach wurde ein Upgrade für die Node-Software erfolgreich eingespielt und ermöglicht es endlich wieder, Binance Coin und auf der BSC basierenden Altcoins ein- und auszuzahlen. Was aus der Rückschau auf den Hack klar wird: Die Schadenssumme hätte auch über 500 Millionen US-Dollar betragen können, wenn nicht ein schnelles und koordiniertes Eingreifen von Netzwerkpunkten den Angriff “eingefroren” hätte. Konkret gelang es den Angreifen, 2 Millionen Binance Coin (Marktwert: 570 Millionen US-Dollar) zu duplizieren. Doch bevor sie die Beute komplett auf andere Ökosystem umschichten konnten, waren die Ausgangswege verschlossen.

Notabschaltungen wie bei der BSC sind Teilen der Kryptoszene ein Dorn im Auge, weil sie zeigen, dass die Dezentralisierung einer Blockchain in solchen Fällen nicht weit fortgeschritten ist. BSC schreibt im Untersuchungsbericht, zum Zeitpunkt des Angriffs seien 26 der “Super-Nodes” aktiv gewesen, die Transaktionen validieren können. Es habe etwa fünf Stunden gebraucht, diese unter einen Hut zu bringen. Perspektivisch will die BSC auf mindestens 41 “Supder-Nodes” setzen, um Vorwürfe mangelnder Dezentralisierung zu entkräften. Aus dem Entwicklerteam der BSC kommen unterdessen bereits Ankündigungen, wie man Sicherheit gerade bei den Brücken erhöhen will, die zwischen der BSC und anderen Blockchains bestehen.

Fazit: Binance Chain verwundbar – doch Märkte reagieren unaufgeregt

Binance Coin hat zwar seit dem Hack ein deutliches Wochenminus von 10 Prozent hinnehmen müssen, befindet sich aber damit im Durchschnittstrend des Gesamtmarkts. BNB als Gradmesser für das Ökosystem der BSC ist also in der Gunst von Anlegern mit einem “blauen Auge” davon gekommen, was auch dadurch zu erklären sein dürfte, dass Kundengelder von dem Angriff nicht direkt betroffen waren. Interessant bleibt: Die Märkte nehmen die Kritik an schwacher Dezentralisierung der BSC anscheinend nicht als Grund, das Ökosystem infrage zu stellen. Stattdessen wurde stillschweigend begrüßt, dass die verhältnismäßig kleine Zahl von “Super-Nodes” es überhaupt ermöglichte, die BSC auf “Pause-Modus” zu stellen und so schlimmeren Schaden zu vermeiden.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*