IOTA: Fragwürdige Verbindungen zu Russland

Die IOTA Stiftung mit Chef Dominik Schiener setzt am heutigen Mittwoch das umstrittene Upgrade Stardust um. Unsere Recherchen zeigen: Profitieren davon könnte auch Graziano Pedroja, eine schillernde Figur mit Freunden im Kreml.

Mangelnde Transparenz wird der gemeinnützigen IOTA Stiftung mit Sitz in Berlin von Kritikern regelmäßig vorgeworfen. Wir haben im Zusammenhang mit dem für heute angesetzten großen IOTA Stardust Upgrade tiefer gegraben und eine Geschichte entdeckt, die in die Schweiz und nach Moskau führt. Und zwar geht es um die Tangle Ecosystem Association, die auf Deutsch unter Verein Tangle Ecosystem geführt wird. Dieser Ableger der Berliner IOTA Stifung wurde im Sommer 2022 in der Schweiz gegründet und soll laut damaliger Mitteilung das IOTA Ökosystem in der Verwaltung von Rücklagen unterstützen. Das Problem: Hier taucht ein gewisser Graziano Pedroja auf.

Das Schweizer Handelsregister zeigt diesen Graziano Pedroja als zeichnungsberechtigt für den IOTA Verein Tangle Ecosystem – und zwar mit Einzelunterschrift. CEO ist auch in diesem Verein laut Eintrag IOTA Mitgründer Dominik Schiener, doch zeichnungsberechtigt ist Schiener nur im Kollektiv mit anderen Vorstandsmitgliedern. Im Klartext: Über die Mittel des Verein Tangle Ecosystem kann im Zweifelsfall auch Graziano Pedroja allein mit seiner Unterschrift entscheiden. Merkwürdigerweise ist keine vorherige Beziehung von Graziano Pedroja zur IOTA Stiftung oder verknüpften Projekten bekannt – zumindest uns.

Graziano Pedroja bei IOTA – ganz heikle Personalie

Wer also ist dieser Graziano Pedroja? Eine Google-Suche zeigt ihn in diversen Aufsichtsräten und Vorständen, unter anderem bei Nefte Petroleum. Doch ganz oben bei der Suche taucht Graziano Pedroja auch schon im Zusammenhang mit den geleakten sogenannten Pandora Papers aus 2021 auf. Damals war Graziano Pedroja wohl noch nicht für IOTA tätig, aber bekleidete nebenbei das Amt des litauischen Honorarkonsuls in der Schweiz. Litauische Recherchen der investigativen Journalisten von „Siena“ führten zu engen Verbindungen von Graziano Pedroja zum engeren Umfeld des russischen Präsidenten Putin. Auch ein kroatisches Online-Portal kam in Sachen Pedroja auf Grundlage eigener Recherchen zu ähnlichen Schlüssen.

Das litauische Außenministerium kündigte damals eine Untersuchung zu Graziano Pedroja an und führt ihn mittlerweile nicht mehr als Funktionsträger. Der Mann hat also alles andere als eine „weiße Weste“ und dies war seit Ende 2021 bekannt, noch vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Als Einzelzeichnungsberechtigter für die IOTA Vertretung in der Schweiz wird Graziano Pedroja mit der Vereinsgründung im September 2022 eingetragen. Dass die IOTA Stiftung zuvor nicht mindestens einen schnellen Background-Check zu Pedroja durchführte, ist schwer vorstellbar. Schließlich sollte dieser ja über Millionen entscheiden können.

IOTA Stardust sorgt für Geldflüsse in die Schweiz und Abu Dhabi

Aber die IOTA Stiftung war schon damals klamm und hatte sich ein scharfes Sparprogramm aufgelegt. Geld im größeren Umfang wird den IOTA Stiftungen und Vereinen erst jetzt mit dem Upgrade Stardust zugeführt. Denn mit Stardust erhöht IOTA die Menge aller Token um 65 Prozent, statt zuvor 2,78 Milliarden IOTA werden von heute an 4,6 Milliarden existieren. Von den „nachgedruckten“ IOTA gehen laut Mitteilung 552 Millionen IOTA (12 Prozent des neuen Gesamtbestands) an den Verein Tangle Ecosystem, bei dem Graziano Pedroja zu Alleingängen berechtigt ist. Bei aktuellen Preisniveaus fließen also umgerechnet gut 80 Millionen US-Dollar Richtung Tangle Ecosystem Association und Graziano Pedroja in der Schweiz.

Erinnern möchten wir an dieser Stelle auch daran, dass IOTA Chef Dominik Schiener schon in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Zusammenhang mit Insiderhandel gebracht wurde und die Vorwürfe nie entkräftet wurden.

Fazit: IOTA Stiftung mit fragwürdigen Verbündeten

Wir haben in den letzten Tagen auch versucht zu erfahren, wer denn das zehnköpfige Komitee im IOTA Netzwerk besetzen soll, das nach Stardust an Stelle des bisherigen und von der Stiftung kontrollierten Einzelkoordinators tritt. Dazu gab es keine belastbaren Auskünfte, gut möglich also, dass auch hier der Verein Tangle Ecosystem mit Graziano Pedroja ins Spiel kommt.

Wer bei der neugegründeten IOTA Stiftung in Abu Dhbai mit an Bord ist, blieb bisher ebenfalls vage. Der IOTA Vertretung in Abu Dhabi werden durch Stardust ebensoviele Token wie dem Schweizer Verein zugeteilt.

IOTA wurde durch Hauptsitz in Berlin oft als „deutsche Kryptowährung“ eingestuft und der Status als gemeinnützige Stiftung schaffte Vertrauen. Aber wer die Effekte von Upgrade Stardust genauer untersucht, kommt kaum umher, kritische Fragen zu stellen. Der Fall Graziano Pedroja scheint uns dabei besonders heikel, denn seine Rolle bei IOTA ist noch mysteriöser als seine weitgehend belegten Verbindungen zum inneren Machtzirkel im Moskauer Kreml.




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3 Kommentare

  1. Vielleicht ist es ja von so geplant gewesen, das bewusst der Preis gedrückt und den Anschein gemacht wurde, daß Iota ein Spießroutenlauf macht.
    schlussendlich kann am Ende besonders gut eingekauft werden.
    Und wenn das Netzwerk steht, wird auf den Besitz der Milliardäre einfach ein paar Milliarden draufgepackt.

    Verlauf wäre dann ähnlich die des Bitcoins und während jemand mit 1000MIota reich wird, werden andere wieder superreich.
    Ist das nicht ständig so.
    Man gibt uns einen Krümmel vom Kuchen und wir freuen uns, als hätte man uns eine Villa geschenkt.

    Bin gespannt war hier noch kommt.

  2. Das Shimmer-Netzwerk läuft, der Coordicide wird Realität und die Iota-Founation ist liquide 🙂 “Buffy” und “Hund” sind tot.

    Material zum Stänkern ausgraben erfolgt nun Eigenregie …

    • Das Shimmer Netzwerk hatte gestern 437 aktive Nutzer. Der Preis von Shimmer ist auf dem Weg zu einem neuen All time low und das 24 Handelsvolumen liegt bei $50k.

      Der Coordicide sind aktuell 10 Coordinator wo bisher nicht einmal klar ist wer die betreibt. Buffy hat in den letzten Tagen einiges getweetet.

      Bisher die Foundation noch nicht angefangen. Bin gespannt wenn sie damit anfangen und dadurch den Preis drücken, wie begeistert die Community dann ist. Bisher scheinen alle zu glauben man kann einfach so 60% neue Token erzeugen ohne große Auswirkungen.

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