
Die US-Kryptobörse Coinbase will expandieren und ist laut Bloomberg „in fortgeschritten Gesprächen“ für eine Übernahme des Mitbewerbers Deribit. Dabei spielt das Profil von Deribit als Plattform für Derivate eine Hauptrolle.
In der Kryptoindustrie könnte es zu einer spektakulären Übernahme kommen: Laut Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg verhandelt die US-Kryptobörse Coinbase mit der Handelsplattform Deribit über eine Übernahme. Die Gespräche seien „weit fortgeschritten“ und die Behörden in Dubai darüber informiert, meldet Bloomberg. Deribit mit Hauptsitz in Dubai ist der Marktführer beim Handel mit Bitcoin und Ethereum Optionen. Coinbase könnte also seine Position in den Vereinigten Arabischen Emiraten und benachbarten Regionen durch einen Kauf von Deribit erheblich stärken und zugleich die Sparte Derivate rasch ausbauen.
Weder Coinbase noch Deribit haben den Bericht bislang kommentiert. Bloomberg schreibt, Deribit werde mit vier bis fünf Milliarden US-Dollar bewertet und eine mögliche Übernahme wäre einer der größten Deals, den die Kryptoindustrie je erlebt hätte. Deribit hält beim Handel mit Krypto Optionen nach eigenen Angaben mehr als 85 Prozent der Marktanteile weltweit, Bitcoin Optionen und solche für Ethereum (ETH) sind hierbei ausschlaggebend.
Deutsche Kunden würde eigenständiges Deribit schmerzlich vermissen
Für Kunden aus Deutschland und der EU sind die Übernahme-Gespräche deshalb kein Grund zum Feiern. Noch können sie bei Deribit Optionen ohne größere Einschränkungen handeln. Doch Coinbase ist bekannt dafür, rechtliche Grauzonen zu vermeiden, und dürfte deshalb bei einer Übernahme von Deribit Angebote hierzulande und in der EU zusammenstreichen, erwarten Beobachter. Hauptkonkurrenten wie Binance und OKX verzichten in der EU bereits auf den Handel mit Krypto Derivaten. Eine Alternative sind dezentralisierte Kryptobörsen wie Hyperliquid, die versuchen, Regulierungsbehörden aus dem Weg zu gehen.
Die COIN Aktie von Coinbase hat im Zuge der Deribit Übernahmegespräche um knapp 10 Prozent zugelegt und notiert aktuell bei rund 203 US-Dollar. Von CNN befragte Analysten halten für COIN in den kommenden zwölf Monaten im Bestfall eine Verdoppelung des Aktienwerts für möglich und empfehlen mehrheitlich Kauf und/oder Halten des Wertpapiers. Coinbase mit seiner Verankerung in den USA ist eines der großen Krypto-Unternehmen, welches durch Donald Trump im Weißen Haus eine Führungsrolle bei dem Ziel übernehmen soll, das Land zu globalen „Krypto Hauptstadt“ zu machen.
Fazit: Coinbase und Deribit – Zusammenschluss wäre Paukenschlag
Coinbase hat für 2024 einen Nettogewinn von rund 2,6 Milliarden US-Dollar ausgewiesen und könnte eine Übernahme von Deribit wohl größtenteils aus eignen Mitteln stemmen. Deribit hatte anscheinend auch mit Kraken erste Übernahmegespräche eingefädelt, die aber nicht fortgeführt wurden. Für Coinbase wäre Deribit eine passgenaue Erweiterung des Unternehmensprofils durch die Dubai Lizenz und den Schwerpunkt Krypto Optionen. Aber ob das Geschäft letztendlich zustande kommt, bleibt vorerst noch offen.
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