IOTA Rebased startet am 5. Mai – mit Technologie von SUI zum Comeback?

Nach langer Wartezeit gibt es nun für IOTA Rebased mit dem 5. Mai ein Launch-Datum. Dann soll laut Eigenwerbung ein „neues IOTA beginnen“. Dafür wird SUI Technologie übernommen und am Konzept geschraubt.

Bei IOTA steht in knapp zwei Wochen ein grundlegender Umbruch an: Am 5. Mai wird das Mainnet erneuert und von da an soll das Ökosystem als IOTA Rebased punkten. Das Startdatum hat die IOTA Stiftung gestern per X mitgeteilt und parallel eine  Informations- und Werbekampagne begonnen. Der Kurswechsel hin zu SUI Technologie war im November 2024 angekündigt worden und markiert jetzt den Versuch, mit IOTA Rebased aus dem Niemandsland der Kryptowährungen auszubrechen. Wir fassen Eckpunkte und Aussichten zusammen:

– Die Kryptomärkte reagierten positiv auf die Neuigkeiten bei IOTA. Der Altcoin verzeichnete ein Tagesplus von 15 Prozent an einem Handelstag, der auch bei Bitcoin und Co. durch Aufwind geprägt war. Mit aktuellen Notierungen um 0,19 US-Dollar und einer daraus resultierenden Marktkapitalisierung von rund 720 Millionen US-Dollar rangiert IOTA allerdings weiterhin nur in der Schlussgruppe der 100 kapitalstärksten Kryptowährungen.

– IOTA Rebased soll neue Anwendungsfelder für den traditionsreichen Altcoin erschließen, der zu seinen besten Zeiten in 2017/8 einen Stammplatz in den Top 10 der wichtigsten Kryptowährungen innehatte. IOTA Stiftungschef Dominik Schiener gibt auf X das Motto „Wir sind hier, um zu gewinnen“ aus. Er sieht speziell die Wachstumssparte Tokenisierung von Anlageklassen aus der Echtwelt als Feld, wo gewachsene Kontakte von IOTA zu Institutionen und Wirtschaft sich auszahlen sollen.

– Für IOTA Anleger wichtig: Laut Informationsblatt der Stiftung wird es am 5. Mai nicht notwendig sein, einen komplizierten Migrationsprozess von Guthaben anzustoßen wie beim Upgrade auf IOTA 1.5 aka Chrysalis in 2021. Diesmal soll es genügen, eine bestehende IOTA Wallet in eine für IOTA Rebased zu überführen. Die bisherige offizielle Firefly Wallet wird aufgegeben und durch eine Erweiterung für den Chrome-Browser ersetzt.

– Aus technologischer Sicht wichtig: IOTA Rebased soll die Kapazitäten im Netzwerk vervielfachen und bis 50.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) bewältigen. Anfangs 13 ausgewählte Validatoren sollen eine gewisse Dezentralität garantieren und später schrittweise auf 150 ausgebaut werden. Die wiederholt gescheiterten Versuche der Stiftung, in Eigenregie ein dezentralisiertes IOTA 2.0 zu entwickeln, waren ein Hauptgrund für das Umschwenken zu SUI Technologie.

– Damit verliert IOTA aber auch sein bisheriges Alleinstellungsmerkmal „Gebührenfreiheit“. Künftig kosten Transaktionen. Auf der Plusseite: Durch den Kunstgriff SUI Technologie ziehen Smart Contracts in das IOTA Rebased Netzwerk ein, welche in der Programmiersprache Move erstellt und in der MoveVM organisiert werden.

– Mit IOTA Rebased kommt Staking, 10 bis 15 Prozent Jahreszins für hinterlegte Guthaben werden in Aussicht gestellt. Das heißt aber auch, dass IOTA künftig mit 6 bis 7 Prozent Jahresinflation rechnet. Diese addieren sich zu der der durch das Upgrade Stardust von 2023 verursachten Inflation, die sich bis Ende 2027 auf ohnehin schon durchschnittlich 12 Prozent beläuft. Von dem Versprechen, die ursprüngliche Gesamtmenge von knapp 2,8 Milliarden IOTA niemals zu erhöhen, ist nichts übergeblieben.

