
Der Bundestagswahlkampf ist längst in der heißen Phase angekommen. Mehr denn je ist die Krypto-Industrie bestrebt, Einfluss zu sichern. Welche Parteien der Branche zugutekommen, das zeigt eine neue Infografik von Block-Builders.de.
Nur 16 Prozent der Experten bewerten Deutschland als guten Krypto-Standort. Fast die Hälfte hält die Bundesrepublik für durchschnittlich, während mehr als ein Drittel sie sogar als schlecht für die Krypto-Industrie einstuft. Aus Anlegersicht ist Deutschland attraktiv, da Kryptowährungen ab einer Haltezeit von 12 Monaten steuerfrei verkauft werden können – wie lang noch, ist allerdings ungewiss, die Parteien sind hier unterschiedlich positioniert.
Welche Parteien der Krypto-Branche wohlgesonnen sind, darüber herrscht unter Branchenexperten weitgehend Einigkeit. Wie die Infografik aufzeigt, haben diese vor allem an die FDP hohe Erwartungen. 72 Prozent der Experten gehen davon aus, dass sich der Krypto–Standort–Deutschland unter der FDP verbessern würde. An zweiter Stelle steht die AfD (36 Prozent), gefolgt von der Union (20 Prozent).
Groß sind die Bedenken unterdessen gegenüber Bündnis90/Die Grünen. 64 Prozent erwarten eine Verschlechterung für die Krypto-Branche, sollte die Partei erneut Regierungsverantwortung tragen. Die Partei machte sich in der Vergangenheit dafür stark, dass die Steuerfreiheit nach einer Haltefrist von einem Jahr abgeschafft wird. Außerdem fordern die Grünen EU-weite Regulierungen privater Kryptowährungen und einen härteren Kampf gegen den Missbrauch im Kontext von kriminellen Machenschaften.
Unterdessen wächst der Einfluss der Krypto-Community – in mehrerlei Hinsicht. Zum einen, weil immer mehr Menschen Bitcoin, Ethereum & Co. besitzen und sich demzufolge auch dafür interessieren, was die Parteien mit ihren digitalen Assets vorhaben. Zur Veranschaulichung: in der EU besitzen gegenwärtig zwischen 30 und 40 Millionen Menschen digitale Assets. In 4 Jahren soll die Anzahl bereits auf bis zu 150 Millionen ansteigen, so aktuelle Prognosen.
Zum anderen wächst der Einfluss, weil die Industrie – der US-Wahlkampf hat das in aller Deutlichkeit gezeigt – mehr und mehr die Geldbörse sprechen lässt. Inzwischen auch in Deutschland. Mitte Januar verkündete Bitpanda-CEO Eric Demuth, jeweils 500.000 € an SPD, CDU und FDP sowie 250.000 € an die CSU gespendet zu haben. Auch hier fällt auf, dass die Grünen, die ebenfalls der demokratischen Mitte zuzuordnen sind, außen vor geblieben sind. Demuth betonte mehrfach, dass dies nichts mit den Krypto-Positionen der Grünen zu tun hätte, doch viele halten das für wenig überzeugend.
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