FTX Insolvenz: Entschädigungsforderungen werden für unter 0,20 pro 1 US-Dollar gehandelt

Das Insolvenzverfahren der Kryptobörse FTX und verknüpfter Krypto-Unternehmen kommt nur langsam in Gang. Parallel dazu werden Forderungen an FTX auf privaten Märkten für 0,15 bis 0,20 pro 1 US-Dollar gehandelt.

Als Anfang November 2022 die Kryptobörse FTX ihren Betrieb einstellte und Insolvenz anmeldete, reagierten die globalen Kryptomärkte geschockt. Gut drei Monate später haben die Preiskurven von Bitcoin und Co. die damaligen Verluste wieder wettgemacht und FTX ist aus den Schlagzeilen verschwunden. Von dem Insolvenzverfahren in den USA ist derzeit wenig zu berichten, nächste Anhörungen sind im März angesetzt. Aber Beobachter registrieren, dass die Abwicklung der FTX Pleite auf privaten Märkten bereits passiert.

Anhaltspunkt dafür ist die Plattform Xclaim, die sich darauf spezialisiert hat, Geschädigte von Krypto-Pleiten mit Risikokapital zusammenzubringen, welches Ansprüche aufkauft und sofort zahlt. Xclaim gibt an, dass Käufer derzeit bis zu 17 Prozent auf FTX Ansprüche zu zahlen bereit sind, also 0,17 pro 1 US-Dollar. Aktuell sind dort 211 Positionen zum Verkauf gelistet, die höchste beläuft sich auf gut 27 Millionen US-Dollar. Zu hören ist, dass die sogenannten “Distressed asset funds” letztendlich auf 1 US-Dollar Ansprüche an FTX zwischen 15 und 20 Cent in privaten Deals zahlen. Für die Verkäufer bleiben die Verluste so zwar schmerzlich, aber sie müssen nicht mehr auf Ergebnisse aus dem Insolvenzverfahren warten.

Aus Sicht der Käufer ist die Situation komplizierter: Sie müssen darauf bauen, dass am Ende des Insolvenzverfahrens deutlich mehr als 0,20 Cent pro 1 US-Dollar herausspringen. Wenn man – wie viele Beobachter – bis zu fünf Jahre Dauer für das FTX Insolvenzverfahren veranschlagt, müssten sich wohl um 0,50 pro 1 US-Dollar ergeben, damit die Strategie der “Distressed asset funds” aufgeht, eine Rendite vom um 10 Prozent zu erzielen. Neben diesen Risiken stehen die Aufkäufer von FTX-Entschädigungsforderungen vor der Herausforderung, die Ansprüche vor dem Kauf zu prüfen. Denn die Webseiten von FTX sind offline und es fehlt an unabhängigen Instanzen.

Fazit: Lohnt sich der Handel mit Forderungen an FTX?

Xclaim hat nicht nur FTX in seinem Portfolio, dort finden sich aktuell auch die Krypto-Insolvenzfälle Genesis, BlockFi, Celsius und Voyager. Xclaim gibt an, seit 2018 schon in mehr als 10.000 individuellen Deals für zusammengerechnet über 750 Millionen US-Dollar Ansprüche aus Krypto-Pleiten Käufer gefunden zu haben. Das Geschäftsmodell mag also für manchen dubios klingen, findet aber in der Praxis offensichtlich Anklang. Falls Du zu den Geschädigten von FTX zählst, könnte es durchaus eine Überlegung wert sein, über Xclaim zu versuchen, die Wartezeit auf ein Ende im FTX Insolvenzverfahren abzukürzen und dortige Risiken zu eliminieren.


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