– Das Seitenprojekt Shimmer (SMR) wird nach IOTA Rebased nicht mehr offiziell unterstützt und bleibt damit eine fragwürdige Randnotiz der Kryptogeschichte. Die in 2024 gelaunchte IOTA EVM soll auf einer Seitenchain von Rebased fortgeführt werden.

IOTA Rebased wird sich an SUI messen müssen

Die IOTA Stiftung vermeidet in ihrer Kommunikation zu Rebased neuerdings den Hinweis auf SUI Technologie. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass  in der internationalen Kryptoszene IOTA Rebased häufig als bloße Kopie von SUI angesehen wird. SUI hat sich seit seinem Börsendebüt im Mai 2023 unter die 20 wichtigsten Kryptowährungen weltweit vorgearbeitet und lässt mit seiner Marktkapitalisierung von fast 10 Milliarden US-Dollar IOTA weit hinter sich. Im Bereich Dezentralisierte Finanzen (DeFi) kommt SUI laut den Daten von DeFiLlama auf hinterlegtes Kapital von knapp 1,6 Milliarden US-Dollar. IOTA ist in der Sparte mit seiner EVM vertreten, die gut 20 Millionen US-Dollar bei sich versammelt. An diesen Kennzahlen wird abzulesen sein, ob es IOTA gelingt, nennenswert Kapital für (aktive) Einsatzzwecke anzulocken, wenn mit Rebased die MoveVM freigeschaltet wird, die auch bei SUI den Ton angibt.

Fazit: IOTA Rebased die wohl letzte Chance für den „Dinosaurier“

Man sollte sich von den Werbebotschaften zu IOTA Rebased nicht blenden lassen, das angestrebte Comeback ist kein Selbstläufer. Die internationale Fachpresse hat das Interesse an IOTA schon seit geraumer Zeit verloren, fehlende Transparenz im Unterbau, ausbleibende Dezentralisierung und gebrochene Versprechen sind einige Gründe dafür. In der IOTA Community überwiegt für den Moment die Freude darüber, mit dem 5. Mai ein konkretes Datum für den Rebased Neustart zu haben. Aber spätestens dann wird auch klar, ob überhaupt interessante externe Projekte bei IOTA Rebased andocken und Kapital sowie Nutzer mitbringen. Die jetzige Basis von IOTA hat dem Ökosystem schon lange kaum noch spürbare Impulse geliefert und ein nachhaltiger Aufschwung ist aus eigener Kraft nicht zu bewältigen.


3 Kommentare

  1. SUI ist die einzige objektzentrierte Kryptotechnologie, diese Objektorientierung zieht sich auch durch SUI Move in der Programmierung. Ironischerweise arbeitet der komplexe SUI Konsensmechanismus Narwhal auch mit DAG, mit gerichteten Graphen – DEZENTRAL.

    Also lass ich mich überraschen ob am 5.5. IOTA Rebased tatsächlich eine objektzentrierte DAG Technologie verwendet.
    Wenn dann auch noch 1024 Batchtransfers in 390ms mit einer Gebühr abgewickelt werden bin ich schwer beeindruckt.

  2. Tokenomics.

    Das ist der Plan wann und wer welche Token bekommt oder ob es eine Inflation oder Verbrennung von Token gibt, aber auch Staking. Da wird auch geregelt ob etwa IOTA Rebased Token an IOTA Wallets ausgeschüttet werden. Schlichtweg alles was mit Token zu tun hat……

    ABER

    Es gibt keinen umfaasenden IOTA Rebased Businessplan, keine Whitepaper wo sämtliche techn. Details von IOTA Rebased einsehbar sind. Ebenso gibt es keine detailierte Tokenomics.

    LEIDER

    Agiert die IF wie Trump, die eigenen Verträge sind wurst, IOTA hat ständig die fixe Anzahl von IOTA garantiert und dann doch für den „Eigenbedarf“ nachgedruckt und verwässert, genauso wurden aus Assembly und Shimmer.

    Vielleicht gibt es am 5.5 eine ordentliche Präsentation mit Whitepaper und Tokenomics, bin gespannt wie mit den alten IOTA Token umgegangen wird.

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