Ethereum (ETH): Trend zeigt nach “The Merge” Richtung Deflation

Vor knapp 40 Tagen wechselte Ethereum (ETH) mit “The Merge” das Basisprotokoll hin zu Proof-of-Stake. Die Auswirkungen auf Tokenverteilung bei Ethereum sind deutlich, gewollte Deflation ist in Sichtweite.

Ethereum (ETH) erlebt gut fünf Wochen nach “The Merge” einen erfreulichen Nebeneffekt des Protokollwechsels. Vor “The Merge” brachte Proof-of-Work bei Ethereum Miner mit sich, die mit dem neuen Protokoll Proof-of-Stake entfallen. Dadurch hat sich auch die Zahl neuer ETH, die täglich neu generiert werden, deutlich verringert und der ausgeklügelte Mechanismus dahinter führt Ethereum in Richtung Deflation. Krypto-Analyst Mika Honkasalo erwartet auf Twitter, dass spätestens nächste Woche weniger ETH im Umlauf sein werden als vor “The Merge”.

Gut ablesen lässt sich der Trend bei Ultra Sound Money. Die Website zeigt auf Grundlage von Blockchain-Daten in Echtzeit an, wie sich der Tokenbestand bei Ethereum ändert. Momentan wäre noch eine Jahresinflation von 0,08 Prozent zu erwarten, doch an manchen Tagen werden bereits mehr ETH zerstört (“Burning”) als neue erzeugt. Diese Situation ergibt sich immer dann, wenn Transaktionsgebühren bei Ethereum höher als 16 Gwei liegen. Denn konkret gezahlte Transaktionsgebühren bestimmen bei Ethereum auch, welcher Anteil davon gleich wieder zerstört wird. Dieser Mechanismus wurde bei Ethereum mit EIP-1559 (Upgrade London) im Sommer 2021 eingeführt, um Inflation Einhalt zu gebieten und Transaktionsgebühren vorhersehbarer zu machen. Schon damals zeigte sich temporär deflationäre Effekte für Ethereum, doch erst mit “The Merge” kommt das Konzept voll zum Tragen, weil parallel weniger neue Token entstehen.

Für Anleger ist diese Entwicklung wichtig, weil eine vorhersehbare Verringerung des Tokenbestands bei Ethereum zumindest theoretisch positiven Einfluss auf die Preiskurve haben sollte. Würde Ethereum weiterhin auf Proof-of-Work als Protokoll setzen, wäre eine Jahresinflation von gut 3,6 Prozent abgezeichnet, wie Ultra Sound Money simuliert.

Fazit: Ethereum rechnet mit Deflation – “The Merge” mit ersten handfesten Resultaten

Bitcoin (BTC) als die Mutter aller Kryptowährungen verdankt seinen Beinamen “digitales Gold” auch dem Fakt, dass mit dem vierjährlichen Bitcoin Halving die Inflation niedrig gehalten wird, woran auch die unwiderruflich festgelegte Höchstzahl von 21 Millionen BTC ihren Anteil hat. In dieser Disziplin schwächelte Ethereum bisher, eine vordefinierte Höchstzahl von ETH existiert nicht und bis zur Gebührenreform EIP-1559 war das Thema Inflation bevorzugt verdrängt worden. Jetzt aber zeichnet sich ab, dass die Inflation bei Ethereum beherrschbar wird und voraussichtlich sogar Richtung Deflation umschlägt – für Anleger zweifelsohne eine gute Nachricht.


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