Ethereum Jahresrückblick 2024: Positive Chronik und Ausblick auf 2025

Ethereum (ETH) hat im zurückliegenden Jahr seinen Status als die Nummer Zwei unter den Kryptowährungen bestätigt. Das Upgrade Dencun und der Start von Ethereum ETFs gehörten zu den Highlights in 2024.

Bitcoin Superstar gehörte die ganz große Bühne im Kryptojahr 2024, aber auch Ethereum (ETH) musste sich nicht über mangelnde Aufmerksamkeit beschweren. Mit gut 400 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung ist Ethereum unangefochten die zweitwichtigste globale Kryptowährung und Anleger schauen auf ein kurstechnisch gutes Jahr zurück. Vor zwölf Monaten notierte ETH Ende 2023 bei Preisen um 2.300 UD-Dollar, jetzt kurz vor Sylvester steht Ethereum bei Preisen um 3.400 US-Dollar. Rund 50 Prozent Jahresplus sind ein positives Signal, auch wenn es Ethereum nicht gelang, sein Allzeithoch aus 2021 von knapp 4.900 US-Dollar zu verbessern.

Dabei startete Ethereum mit Schützenhilfe von Bitcoin in das Jahr. Als sich in den USA abzeichnete, dass die Börsenaufsicht SEC dazu durchringen würde, Bitcoin ETFs zu genehmigen, bekamen auch Hoffnungen auf Ethereum ETFs Auftrieb. Doch während die Bitcoin ETFs schon im Januar 2024 ihr Debüt feierten, sollte es bei Ethereum ETFs bis Ende Juli dauern, damit ETH als ETF den Sprung an klassische Börsen schaffte. Im Vorfeld blieben Prognosen vorsichtig. Damit lagen die Fachleute richtig – Daten von SoSo zeigen die Startschwierigkeiten der Ethereum ETFs, die erst im November überwunden wurden.

Ethereum ETFs debütierten im Juli 2024 – Ergebnisse durchwachsen

Ähnlich wie bei den Bitcoin ETFs nämlich gab es bei den Ethereum Gegenstücken einen Sonderfall: Der Vermögensverwalter Grayscale nutzte die Gelegenheit, einen zuvor geschlossenen Ethereum Fonds in ein ETF umzuwandeln. Damit eröffnete sich für Anleger die Möglichkeit, Gewinne in langjährigen Positionen zu realisieren. Gut 3,6 Milliarden US-Dollar wurden von dem Grayscale ETF mittlerweile abgezogen und diesen Abfluss konnten die anderen acht Ethereum ETFs nur langsam kompensieren. So stehen jetzt zum Jahresabschluss für die Ethereum ETFs zusammengerechnet gut 2,6 Milliarden Kapitalzufluss zu Buche – beileibe kein schlechtes Ergebnis, aber nicht mit Momentum der Bitcoin ETFs zu vergleichen, die Rekordergebnisse erzielten.

An den Ethereum ETFs zeigen sich Herausforderungen. Bitcoin hat mit seinem Beinamen „digitales Gold“ ein einprägsames Motto gefunden, Ethereum ist sperriger zu vermarkten. Vorschläge wie „dezentralisierter App Store“ setzten sich nicht durch und nicht jeder ETF Investor hat das Krypto-Fachwissen, um Bedeutung und Potenzial von Ethereum ohne Experten zu verstehen. Und die Ethereum ETFs müssen mit einem zweiten Manko leben. Es ist ihnen bisher nicht erlaubt, ETH Staking in ihre Services zu integrieren. Damit entgeht Anleger bei den Ethereum ETFs die Option, durch Staking Zinsen von gut drei Prozent einzustreichen. Dies könnte 2025 noch wichtiger werden. Denn Modellrechnungen legen nahe, dass Ethereum Staking vom kommenden Sommer an renditenstärker wird als der US-Leitzins. Wer keine Angst vor Kryptobörsen hat, wird im Zweifelsfall direkt in Ethereum plus Staking investieren anstatt die ETH ETFs auszuwählen.

Upgrade Dencun bei Ethereum: Gut für das Ökosystem, aber nicht für ETH?

Von technologischer Seite aus war das Ethereum Dencun Upgrade im März der Jahreshöhepunkt. Dencun drückte die Transaktionsgebühren im Ethereum Ökosystem um 75 Prozent und mehr, indem Layer-2 Lösungen von Arbitrum bis Base tief integriert wurden. Der Pluspunkt: Unter Ethereum sind jetzt auch Projekte wie soziale Netzwerke denkbar, weil Transaktionsgebühren von unter 1 Cent nicht so ins Gewicht fallen. Die Schattenseite: Ethereum wird wieder leicht inflationär, was dem Image eher nicht guttut.

Bei den Anwendungsfällen im Ethereum Ökosystem hat sich 2024 wenig geändert. Dezentralisierte Finanzen (DeFi) sind die Sparte, in der an ETH kein Weg vorbeiführt. Daten von DeFiLlama belegen eindrücklich, dass Ethereum mit knapp 70 Milliarden US-Dollar angelegtem DeFi-Kapital die Nummer Eins bleibt. Mitbewerber wie Solana (SOL) oder Tron (TRX) liegen bei ihren DeFi-Kapital jeweils unter 10 Milliarden US-Dollar und somit weit entfernt von Ethereum. DeFi dürfte auch in 2025 weiterhin das Paradebeispiel dafür sein, wie sich ETH gewinnbringend einsetzen lässt.

DeFi, NFTs und mehr – Ethereum Ökosystem multifunktional

In der Sparte NFTs hingegen erlebte Ethereum echte Konkurrenz. In einzelnen Monaten kamen NFTs auf Basis von Solana höhere Umsätze als ETH NFTs und zudem besetzen die immer noch jungen Bitcoin NFTs („Runes“) zunehmend Marktanteile. Andere Einsatzfelder wie Blockchain-Gaming oder Meme-Coins spielen bei Ethereum bisher nur eine Nebenrolle – hier ergeben sich für 2025 Chancen.

Als hilfreich könnten sich dann technologische Fortentwicklungen bei Ethereum erweisen. Für 2025 ist das Upgrade Pectra geplant, welches wohl in zwei Pakete aufgeteilt wird. Mit Pectra Eins für Ethereum ist bereits im 1. Quartal zu rechnen, Pectra Zwei soll dann später im Jahr kommen. Ethereum Wallets werden schon mit Pectra Eins neue Funktionalitäten integrieren, was Anwendungsfälle erleichtert.

Fazit: Ethereum Ausblick 2025 – Chancen und Risiken

Das inoffizielle Ziel eines neuen Allzeithochs mit Preisen über 5.000 US-Dollar hat Ethereum in 2024 verpasst, es verschiebt sich nun ins neue Jahr. Die Ethereum ETFs lassen ihre anfänglichen Schwierigkeiten hinter sich, sogar Staking könnte von einer reformierten SEC unter Präsident Donald Trump zugelassen werden. ETH Erfinder Vitalik Buterin möchte allerdings weniger auf kurzfristige Preisentwicklungen schauen und das Ethereum Ökosystem proaktiv für Anwendungsfälle ausbauen, die über DeFi hinausgehen. In diesem vorhersehbaren Spannungsfeld soll Ethereum den Spagat schaffen, nicht nur Anleger zu beglücken, sondern auch Anwender mit handfesten Projekten anzulocken. Ganz überzeugt scheinen die Märkte noch nicht von diesen Aussichten zu sein – sie bewerten Ethereum im Vergleich zu Bitcoin deutlich vorsichtiger, was aber nicht in Stein gemeißelt sein muss.


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