Zum Monatsanfang hatte die IOTA Stiftung einen Countdown gestartet, der Spannung auf eine Ankündigung zum 15. Oktober wecken sollte. Jetzt ist klar: Es gibt eine neue IOTA Postadresse auf den Britischen Jungferninseln.
IOTA Anleger sind Leid gewöhnt, in Bitcoin gerechnet verzeichnet ihr Investment aktuell ein neues Allzeittief – und das auf einem Kryptomarkt, in dem vorsichtiger Optimismus für Aufschwung sorgt. Am gestrigen Dienstag wartete man in der IOTA Community auf einen Hoffnungsschimmer, denn für den 15. Oktober hatte die Stiftung eine wichtige Neuigkeit angekündigt und dies mit einem Countdown zur Spannungssteigerung unterlegt. Der dann veröffentlichte offizielle IOTA Blogpost sorgt für viel Kopfschütteln – er meldet die Gründung von iotalabs mit Postfachadresse auf den Britischen Jungferninseln.
iotalabs residiert auf den Britischen Jungferninseln
Jetzt also soll iotalabs mit dem Motto „das Wachstum beschleunigen“ neue Impulse setzen und gibt an, in den kommenden sechs Monaten mehr als 2 Millionen US-Dollar in Kampagnen und Stipendien zu stecken. Verglichen mit Programmen anderer bekannter Altcoins ist die Summe bescheiden und außerhalb der IOTA Blase stößt iotalabs zum Start auf kaum messbares Interesse. Die Finanzierung von iotalabs wurde erst möglich durch den Inflationshammer, den die IOTA Stiftung vor einem Jahr im Alleingang durchsetzte und der viel Vertrauen zerstört hat. Bei diesem Inflationshammer sprachen sich Dominik Schiener und der innere Kreis von IOTA selbst 230 Millionen IOTA-Token zu. Da wirkt es im Vergleich fast lächerlich, jetzt zu feiern, dass man 2 Millionen US-Dollar in Marketing investieren will. Das sind im Vergleich weit weniger als 10% der Token, die sich Dominik Schiener und seine Entourage selbst zugesprochen haben.
Federführend bei iotalabs ist offenbar Susanne Krone, die in der Stiftung den Posten „Direktorin Ökosystem Entwicklung“ innehat. Sie war zuletzt durch den Plan aufgefallen, der IOTA EVM mittels einer fragwürdigen Finanzspritze Rückenwind zu verleihen. Die bisherigen Ergebnisse dieses Rettungsversuchs für die IOTA EVM bleiben bescheiden.
IOTA entfernt sich immer weiter vom Stammsitz Berlin
IOTA Kritiker fokussieren sich bei iotalabs auf Geldflüsse und Organisationsfragen. Laut Ankündigung wird iotalabs eine unabhängige Einrichtung. Aber warum diese gerade auf den Britischen Jungferninseln ihr Zuhause finden soll, bleibt unbeantwortet. Das Überseegebiet ist bekannt für laxe Finanzaufsicht und als Steueroase. Doch auch in Abu Dhabi, wo IOTA für Stiftungschef Domink Schiener im vergangenen Jahr eine Niederlassung registrierte, herrschen extrem niedrige Steuersätze, weshalb sich dort mehr und mehr Krypto-Projekte ansiedeln. Synergieeffekte und Networking wird iotalabs auf der Insel Tortola mit gut 20.000 Einwohnern nicht erleben.
2022 hatte IOTA in der Schweiz einen Ableger namens Tangle Ecosystem Association an den Start gebracht, dort überraschte eine politisch pikante Personalie ebenso wie Zeichnungsberechtigungen. Unter dem Strich ist die eigentlich gemeinnützige IOTA Stiftung mit Sitz in Berlin jetzt auch in der Schweiz, Abu Dhabi und den Britischen Jungferninseln mit dortigen Rechtsformen vertreten, wo keine finanzielle Transparenz erwartet wird. Stiftungschef Dominik Schiener feiert unterdessen den Launch von iotalabs auf X und verweist auf drei Marketingkampagnen, die dort „in der Pipeline“ seien.
IOTA Anleger hatten sich von dem mysteriös angekündigtem Datum 15. Oktober Substanzielles erhofft, etwa einen Fahrplan für die Umsetzung von IOTA 2.0 oder einen „weißen Ritter“, der die Liquidität der EVM mit Millionenbeträgen ankurbeln könnte. So erntet iotalabs Reaktionen wie „Shit Show“ oder „kranker Scherz“, Dass der neue X-Account von iotalabs „vorübergehend eingeschränkt“ ist wegen „ungewöhnlichen Aktivitäten“ und auch die Webpräsenz temporär nicht erreichbar war, ist in der Situation ein Nebengeräusch, was aber aufgrund der langen Vorbereitungszeit von iotalabs dennoch wenig Professionalität vermittelt.
