IOTA Rebased ist live – Kurs stagniert: Viel Lärm um nichts?

Der Launch von IOTA Rebased ist technologisch vollzogen, die Beteiligten jubeln. Doch an den Kryptomärkten herrscht Stille, die Preiskurve von IOTA stagniert auf sehr niedrigem Niveau. Rächen sich Fehler der Vergangenheit?

Kritische Tage für IOTA: Am gestrigen Montag ging der Launch des Rebased Upgrades aus technologischer Sicht zwar reibungslos über die Bühne. Doch von dem von Stiftungschef Dominik Schiener ausgerufenen „Neubeginn“ ist an den Kryptomärkten nichts zu spüren. Mit Notierungen um 0,20 US-Dollar tritt IOTA auf der Stelle, 96 Prozent weit entfernt von seinem Allzeithoch bei rund 5,50 US-Dollar aus dem Dezember 2017. Anleger fragen sich offenbar, ob IOTA Rebased echten Mehrwert bietet. In der langen Geschichte von IOTA, welches im Sommer 2017 Börsendebüt feierte, sind schon viele Versprechen gebrochen worden und vermeintliche Hoffnungsschimmer erwiesen sich als Bauchlandungen. Ein Überblick:

– Mit IOTA Rebased setzt man nun auf Blockchain-Technolgie von SUI und die MoveVM zum Organisieren von Smart Contracts. Aber docken nun externe Projekte an und beleben das IOTA Ökosystem? Bislang beschränken sich Bekenntnisse aus der Kryptoindustrie auf das Betreiben von Staking Diensten und damit verknüpft auf den Status als Validatoren. IOTA Mitgründer Schiener raunt auf X von „einigen großen Ankündigungen und Produkterscheinungen in der Pipeline“, nennt aber keine Details.

– Das erinnert fatal an all die Versprechen und Kursänderungen, die das Image von IOTA über Jahre beschädigt haben. Dass der Launch von Rebased für das IOTA Seitenprojekt Shimmer das Ende bedeutet, wird beispielsweise gerne vergessen. Shimmer startete im Herbst 2022 und sollte als geldwertes Testnet für die Fortentwicklung von IOTA dienen. IOTA Anleger bekamen Shimmer durch Staking zugeteilt. Aber die Aufbruchstimmung war spätestens im Februar 2024 zerstört, als Schiener sich von Shimmer distanzierte und dabei auch die IOTA Community beleidigte. Ein anderes groß angekündigtes IOTA Seitenprojekt aus jener Zeit namens Assembly ging nie live.

– Langjährige IOTA Anleger müssen mit Rebased schon zweiten Mal erleben, dass ihre Investments spürbar verwässert werden. Denn Schiener und die IOTA Führung hatten stets beteuert, die ursprünglich generierten knapp 2,8 Milliarden Token seien für immer und ewig die Gesamtmenge. Doch in 2023 wurde von oben herab ein „Inflationshammer“ verfügt, der bis Ende 2027 durchschnittlich 12 Prozent Inflation jährlich erzeugt. Mit Rebased kommen noch einmal 6 bis 7 Prozent Jahresinflation dazu, um Staking zu ermöglichen. Die IOTA Tokenomics scheinen so zumindest zweifelhaft.

– Ursprünglich wollte IOTA die Kryptowährung für das Internet der Dinge (IoT) werden und hatte dafür ein Konzept umgesetzt, bei dem Transaktionen im Tanglenet gebührenfrei waren. Jetzt mit IOTA Rebased ruft Schiener digitale Abwicklung von internationalem Güterhandel als einen hauptsächlichen Einsatzzweck für das Netzwerk aus. Aber Transaktionen kosten nun auch bei IOTA Gebühren und ob Pilotprojekte in Afrika für internationale Handelslogistik in der Praxis Volumen erreichen, ist aus der Ferne kaum zu beurteilen.

– Rebased als SUI Klon ersetzt das eigentlich angestrebte IOTA 2.0, welches unter dem Projektnamen „Coordicide“ Dezentralität in das Netzwerk bringen sollte. Mit nun anfangs 13 Validatoren bewegt sich IOTA Rebased in Richtung Dezentralität und die exklusive Gruppe dieser besonderen Netzwerkpunkte soll schnell auf 150 steigen. Es bleibt abzuwarten, ob sich dermaßen viele Krypto-Unternehmen für IOTA Rebased begeistern lassen.

