Gerade rund eschs Wochen ist es her, dass Julian Hosp das Krypto-Unternehmen Cake (früher Bake) komplett übernommen hat. Jetzt tauchen E-Mails auf, dass dort inaktive Kundenkonten geschlossen werden sollen.
Das Firmen- und Projektgeflecht von Cake (früher Bake), DeFiChain (DFI) und weiteren Komponenten besticht eher nicht durch Transparenz. Aber seit der Übernahme von Cake durch Julian Hosp vor rund sechs Wochen ist zumindest klar, dass jetzt der 38-jährige Krypto-Promi dort allein den Hut aufhat. So dürfte Hosp auch davon wissen, dass bei Reddit merkwürdige E-Mails von Bake auf Unverständnis stoßen.
Denn Nutzer „NoWaySherlockHolmes“ teilt eine solche E-Mail, der zufolge Bake vorhat, sein Kundenkonto zum 1. August zu schließen. Die Begründung: Von dem Konto seien seit einiger Zeit keine Aktivitäten mehr ausgegangen. Falls er sich bis zum Stichtag 31. Juli nicht wieder einlogge, würden alle Daten gelöscht, heißt es, und dies betreffe dann auch dort lagernde Werte. Nun zeigt der Blick auf die Webpräsenz: Über die Bake Webpage und/oder die zugehörige App können eingeloggte Anleger ihre Investments verwalten und tun dies wohl unter anderem auch mit langfristig angelegten Strategien. „NoWaySherlockHolmes“ fragt sich, ob man sich jetzt also monatlich einloggen müsse auch bei zehnjährigen Anlagen. Andere Nutzer schreiben, das Einloggen funktioniere aktuell ohnehin nicht. „Slejzak1“ kommentiert: „Das ist das verschis***nste was ich bei Krypto je gesehen habe außer Rugpull“ – im Kryptojargon das Codewort für einen Exit Scam, bei dem sich Gründer mit verbliebenden Geldern aus dem Staub machen.
Ein solcher Exit Scam würde bei Cake/Bake wohl nicht mehr jeden überraschen. Die Preiskurve von Vorzeigeprojekt DeFiChain (DFI) ist ins Bodenlose gerutscht und selbst Julian Hosp hat sich aus der Werbung für das Projekt weitgehend zurückgezogen. Aber bei Cake dürften noch Millionenwerte in anderen Kryptowährungen und Fiat lagern, wie im April bei einem Gerichtsprozess um die Zukunft des Unternehmens deutlich wurde. Von Mitgründer U-Zyn Chua wurden während des Verfahrens 32 Millionen US-Dollar als Richtwert für die Übernahme von Cake kolportiert.
Fazit: Kontenschließungen bei Bake? Wozu eigentlich?
In Situationen wie diesen wünschte man sich, dass sich die profilierte Kritikerin von DeFiChain und Cake, Lorena B., doch nochmals aus ihrem selbstverordneten Schweigen zu Wort meldet. Denn bei ihr liefen viele Infos zusammen, die teils aus dem internen Führungskreis bei Cake geleakt wurden, teils von kritischen Anlegern stammten. Uns zumindest fällt bisher keine logische Erklärung dafür ein, warum Krypto-Kundenkonten mit Geldwerten von einer zentralen Instanz gelöscht werden sollten und das auch noch kurzfristig mit fadenscheiniger Begründung. Aber vielleicht erklärt ja auch Julian Hosp höchstpersönlich, was da eigentlich los ist.
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