Fazit: IOTA Anleger fühlen sich verschaukelt
Vier Prozent Tagesminus hat die Preiskurve von IOTA nach der Ankündigung von iotalabs eingefahren, Tristesse statt Hype. Als Block-Builders Ende 2018 an den Start ging, war IOTA in der nach Marktkapitalisierung geordneten Rangliste der wichtigsten Kryptowährungen noch unter den TOP 15. Mittlerweile ist IOTA auf einen Platz jenseits der TOP 150 durchgereicht, PR-Stunts wie jetzt iotalabs haben ihren Anteil daran. Stiftungschef Dominik Schiener raunt derweil schon wieder von einem „geheimen Projekt“ bei IOTA, zu dem es bis zum Jahresende handfeste Informationen geben soll. Doch Schiener träumt auch von einer IOTA Rückkehr unter die zehn kapitalstärksten Kryptowährungen und einer florierenden EVM – seine Kollegen trauen sich vielleicht nicht, ihm die Fakten zu präsentieren. Auf immer lauter werdende Forderungen aus der IOTA Community, Schiener solle freiwillig seinen Posten räumen und Profis ranlassen, reagiert der Berufsoptimist nicht öffentlich.
ups!
Was sagen jetzt die letzten Anhänger der IOTA Sekte: Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch sie stirbt.
Enttäuscht hat mich das EBSI auf ganzer Linie. Seit 2018 haben sie die Aufgabe das Kryptonetzwerk für die europäischen Staaten zu sondieren. Die Bürokratie in Europa, egal ob EU oder national, ist katastrophal und dient nur den Erhalt des Beamtenstaates. Wenn eine Ampel oder Windrad 10 Jahre in der Bürokratie bearbeitet werden, bekommen Beamte 10 Jahre ein Spitzengehalt. Schlimm wäre es wenn eine Kryptotechnologie diese Aufgaben in Echtzeit und transparent erledigt, da wäre nicht einmal Platz für Korruption.
Politisches Fazit:
– Die Kryptotechnologie muss aus Europa kommen
– Das dezentrale Kryptonetz muss zentral abgeschaltet werden können
Technisches Fazit:
– EBSI im Sommer 2024: „IOTA Successfully Completes European Blockchain PCP“
Mein Fazit:
Hauptsache der Dominik kann jetzt in die Südsee und muss nicht bei den Kamelen bleiben, er bekommt sicher noch eine Vergütung vom Staat da er die Gefängniskosten erspart.
Wundert nicht, zumal im Board der Stiftung eine Juristin sitzt, die zu folgendem Thema promoviert hat: Digitalisierung und Internationales Steuerrecht – Ertrags- und Umsatzbesteuerung grenzüberschreitender, internetbasierter Dienstleistungen
IOTA IS DEAD.
Nö. Ich habe gerade auf einer tollen Crypto News Website erst vor wenigen Tagen gelesen:
„Mit Tangle ist IOTA der unbestrittene Branchenführer. Damit hat sich IOTA als Marktführer im IoT etabliert, der Branche, auf die es sich ursprünglich konzentrieren sollte.“
Am Schluss steht noch ein Wochenplus von über 6% !
Jetzt aber im Ernst, vielen Dank an die block-builders für die echten Nachrichten, schön das ihr euch nicht kaufen habt lassen und knallhart Fakten präsentiert. Auch wenn ihr dann und wann Prügel einstecken müsst, denn: „Wahrheit tut weh“.
Doch viele Anleger sind auf kritische und korrekte Berichterstattung angewiesen…
…ausgenommen IOTA Fan Boys&Girls
Und wie könnte man das Projekt-IOTA doch noch zu einem guten Ende bringen?
Die Sache mit dem Tangle ist ja nicht die Schlechteste.
Können wir hier mal konstruktive Vorschläge für den Dominik machen?
1. Mein alter Vorschlag war ja bereits ein überaus erfahrene Persönlichkeit ins Management zu holen.
Alle nachfolgenden Vorschläge bitte von 2 bis 99 durchnummerieren. Danke!
Liebe Hellene,
das ist wirklch eine gute Idee und ich habe sie viele Jahre verfolgt. Eine feste Anzahl an Token ohne Mining mit der Tangle Technologie war 2016 revolutionär. Eine tolle Pionierarbeit, leider hatte dieser erste Entwurf eines DAG einen Haken, der grösste Vorteil der regelrechten Leistungsexplosion mit Anzahl der Benutzer war auch das Todesurteil. IOTA ist eine bleierne Ente und benötigt schlichtweg ein permanent hohes Volumen um eine Sicherheit zu garantieren. Deswegen wurde der Coordinator eingeführt. Nach 8 Jahren konnte keine Lösung gefunden werden, den es ist ein existenzieller Fehler der Systemarchitektur: „it doesn’t work“.