– Daten zum Gebrauch der IOTA MoveVM liegen noch nicht vor. Die IOTA EVM, im Juni 2024 freigeschaltet, erwies sich als Rohrkrepierer und kommt auf gerade 20 Millionen US-Dollar TVL. Ein Problem, welches weiterhin besteht: Keiner der großen etablierten Stablecoins wie Tether oder USDC signalisiert Interesse am IOTA Ökosystem und Schieners Versprechen, es werde ein anderer Stablecoin aus der Tasche gezaubert, waren Luftblasen. Ohne Stablecoin aber fehlt dem IOTA Ökosystem ein existentieller Bestandteil.

Fazit: IOTA Rebased erinnert zum Start an ein Geisternetzwerk

Nicht einmal 4.000 aktive Adressen sind am ersten Tag von IOTA Rebased zu beobachten, für ein Krypto-Netzwerk mit internationalem Anspruch ist das viel zu wenig. Die stagnierende Preiskurve demonstriert ebenfalls wenig bis gar kein Interesse an IOTA Rebased. Schiener schwadroniert derweil von „Millionen von Nutzern“ und „ganzen Industrien“, die IOTA Rebased um sich scharen werde. Seine Entwickler haben geliefert, nun sind Schieners Kontakte gefragt und die Stiftungsmitarbeiter für Marketing und Kooperationen. Ohne schnelle und starke Impulse droht IOTA Rebased ein peinlicher Fehlstart.


4 Kommentare

    • Da hast Du recht. Immer dasselbe Mantra, obwohl Iota “geliefert” hat.

      Elon Musk und Steve Jobs wurden beide aus ihren ersten eigenen Unternehmen rausgemobbt. Diese Phase hat dominik Schiener mit Bravour gemeistert.

      Bei Musk sind die ersten DREI! Raketenstarts in die Hose gegangen.
      Sowohl Tesla als auch SpaceX waren 2008 fast Pleite, und doch hat er Beide zu Weltunterunternehmen gemacht.

      Die Blockchain Iota Rebased ist kein SUI Klon. Iota hat eine komplett andere Architektur.Das wissen Alle, nur die Sprechblasen auf dieser Seite nicht.

      Da wo die Iotafoundation jetzt steht ist erst der Anfang von etwas ganz Neuem.Da werden sich noch Einige wundern!

      • #geliefert

        IOTA Rebased hat lediglich einen Teil geliefert, es fehlen noch native smart contracts und native Wallets als App.
        Das ist das absolute Minimum, sonst wäre es ein Auto ohne Karosserie. Wer glaubt das heute ein Kryptonetzwerk ohne native smart contract eine Chance hat glaubt auch an den Weihnachtsmann.

        Definitiv sehe ich hier einen brutalen Unterschied zwischen IOTA Rebased und SUI, SUI ist durch und durch objektzentriert und SUI Move setzt als objektorientierte Sprache direkt auf das Netz auf und hat vollen Zugriff.
        Die zwei Systeme haben exakt nichts miteinander zu tun!

        Pasta

        Jetzt zum Elefanten im Raum:

        Bei einer nativen Implementierung wird die Smart-Contract-Sprache direkt vom Blockchain-Knoten verstanden und ausgeführt, ähnlich einer Sprache, die das Netzwerk von Grund auf spricht. Dies ermöglicht eine blitzschnelle Verarbeitung und direkten Zugriff auf die Netzwerkressourcen.

        Im Gegensatz dazu operiert eine virtuelle Maschine (VM) wie ein inkompatibler Computer innerhalb des Knotens, der eine zusätzliche Abstraktionsschicht einführt. Daten und Befehle müssen übersetzt werden, was zu Ineffizienzen und potenziellen Funktionsverlusten führt.

        Sogar eine simple EVM ist für „Arsch & Friedrich“. Das lockt keinen Hund hinter dem Ofen hervor, schau dir SEI an, die haben eine parallele EVM mit 150x Performance integriert, ausserdem können sie schneller mit Mantra interagieren als IOTA Rebased mit seiner Move VM.

        Also, ganz einfach erkärt: Wenn IOTA die Mama ist und Move das Baby, versteht Move VM die Mama nicht, die Muttersprache muss übersetzt werden. Sorry, das ist nicht High Tec sondern Low Schrott.

        Aber ich kann euch beruhigen, DOM ist kein Steve Jobs.
        Ausserdem ist DOM als einziger übrig, das stellt sich die einfache Frage: Wer hat wen rausgemobbt?

  1. Die Artikel auf dieser Seite haben für Interessierte keinen Mehrwert.

    Ich kann diesen frustrierten Leuten nur raten, sich mal bei ChatGPT mit einfachen Worten den Unterschied von Iota Rebased und SUI erklären zu lassen.

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