Allerdings hat die Todgeburt IOTA viele inspiriert und der Tangle ist schon lange kein Alleinstellungsmerkmal. Dazu kommen sehr hohe Anforderungen an das gesamte Ökosystem eines Tokens. SUI ist ein sehr junges Kryptonetzwerk und hat von vielen gelernt. Es ist die mit Abstand die beste Umsetzung des Tangles und skaliert hervorragend mit unglaublich hohen TPS, dazu kommt eine endgültige Bestätigung innerhalb von 390ms. Ebenso außergewöhnlich ist die Sicherheit. Vorteile des Sui-Modells:
Klare Transaktionsreihenfolge:
Durch Tusk wird eine eindeutige und endgültige Reihenfolge der Transaktionen sichergestellt, was Konflikte verhindert.
Hohe Skalierbarkeit und Geschwindigkeit:
Die Kombination aus Narwhal und Tusk ermöglicht parallele Verarbeitung von Transaktionen mit hohem Durchsatz.
Robuste Dezentralisierung: Keine Abhängigkeit von zentralen Koordinatoren oder speziellen Knoten; das Netzwerk bleibt auch bei Ausfällen oder bösartigen Knoten stabil.
Effiziente Ressourcennutzung:
Optimierte Verarbeitung führt zu niedrigen Latenzzeiten und effektiver Nutzung von Netzwerkressourcen.
Byzantine Fault Tolerance:
Sui’s BFT-Konsens schützt das Netzwerk selbst bei bis zu einem Drittel fehlerhafter oder böswilliger Knoten.
Entkopplung von Daten und Konsens:
Ermöglicht effiziente Datenverteilung ohne Beeinträchtigung des Konsensprozesses.
Die Gebühren von SUI sind extrem niedrig, besonders wenn von einer Adresse auf eine andere überwiesen wird, in quasi Echtzeit!
Besonders schlimm bei IOTA ist das Thema Entwicklung. Smart Contracts waren schon immer eine Schwachstelle von IOTA, auch hier befindet sich SUI mit Move am anderen Ende der Fahnenstange. Obwohl Aptos und SUI beide aus DIEM entstanden sind und dessen Move nutzen gibt es einen gewaltigen Unterschied und defakto sogar ein Alleinstellungsmerkmal in der Kryptotechnologie: Der Founder von SUI war direkt der Entwickler von Move und hat sie objektorientiert weiterentwickelt!
Aber der absolute Hammer: Er hat die Objektorientierung in das ganze Kryptonetzwerk integriert. Du kannst Wallets, Tokens etc. als Objekte behandeln.
Was Ethereum von sich behauptet hat, ist SUI geworden: Der Weltcomputer
Also, liebes IOTA. R.I.P.
Wenn wir auch noch das einzige Krytoprojekt aufgeben, dann können wir uns in Deutschland bald wieder ganz der Landwirtschaft widmen. Ist aber auch sehr wichtig.
Was ist zu tun, damit auf 9 Jahre IOTA-Entwicklung auch noch eine blühende Zukunft mit reicher Ernte folgt?
Das ist eine gute Idee!
Das mit der Landwirtschaft. Wenn ich mir in Österreich und Deutschland die Politik anschaue: Vergammelte Bahn, keine Stromnetze, mieses Internet, katastrophale Bürokratie…
Kein Wunder das FPÖ, Afd und Putinknecht stark am Vormarsch sind, allerdings passt die zukünftige Orientierung mit Landwirtschaft zum Ausstieg aus der verhassten EU und als zukünftige Provinz der russischen Föderation.
IOTA ist das deutsche Wirecard der Kryptoindustrie, technisch wie kaufmännisch.
Tatsächlich ist mir doch eine Möglichkeit eingefallen. IOTA hätte einen völlig neuen Konsensmechanismus mit DAG Technologie entwickeln können, anstatt aus jeden User einen Miner zu machen und Mana zu verteilen, wäre es möglich gewesen weiter gebührenfrei zu bleiben und Knotenbetreiber ein kleines Belohnungssystem a la Mana zu gestalten.
Dann einfach ein Hardfork auf IOTA 2.0. Die Möglichkeit wäre vor 3 Jahren perfekt gewesen, doch sie haben bis zum bitteren Ende an dem technisch unmöglichen Coordicide festgehalten.
Jetzt ist es zu spät. Das Vertrauen ist weg und es gibt das fertige SUI.